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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch so weit kam es nicht. »Klar«, sagte Dorsey. »Die Frau kenne ich. Ist ein toller Schuss. Die würde wohl keiner von der Bettkante stoßen.«
    »Wenn Sie das sagen.« Ich blickte ihn direkt an. »Dann war sie also hier?«
    »Klar doch, sagte ich ja.«
    »Und wo ist sie jetzt?«
    Dorsey prustete mir sein Lachen entgegen. Es war mit einer Bierfahne vermischt. »Woher soll ich das denn sagen? Sie ist wieder gegangen. Aber Betty könnte Ihnen mehr sagen. Sie hat doch mit der Frau gesprochen.«
    »Ich?«
    »Mensch, hör auf. Das ist noch nicht lange her. Oder hat der Alkohol dein Erinnerungsvermögen zerstört?«
    Plötzlich war Betty Brown wieder zum Mittelpunkt geworden und musste sich zugleich wie in einer Zwickmühle fühlen. Drei Augenpaare schauten sie an. Sie schüttelte den Kopf. Sie suchte nach Worten und hörte Sukos Frage.
    »Warum sagen Sie nicht die Wahrheit?«
    »Das habe ich!«
    Ihre Sturheit machte mich sauer. »Verdammt noch mal, was haben Sie zu verbergen?«
    »Gar nichts, verdammt, gar nichts!«, keifte sie uns an. »Verschwindet, ihr Arschlöcher.« Sie griff nach dem Bierglas und wollte uns den Rest Bier in die Gesichter schleudern.
    Suko, der schräg hinter mir stand, konnte noch ausweichen. Ich schaffte es nicht so ganz. Ein Teil der Flüssigkeit klatschte mir ins Gesicht, aber da war Betty Brown bereits auf dem Weg zur Tür, um aus der Kneipe zu fliehen.
    Suko war schneller. Mit zwei Sprüngen hatte er die Frau erreicht, bekam sie zu packen und riss sie herum. »Sie bleiben hier. Wenn wir gehen, dann gemeinsam.«
    Die Männer am Tisch waren aufgesprungen. Wie wir hörten auch sie die sirenenhaften Schreie der Frau. Sie wollten ihr zu Hilfe eilen, aber ich war schneller.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind. Polizei!«
    Das letzte Wort reichte aus, um sie erstarren zu lassen. Sie hielten inne, als wären sie gegen die berühmte Wand gelaufen. Ich wedelte sicherheitshalber mit dem Ausweis. Suko hielt die Frau an beiden Armen fest und schaffte sie zur Theke hin, wo sie wieder ihren alten Platz einnahm und sich am Handlauf festklammerte.
    Suko stand wie ein Leibwächter dicht hinter ihr. Zu einem zweiten Fluchtversuch würde er es nicht kommen lassen.
    »Was war das denn?« flüsterte Dorsey.
    Ich streckte ihm die rechte Hand entgegen. »Halten Sie sich raus, Meister. Was jetzt folgt, ist allein unsere Sache. Die Lady ist uns noch einige Antworten schuldig.«
    Ich konnte bei Betty keinen Blumentopf gewinnen. Sie starrte mich an, als wollte sie mich erwürgen.
    »So, und jetzt das Ganze noch mal von vorn. Was war mit Glenda Perkins?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie kennen sie?«
    »Und? Ist das verboten?«
    »Bestimmt nicht, aber wir würden gern wissen, wo wir sie finden können.«
    Mich störte dieses hämische und widerliche Lachen, das sie mir entgegenschickte. »Da musst du sie schon selbst fragen, Bulle. Ich weiß es nämlich nicht.«
    »Aber Sie haben hier mit ihr gesprochen?«
    »Klar, habe ich. Dann bin ich gegangen. Nicht mehr und nicht weniger. Was mit ihr passierte, weiß ich nicht. Da müssen Sie schon Dorsey fragen.«
    Der Wirt antwortete sofort. »Ja, ja, Sir, sie hat Recht. Sie ging weg und Ihre Bekannte dann auch. Mehr kann ich Ihnen wirklich nicht sagen.«
    »Hat sie gesagt, wohin sie gehen will?« fragte Suko.
    »Nein, zur Arbeit, denke ich. Sah nach Mittagspause aus. Ihr Besuch, meine ich.«
    »Alles ganz harmlos«, fasste ich zusammen und wandte mich wieder an Betty Brown. »Dann frage ich mich nur, warum Sie so plötzlich verschwinden wollten. Das muss einen Grund gehabt haben. Sie waren das schlechte Gewissen auf zwei Beinen.«
    »Ihr Bullen habt mich doch angemacht!«
    »Über Anmache kann man geteilter Meinung sein.«
    »Kann ich jetzt gehen?«
    Ich blickte sie an und schüttelte sehr langsam den Kopf. »Nein, das können Sie nicht.«
    »Ach. Wollt ihr mich etwa verhaften?«
    »Das auch nicht«, sagte ich. »Wir möchten nur mit Ihnen reden, Mrs. Brown. Außerdem gefällt uns der Geruch nicht, den Sie ausströmen. Er ist irgendwie anders und fremd. Sie verstehen, was ich meine - oder?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Wie kommt es, dass Sie oder Ihre Kleidung nach Moder riechen? Das muss doch einen Grund haben!«
    Jetzt war ihr das Grinsen vergangen. Ihr Gesicht wurde maskenhaft starr. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie haben mich schon verstanden.«
    »Ja, ja!« blaffte sie uns an und bewegte dabei ihren Mund. »Es sind alte Klamotten, das ist alles. Und jetzt will ich in Ruhe

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