Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1199 - Der Prinz und der Bucklige

Titel: 1199 - Der Prinz und der Bucklige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Einfluß gewonnen hat, mit mir in die Phase der Einsamkeit zu nehmen. Ich beschäftige mich damit über diese Eindrücke nachzudenken.
    Ich frage mich allerdings, ob damit ein Vorteil für mich verbunden ist. Zu Anfang war alles finster und leer. Nur wenn der Befehl kam, wenn die Kraft uns durchströmte und einigte, erhellte sich die Welt, und wir arbeiteten gemeinsam an heiligen Aufgaben, die mit irgend etwas ungeheuer Großem zu tun hatten. Jetzt, da es mir immer öfter gelingt, Eindrücke und Beobachtungen aufzubewahren, damit ich mich in der Einsamkeit mit ihnen beschäftigen kann, scheint es mir, daß es mit der Heiligkeit nicht allzu weit her ist.
    Was hätten zum Beispiel die barbarischen Wesen in den blauen Panzern, mit den dicken Steißschwänzen, in dem großen Heiligtum zu suchen? Zu vielen Millionen sind sie vor kurzem angekommen und haben sich überall verteilt. Sie knechten und mißhandeln die Bewohner des Heiligtums, und ich habe den Eindruck, sie handeln im Auftrag derselben Macht, die auch uns Befehle erteilt.
    Kann das gut sein? Ich weiß es nicht. Ich muß mich weiter im Denken üben und noch mehr Eindrücke sammeln. Ich bin unruhig und verunsichert. Das hat mir das viele Denken eingebracht. Aber jetzt, da ich es erst einmal gelernt habe, kann ich es nicht mehr aufgeben.
    Ich sagte, ich wüßte nichts genau. Das ist nicht ganz richtig. Eines weiß ich ganz genau: Die STAC ist dies nicht...
     
    4.
     
    Perry wandte sich langsam und vorsichtig um. Er wollte niemand erschrecken. Vor dem Durchgang durch den Transmitter hatte er den Helm des SERUNS geschlossen. Durch die dicke Helmscheibe sah er Boden, Wände und Decke eines kahlen Raumes. Die rückwärtige Wand war vermutlich mit dem Transmitterdurchgang identisch. An den beiden Längswänden hatten sich insgesamt sechs nichthumanoide Wesen postiert. Zwei von ihnen waren bewaffnet. Einer der Bewaffneten hielt Perry in Schach, der andere zielte auf die Wand. Sie wußten genau, daß Nachor in wenigen Sekunden erscheinen würde. Sie kannten sich aus.
    Perry hatte nur wenige Augenblicke Zeit, sie zu beobachten. Er machte eine synoptische Bestandsaufnahme. Sie waren im Durchschnitt anderthalb Meter groß. Ihr Körper war von unregelmäßiger Form und erinnerte an eine ungeschälte Erdnuß. Leib und Schädel waren aus einem Guß. Der Körper ruhte auf drei dünnen, kurzen Beinen. Die Füße schienen mit Lappen umwickelt. Drei vielgelenkige, knochige Arme endeten in sechsfingrigen Greifwerkzeugen. Die Haut war grau und runzlig und legte den Vergleich mit der Epidermis eines Elefanten nahe. Der Körper besaß mehrere scheinbar wahllos verteilte Öffnungen, von denen sich einige rhythmisch öffneten und schlossen, wobei sie schmatzende Geräusche verursachten. Über dem abgerundeten Körperende schwebte die Armadaflamme.
    Da materialisierte Nachor.
    „Jetzt haben wir auch den zweiten", sagte eine der Erdnüsse einfältig.
    Die zweite Waffe richtete sich auf den Armadaprinzen. Nachor löste bedenkenlos die Verschlüsse des Helmes. Perry tat es ihm nach, aber schon im nächsten Augenblick bereute er seine Voreiligkeit. Ein penetranter, säuerlicher Geruch drang ihm in die Nase.
    Er konnte sich entscheiden, ob er dem Raum anhaftete oder von den fremden Geschöpfen ausging. Auf jeden Fall weckte er in ihm ein starkes Verlangen nach frischer Luft.
    „Eine Abordnung der Zanurr, ich erkenne es am Gestank", sagte Nachor mit dröhnender Stimme. „Was gibt euch Mistgräbern und Abfallsammlern die Unverschämtheit zu glauben, ich wolle ausgerechnet von euch empfangen werden?"
    Hoch aufgerichtet und gebieterisch stand er vor ihnen. Der starre Blick des großen Auges zwang sie in seinen Bann. Die Läufe der Waffen senkten sich. Die Beine knickten ein, Leiber neigten sich in unterwürfiger Geste nach vorne. Die Körperöffnungen schmatzten lauter und in rascherer Folge.
    „Verzeih, hoher Prinz", sagte halblaut eine knarrende Stimme. „Wir wußten nicht, daß du zu ihnen gehörst. Uns wurde gesagt..."
    „Wer hat euch etwas gesagt?" donnerte Nachor.
    „Die Fremden mit den langen Schwänzen, die seit kurzem die ganze Welt überfluten."
    „Und was haben sie euch gesagt?"
    „Daß eine Armee von Saboteuren unsere Welt überfallen hat. Sie beschrieben eure Kleidung und befahlen uns, nach euch zu suchen. Wir sollten ihnen melden, wenn wir einen von euch gefunden hätten."
    „Versprachen sie euch eine Belohnung?"
    „Das nicht", antwortete der Zanurr

Weitere Kostenlose Bücher