Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Blick der Armbanduhr, und ich stellte mit Vergnügen fest, dass die Mittagszeit schon angebrochen war. Dabei fiel mir ein, dass sich Glenda schon verabschiedet hatte, weil sie noch zur Reinigung wollte.
    »Ja«, sagte ich laut.
    »Was meinst du?«
    »Eigentlich haben wir schon Mittag.«
    »Weiß ich. Und?«
    »Nach meinem frugalen Frühstück meldet sich der Hunger. Ich glaube, ich sorge mal für meinen Magen.«
    »Und wo?«
    »Nicht beim Italiener.«
    »An der Bude?«
    »Genau. Fastfood.«
    »Rinderwahn?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Den können wir Männer gar nicht bekommen, glaube mir.«
    Da hatte ich Suko auf dem falschen Fuß erwischt. »Wie kannst du das nur sagen?«
    »Ganz einfach. Männer können kein BSE bekommen, weil Männer doch Schweine sind.«
    Suko wusste nicht, was er sagen sollte. Er lachte auch nicht und fragte schließlich: »Wer hat dir denn diesen Mist erzählt?«
    »Das war Bill.«
    »Klar.« Er winkte ab. »Wer auch sonst.«
    Ich schlug auf die Akten. »Wie dem auch sei. Auch ein Beamter Ihrer Majestät hat mal Hunger, und der muss gestillt werden. Ich gebe dem Raubtier Magen etwas zu fressen.«
    »Tu das. Ich bleibe hier.«
    »Ich hätte auch einen ausgegeben.«
    »Nein, nein. Außerdem bin ich kein Schwein. Ich wünsche dir guten Appetit.«
    »Klar, du mich auch.«
    Ich war in einer regelrechten Leckmich-Stimmung und bewegte mich auch so. Langsam, nur nichts überstürzen. Leicht vor mich hinsummend verließ ich das Büro, ging durch das leere Vorzimmer und verließ wenig später den Yard-Bau.
    Der Londoner Trubel schluckte mich. Vom Himmel fielen einige Sonnenstrahlen in die Stadt und ließen den Vorfrühling ahnen. Ich war nicht der Einzige, der die Mittagspause genießen wollte. Es gab Frauen und Männer, die ihre Büros verlassen hatten und zusahen, dass sie was in den Magen bekamen.
    Fish & Chips wollte ich nicht gerade essen. Beim Stamm-Italiener wollte ich ebenfalls um keinen Platz kämpfen, so entschied ich mich für einen Laden, der in einer Einkaufspassage lag und bei dem ich schon öfter etwas gekauft hatte. Man konnte im Geschäft auch Kleinigkeiten essen. Finger Food hieß das heute. An einem Tresen durfte ich mir das Zeug aussuchen.
    Sushi war nicht unbedingt mein Fall, aber man gab sich weltoffen und hielt auch Spezialitäten aus anderen Ländern parat. Röstis, belegt mit Lachs, gefielen mir. Ich nahm drei, dazu ein wenig Kräutersoße, gönnte mir ein Wasser und ein Glas Wein.
    Mit dem Tablett ging ich zu einem der freien Stehtische und hatte Glück, als Einziger dort zu stehen. Leider nicht lange, denn zwei junge Frauen gesellten sich zu mir.
    Nicht, dass ich etwas gegen Frauen gehabt hätte, aber diese beiden waren Typen, die mir irgendwie quergingen. Beide zwischen 25 und 30, karrieregeil, die üblichen Kostüme, die üblichen Kurzhaarschnitte, die übliche Hektik und die üblichen Gespräche, die sich um Karriere und Firmenklatsch drehten. Zwischendurch nippten die beiden an ihrem Wein und stocherten im Salat, herum, der aussah, als wäre er gerade frisch vom Bahndamm geschnitten worden.
    Ich bin nicht eitel, aber mich beachteten die beiden gar nicht, obwohl ich dicht bei ihnen stand.
    Möglicherweise war ich nicht gelackt genug angezogen. In diesen oft lächerlichen Kreisen bewegt man sich in bestimmten Kleidervorschriften, die schon einer Uniform glichen.
    Bei den Mädels ging alles sehr schnell, fast schon hektisch, und ebenso schnell waren sie wieder verschwunden, um sich in den täglichen Kampf am Arbeitsplatz zu stürzen. Das waren die Typen, die sich immer gestresst gaben, am Wochenende aber das heulende Elend bekamen, weil sie oft nicht wussten, wohin sie gehen sollten, wenn keine Party angesagt war.
    Ich ließ mir meine Röstis und den Lachs schmecken, trank auch die Gläser leer und war danach eigentlich mit mir und der Welt zufrieden. Ich ließ mir auf dem Weg ins Büro Zeit, genoss noch ein paar Sonnenstrahlen und vergaß auch die dunklen Wolken, die sich im Westen bereits zusammendrückten.
    Nach einer schon verlängerten Pause kehrte ich zurück ins Büro, in dem, ich nur Suko vorfand, der auf dem Boden saß und sich Entspannungsübungen hingab.
    Ich schaute auf ihn herab, und er schielte kurz zu mir hoch.
    »Glenda noch nicht zurück?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Komisch.«
    »Sie wird das Wetter ausgenutzt haben, John. Gönne es ihr doch.«
    »Klar, ich gönne ihr alles«, sagte ich, ging zu meinem Platz, setzte mich, legte die Beine hoch, und dann tat

Weitere Kostenlose Bücher