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12 – Das Raetsel von Chail

12 – Das Raetsel von Chail

Titel: 12 – Das Raetsel von Chail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atlan
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daher völlig verständlich, dass ihr damit nichts anzufangen wisst.«
    Atlan lächelte versonnen. Einst hatte er die Terraner Barbaren genannt, nun wussten die Nachkommen der Barbaren mit den Ursprüngen ihrer eigenen Technik nichts mehr anzufangen. Und ausgerechnet er, dessen Volk schon ein Imperium beherrschte, als die Menschheit noch Stammesfehden austrug, war der einzige, der über das nötige Wissen verfügte, um mit einer so simpel wirkenden Technik etwas bewirken zu können.

13.
     
    Wie versprochen waren der Arkonide und die Solaner am nächsten Morgen zur Stelle. Breiskoll und Kolsch hatten Atlan zuerst nicht begleiten wollen, doch der Aktivatorträger hatte sie überredet. Wenn sie ihm auch nicht helfen konnten, so konnten sie sich doch nützlich machen, indem sie ihm zur Hand gingen.
    Sowohl der Schmied als auch der Glasbläser erwarteten sie bereits. Trentin musste die halbe Nacht durchgearbeitet haben, denn er hatte alles angefertigt, was Atlan benötigte.
    Der Unsterbliche nahm die Sachen auf und überprüfte sie. Leitungen, Schieber, Druckbehälter und was der Dinge mehr waren, fielen zu seiner Zufriedenheit aus.
    »Du hast wirklich gute Arbeit geleistet, Trentin«, lobte der Arkonide.
    »Bei einem Lehrer wie dir ist das keine Kunst«, wehrte der Chailide bescheiden ab.
    »Ich denke, es ist am besten, wenn wir den Generator in Vilots Haus bringen. Bjo, Wajsto, fasst ihr mal mit an?«
    »Lasst mich das machen.« Der Schmied nahm das Aggregat auf, das nach Atlans Schätzung gut und gern zwei Zentner wog, und trug es allein in das Nachbargebäude. Mitten im Raum setzte er den Generator vorsichtig ab.
    Bevor der Arkonide daran ging, eine miniaturisierte Dampfmaschine zusammenzubauen, die den Antrieb besorgen sollte und ähnlich primitiv war wie ihre zweitausend Jahre alten terranischen Vorbilder, begutachtete er erst einmal den Stromerzeuger.
    Er zerlegte ihn und überprüfte die Einzelteile. Alles war – das sah man deutlich – in Handarbeit hergestellt, aber von einer erstaunlichen Präzision. Wie mühselig musste es gewesen sein, eine Schraube anzufertigen, deren Gewinde demjenigen der Bohrung entsprach, von den anderen Dingen gar nicht zu reden.
    Es war alles vorhanden, was ein Generator benötigte, um zu funktionieren – und es war fachgerecht miteinander verbunden und montiert. Atlan schraubte alles wieder zusammen und bediente sich dabei der handgeschmiedeten, plump wirkenden Werkzeuge, die der Schmied ihm reichte. Vier Augenpaare beobachteten jeden seiner Handgriffe.
    Beim Festziehen einer Verbindung passierte ihm ein Malheur: Der Sechskantkopf der Schraube riss ab.
    Atlan legte den Schlüssel zur Seite und stand auf. »Es tut mir leid, dass das passiert ist, Trentin, aber ich denke, es ist besser, dass so etwas jetzt geschieht als später. Ich vermute, dass entweder eine Luftblase im Material dafür verantwortlich ist, oder dass das Metall verunreinigt war.«
    »Es war nicht deine Schuld, Atlan«, sagte der Schmied schnell.
    In den folgenden Stunden arbeiteten die Männer konzentriert und schweigend. Der Schmied bohrte mit einer Besessenheit ein neues Gewinde, als hinge sein Seelenheil davon ab. Atlan werkelte mit Unterstützung des Katzers an der Dampfmaschine, und Kolsch nahm nach Anweisung des Arkoniden an den Leitungen einige Verbesserungen vor und sorgte für die Anschlüsse an den Generator. Vilot oblag es, für das leibliche Wohl zu sorgen.
    Gegen Mittag legten sie eine kurze Pause ein. Der Glasbläser servierte gebratenes Wildbret, das allen vorzüglich mundete und spendierte – sozusagen zur Feier des Tages – einen Krug Wein. Dennoch hielten sie sich nicht lange mit der Einnahme der Mahlzeit auf und machten sich gleich wieder an die Arbeit.
    Es war früher Nachmittag, als Atlan den Vollzug melden konnte. Vilot hatte Wasser geholt und aus der Schmiede glühende Holzkohle besorgt. In Kürze würde der Wasserdampf genügend Druck haben, um den Generator anzutreiben, die Leitungen mit den Glühlampen waren bereits angeschlossen. Sicher, einiges war fehlerhaft im Sinn der Sicherheit, vieles war improvisiert, aber der Aktivatorträger war davon überzeugt, dass der Versuch, elektrischen Strom und elektrisches Licht zu erzeugen, Erfolg haben würde.
    Umso überraschter war er, als Trentin ihn bat, zusammen mit seinen Begleitern das Haus zu verlassen.
    »Traust du uns nicht?«
    »Darum geht es nicht«, antwortete der Schmied. Er wirkte verlegen. »Vilot und ich, wir sind euch wirklich

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