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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Typen sein?«
    »Ich freue mich, daß du uns bewunderst. Aber ich möchte gern wissen: Machst du mit oder nicht?«
    »Ich mache mit", erwiderte Nicole, »ich stecke schon viel zu tief in der Sache drin.« Und dann fügte sie leise hinzu: »Aber wenn es brenzlig wird für mich, dann holt ihr mich doch heraus, was?«
    »Das verspreche ich dir", sagte Lennet.

Ein unerwarteter Schwächeanfall
    »Lassen Sie ihn eintreten", sagte Schmitsky zu Madame Laffon.
    Trotz seiner fünfzig Jahre glich Schmitsky einem kleinen Schweinchen. Seine rosige Gesichtsfarbe, die kleinen Äuglein zwischen den runden Backen, die aufgestülpte und gleichzeitig platte Nase und der wulstige Mund drängten diesen Vergleich geradezu auf.
    Der Herr, der eintrat, war noch reichlich jung, aber er trat so seriös und bestimmt auf, daß einem um seine berufliche Zukunft nicht bange zu sein brauchte. Seine dunklen Haare waren zwar etwas lang, aber sehr wohl frisiert. Hinter einer gediegenen Hornbrille blitzten hellwache Augen. Wenn er den Mund öffnete, konnte man zwei Platinkronen schimmern sehen. Er trug einen dunklen Anzug, mit Weste natürlich. Unterstrichen wurde der seriöse Eindruck noch durch die Diplomatentasche mit Sicherheitsschlössern. »Monsieur Schmitsky, wenn ich recht vermute?«
    »Der bin ich.«
    »Dieses Gespräch erfordert absolute Diskretion.«
    »Madame Laffon ist meine persönliche Sekretärin.«
    »Ich bin Polizeibeamter. Mein Name ist Bertoldi, und ich muß darauf bestehen...«
    Der Polizist sprach barsch und hart. Monsieur Schmitsky gab Madame Laffon ein Zeichen, sie allein zu lassen.
    »Nun, was gibt es, Herr Inspektor?«
    »Kennen Sie den Namen Trolier?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Madeleine Trolier? Etwa zwanzig. Sagt Ihnen das nichts?«
    »Es tut mir leid, Herr Inspektor. Darf ich fragen, worum es sich handelt?«
    »Gewiß. Wir suchen nach dieser Madeleine Trolier bereits seit einigen Monaten. Sie ist eine sehr gerissene junge Dame, die sich bei einem Bankier eine Stellung ergatterte. Den Namen muß ich Ihnen verschweigen. Sie hat rasch das Vertrauen des Mannes erworben und hat dadurch auch die Zahlenkombination für den Panzerschrank erfahren. Kurz darauf ist die junge Dame verschwunden, natürlich mit dem Inhalt des Geldschrankes.«
    Monsieur Schmitsky gluckste.
    »Nicht sehr angenehm für den Bankier.«
    »In der Tat. Es handelte sich um eine beträchtliche Summe, und seit einem Jahr sind wir nun der Schuldigen auf der Spur.
    Man hat mir gesagt, sie sei in einem Tanzlokal gesehen worden, nicht weit von hier entfernt, und so kam ich auf die Idee, es könnte vielleicht eine Ihrer Angestellten sein. Würden Sie sich bitte einmal dieses Foto ansehen?«
    Die Künstler des Geheimdienstes verstanden ihr Handwerk.
    Während der Nacht hatte ein Fotograf aus einem normalen Paßfoto von Nicole Tresnel ein neues hergestellt, auf dem sie blond war und auch eine andere Frisur hatte.
    Schmitsky sah nachdenklich auf das Bild, das der Polizeioffizier ihm gereicht hatte. Wie immer, wenn es sich darum handelte, sich für die Wahrheit oder die Lüge zu entscheiden, stellte er sich folgende Fragen: Was habe ich davon? Was riskiere ich dabei? Seine erste Regung war zu sagen: Natürlich, Madeleine Trolier und Nicole Tresnel sind die gleiche Person. Aber sofort fuhr ihm auch ein anderer Gedanke durch den Kopf: Warum sollte ich der Polizei helfen? Niemand kann beweisen, daß ich Nicole Tresnel erkannt habe. Sie ist eine gute Bürokraft, und es wäre gar nicht so schlecht, wenn ich sie in der Hand hätte. Und wenn sie außerdem so geschickt ist, könnte ich sie vielleicht bald gut gebrauchen.
    »Ich kenne diese Person nicht", sagte er laut. »Aber ich bin natürlich kein sehr guter Menschenkenner.«
    Der Polizeioffizier Bertoldi erhob sich, um zu gehen. In Schmitsky, der von Natur aus mißtrauisch war, erwachte ein Verdacht.
    »Ich bitte um Verzeihung, Monsieur, aber darf ich einmal Ihren Polizeiausweis sehen?«

    »Ich kenne diese Person nicht!« erklärte Schmitsky »Gewiß doch, Monsieur.«
    Der Polizeiausweis mit der Fotografie Bertoldis war in Ordnung. Auch dies ein Meisterwerk der Geheimdienstfotografen.
    Schmitsky bedankte sich und brachte seinen Besucher zur Tür. Dann jedoch eilte er zum Telefon und rief die Polizeidirektion in Cannes an. Er wollte Inspektor Bertoldi sprechen. Man antwortete ihm, Bertoldi sei nicht im Hause. 
    Schmitsky gab sich mit dieser Auskunft zufrieden. Komisch ist es schon, sagte er sich, daß beide

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