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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von diesem Modergestank erfüllt sein. Wenn nichts auf einen Ghoul hinwies, dieser Geruch schon. Ich schob die Frau weiter nach vorn und trat die Tür mit der Hacke zu.
    Dann blieben wir stehen. Suko stand ebenfalls.
    Er hatte die Öffnung vor mir gesehen. Sein ausgestreckter rechter Zeigefinger wies schräg nach unten.
    »Weißt du, wo wir ihn finden können, John?«
    Ich nickte nur.
    Urplötzlich fing Betty Brown an zu lachen. »Er wird euch fressen!«, schrie sie dann. »Elmar wird euch fressen, wie er auch die andere schon gefressen hat…«
    ***
    Ich sterbe, ich falle, ich breche mir die Knochen, dachte Glenda. Die Tiefe ist bodenlos. Ich werde…
    Glendas Gedanken brachen ab, als sie auf dem Boden aufschlug. Der Ghoul hatte sie noch festgehalten und erst dann losgelassen, als sie sich durch den Aufprall nicht mehr verletzen konnte.
    Glenda war zuerst in die Knie gegangen und danach in die Hocke. In dieser Haltung blieb sie auch, schaute nur nach oben und stellte fest, dass der Ausschnitt durch den weichen Körper des Ghouls noch verdunkelt war. Er hatte Mühe, ihr zu folgen.
    Aber er kam. Und Glenda wollte nicht, dass er auf sie fiel, deshalb kroch sie zur Seite. Sie hatte den Eindruck, als bestünde der Körper aus Gummi, so sehr streckte er sich, bevor seine weichen Füße auf den Boden klatschten.
    Dann stand er und drehte sich um.
    Glenda kam sich so klein vor. So hilflos. Sie befand sich in seinem Reich. Wenn sie sich vorstellte, was hier unten schon schreckliches passiert war, dann schoss das Gefühl der Angst wie eine Lohe in ihr hoch.
    Es gab hier unten nicht viel Licht, aber Glenda schaute sich trotzdem um. Sie wollte wissen, wo sie gelandet war.
    Sah so ihr Sterbeplatz aus? Ein alter Keller mit schiefen Mauern, in dem es scheußlich stank und in dem möglicherweise noch die Reste der Opfer lagen, die der Ghoul nicht gefressen hatte?
    Sie musste würgen. Sie musste auch weinen und hörte in diese Geräusche hinein das Kichern des Leichenfressers, der ihr jetzt sehr, sehr nahe war.
    Er bückte sich und packte zu.
    Seine patschige Klaue erwischte Glenda an der Schulter Mit einem Ruck riss er die Frau in die Höhe und presste sie für einen Moment an sich.
    Glenda glaubte, verrückt zu werden. Sie wurde von einem Ghoul umarmt wie von einem Partner beim engen Tanz. Das war der nackte Irrsinn, aber sie konnte nicht mal schreien. Nur ein leises Krächzen drang aus ihrer Kehle.
    Er berührte und betatschte sie. Seine klobigen Hände waren überall am Körper zu spüren. Glenda hatte das Gefühl, als sollte sie erst getestet werden.
    Sein Gesicht berührte ihres. Wange an Wange. Der Ekel war kaum mehr zu beschreiben. Sie hörte den Ghoul knurren und leise lachen. So gab er seiner Vorfreude Ausdruck.
    Plötzlich aber ließ er sie los und schob sie so heftig zurück, dass erst die Mauer sie stoppte. Der Ghoul drehte sich weg, ging jedoch nicht fort. Sein Ziel war ein alter Lichtschalter, den er einmal herumdrehte.
    Im Keller wurde es heller!
    Licht streute aus verschiedenen nackten Glühbirnen an der Decke nach unten. Erst jetzt wurden Glenda die Ausmaße dieser unterirdischen Welt vor Augen geführt.
    Mit einem Kellergang hätte sie schon gerechnet, nur nicht mit einem, der sich wie ein Stollen waagerecht in die Tiefe bohrte und im Nichts zu enden schien. Woran sie allerdings nicht glaubte. Irgendwo musste es einen Ort geben, an dem der Ghoul seine Opfer tötete, um sie anschließend zu fressen.
    Glenda wunderte sich, dass sie bei diesem Gedanken nicht zu schreien begann. Die Angst war an ihrem Gesicht abzulesen, und der Ghoul freute sich darüber.
    »Bald sind wir da!«, würgte er mühsam hervor. Er bewegte seine Arme auffällig, und vor seinem Mund erschienen kleine Schleimtropfen. »Die meisten waren schon tot, wenn ich sie mitnahm, aber bei dir ist das etwas anderes.«
    Glenda konnte sich vorstellen, was damit gemeint war. Er würde sich bei ihr Zeit nehmen und sie möglicherweise noch quälen, bevor er sie umbrachte.
    Er gab ihr also noch Zeit. Wieder wunderte sie sich über sich selbst. Ja, sie hatte Angst, aber keine Panik. Etwas in ihr lenkte den Willen, zu überleben. Das Gehirn arbeitete noch. Ihr Denkvermögen war nicht ausgeschaltet, und selbst in dieser Lage dachte sie nach einem Ausweg.
    Sogar ihre Freunde John und Suko fielen ihr ein. Ihr Wegbleiben würde auffallen. Es war schon gut, dass die beiden Männer an diesem Tag Bürodienst hatten und sich nicht um andere Probleme zu kümmern

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