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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glenda.
    Das alles hätte Glenda noch hingenommen - ging sie auch nichts an -, wenn nicht noch etwas hinzugekommen wäre. Es gab den Geruch nach wie vor. Er hatte Glenda praktisch von der Reinigung bis zu diesem Platz auf der Couch begleitet.
    Damit lebte diese Betty Brown, und es schien ihr nichts auszumachen. Allerdings fragte Glenda sich, was sie hier überhaupt suchte. Es war verrückt und logisch nicht zu erklären, wie sie sich verhalten hatte.
    Was ging sie diese Frau an? Was dieses Haus? Ich hätte längst im Büro sitzen müssen, dachte sie.
    Die Pause ist schon lange vorbei. Stattdessen hocke ich hier in einem fremden Haus, in dem ich mich alles andere als wohl fühle. Ich bin verrückt, mir das anzutun. Irgendwo habe ich einen Fehler im Hirn.
    Sie gab zu, angesteckt worden zu sein. Alle, die mit John zusammenarbeiteten, sahen die Welt irgendwie mit anderen Augen an und durchschritten sie auch mit offenen. Sie wollte sehen, sie wollte gewisse Dinge herausfinden. Es war der Drang in ihr. Die Neugierde darauf, einen Erfolg an ihre Fahnen heften zu können.
    Glenda schaute der Frau entgegen, die mit einem Tablett zu ihr kam. Dort hatte sie die Kaffeekanne hingestellt, zwei Tassen ebenfalls, und stellte nun alles auf den Tisch, bevor sie sich Glenda gegenüber in einen Sessel setzte.
    »So, Glenda, dann wollen wir mal.« Betty schenkte Kaffee in die beiden Tassen. Dabei verlor sie ihr Lächeln nie. Glenda kam es gefährlich und zugleich siegessicher vor.
    »Zucker, Milch?«
    »Nichts davon.«
    »Auch gut.«
    Die Tassen zeigten ein Streublume-Muster. Sie sahen nett aus, doch Glenda weigerte sich, die Tasse anzufassen. Sie konnte sie einfach nicht anheben. Sie würde auch den Kaffee nicht trinken können.
    In ihrem Innern befand sich eine Sperre, denn sie musste immer wieder an den Modergeruch denken. Selbst der Kaffee schien so zu riechen.
    Brown hob ihre Tasse an. »So, dann trinken wir mal. Danach können wir noch immer zu einem härteren Drink greifen.«
    »Klar.«
    Glenda wartete, bis Mrs. Brown getrunken hatte, dann nippte sie an der Brühe, die nicht mal schlecht war. Aber in dieser Umgebung würde Glenda gar nichts schmecken.
    »Und?«
    »Gut«, sagte Glenda.
    Betty lachte. Sie fuhr durch ihr gefärbtes Haar. »Nun ja, das Kochen von Kaffee gehört zu meinen Hobbys. Etwas muss man ja haben. Kleine Freuden machen den Alltag sonniger.«
    »Da sagen Sie was.«
    Betty schaute Glenda direkt in die Augen. »Wissen Sie eigentlich, dass Sie eine sehr hübsche Person sind?«
    »Bitte.« Glenda wurde verlegen. »Wie können Sie das nur sagen? Ich sehe normal aus, habe keine Playmate-Figur und…«
    »Trotzdem, Glenda. Sie sind hübscher als die meisten. Würde Elmar auch so sehen.« Blitzschnell schätzte sie Glenda mit ihren Blicken ab. »Ja, das würde er.«
    »Elmar?«
    »Ja.«
    »Ihr Mann?«
    »Vergessen Sie es, Glenda.« Wieder der fixierende Blick. »Sie haben mich gesucht, das steht fest.«
    »Bitte?«
    »Ja, Sie sind mir nachgegangen. Ich habe Ihr Interesse erweckt. Sie sind auch nicht in den Pub gekommen, um Ihren Durst zu löschen. Sie hatten einen anderen Grund.«
    »Welchen denn?«
    »Oh - das Interesse konnte durchaus mir gelten. Ich will mir da nichts einbilden, ich denke schon, dass ich der Wahrheit ziemlich nahe komme. Ihr Interesse galt mir, das habe ich gespürt. Dann sind Sie mir noch nachgelaufen und…«
    »Moment, das ist nicht ganz richtig.«
    »Nein?«, spottete Betty, »dann klären Sie mich auf.«
    Glenda suchte fieberhaft nach einer Antwort. Es musste sie geben, und vor allen Dingen mussten ihr die richtigen Worte einfallen, sonst war alles umsonst. Auf keinen Fall wollte sie den Geruch nach Moder ansprechen.
    »Ich habe mich noch mit Dorsey über Sie unterhalten.«
    »Sehr nett. Was hat er denn gesagt?«
    »Bitte, Betty, er hat nicht über Sie geklatscht. Er hat Sie als besondere Person hingestellt. Sie sind so etwas wie das letzte Bollwerk gegen den Ausbau hier. Sie haben Ihr Haus. Sie lassen sich nicht vertreiben. Sie sind einfach stur und…«
    »Aber bitte, doch nicht so. Sagen Sie einfach, dass Sie neugierig geworden sind.«
    »Das gebe ich auch zu.«
    »Und zudem noch vor dem Gespräch mit dem Wirt.«
    »Wie kommen Sie denn darauf, Betty?«
    »Wären Sie mir sonst nachgelaufen? Wir haben uns in der Reinigung kurz gesehen, sind uns zuvor nie begegnet, und plötzlich fanden Sie Interesse an mir.«
    »So war es nicht.«
    Betty schlug die Hände zusammen. »Hören Sie auf zu lügen,

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