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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Sekretärinnen unter falschem Namen leben. Bei der ersten habe ich es zwar selbst angeregt, aber bei der zweiten ist es ein glücklicher Zufall. Ein Zufall, den man sich zunutze machen sollte.
    Und Schmitsky stieß ein zufriedenes Glucksen aus.
    Im Gang begegnete Bertoldi einer Person, die sonderbar genau dem Mädchen auf dem Foto glich, das er Schmitsky gezeigt hatte. Doch Monsieur Bertoldi schien sie nicht zu erkennen. Sie warf ihm im Vorbeigehen einen neugierigen Blick zu, ohne jedoch etwas Auffälliges zu bemerken.
    Draußen stieg Monsieur Bertoldi in seinen Renault, den der Geheimdienst zur Verfügung gestellt hatte, und fuhr einmal durch das Viertel. Dann kehrte er zurück, stellte sich etwa hundert Meter von der CEAG an den Straßenrand und wartete geduldig.
    »Madame Laffon macht nach der Arbeit immer ihre Einkäufe", hatte Nicole erzählt.
    Dieser Punkt war in Lennets Plan sehr wichtig, denn natürlich kam es nicht in Frage, daß er in dem Haus, in dem Madame Laffon wohnte, etwas gegen sie unternahm.
    Um achtzehn Uhr erklang eine Glocke, und die ersten Angestellten der CEAG kamen heraus. Manche fuhren mit dem Auto, andere schlossen ihr Fahrrad auf, und wieder andere gingen zu Fuß. Eine der ersten war Nicole. Sie beeilte sich, denn sie wußte, daß Lennet sie heute nicht abholen würde.
    Die Zeit verstrich. Es war bereits achtzehn Uhr dreißig, und Lennet begann ungeduldig zu werden. Aber dann tauchte doch Madame Laffon, eine große, kräftig gebaute Frau in einem eleganten weißgrünschwarzgemusterten Kleid auf der Schwelle der CEAG auf. Sie hielt ein Einkaufsnetz in der Hand. Rasch ging sie über die Straße in ein schmales Gäßchen. Von dort in eine Parallelstraße, in der die meisten Läden des Viertels lagen.
    Sie hatte etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt, als ein Renault an ihr vorbeifuhr und wenige Meter vor ihr stoppte. Ihm entstieg Inspektor Bertoldi.
    »Äh, Madame Laffon", grüßte er. »Kann ich mich einen Augenblick mit Ihnen unterhalten. Bitte, steigen Sie ein.«
    Madame Laffon hatte kein Interesse daran zu zeigen, daß sie nichts auf der Welt so sehr fürchtete wie die Polizei. So lächelte sie denn liebenswürdig und stieg in den Wagen, während der Inspektor ihr galant die Tür aufhielt. Er schloß sie hinter ihr, ging um den Wagen herum und stieg seinerseits ein.
    Als er am Steuer saß, wandte er sich ihr zu und sagte mit seiner leisen harten Stimme: »Madame Landry, haben Sie Nachricht von Ihren Kindern?«
    Sie erbleichte. In ihrer Verwirrung versuchte sie die Wagentür zu öffnen, um zu fliehen.
    »Nein, nein", Bertoldi schüttelte den Kopf, »geben Sie sich keine Mühe. Dieser Wagen besitzt eine Spezialeinrichtung: Nur ich kann die Tür öffnen.«
    »Ich verstehe nicht, was Sie sagen wollen", stammelte Madame Laffon.
    Die große Frau schien völlig durcheinander. »Hören Sie zu", erwiderte Bertoldi. »Es liegt sowohl in Ihrem als auch in meinem Interesse, daß wir uns rasch verständigen. Ihre Familiengeschichte interessiert mich nicht. Ich kenne weder Ihren Gemahl noch Ihre Kinder... Vielleicht haben Sie sie so schlecht erzogen, daß Ihnen gar nichts anderes mehr übrigblieb, als davonzulaufen. Das ist mir gleichgültig. Das heißt, es ist mir dann gleichgültig, wenn Sie machen, was ich von Ihnen verlange. Andernfalls wäre ich versucht, die zuständigen Behörden zu benachrichtigen, was weder für Sie noch für Ihren Arbeitgeber sehr erfreulich sein dürfte. Können Sie mir bis dahin folgen?«
    »Ich... ich verstehe, Herr Inspektor.«
    »Ausgezeichnet. Alles, was ich von Ihnen verlange, ist, daß Sie sich erstens diese Brosche hier ans Kleid stecken, und daß Sie zweitens in einen Laden gehen und daß Ihnen dort schlecht wird. So schlecht, daß die Leute sich aufregen und schnell nach einem Krankenwagen telefonieren. Erst in der Ambulanz, die Sie abholen wird, kommen Sie wieder zu sich.«
    »Und wo bringt man mich hin?«
    »In eine besondere Klinik, in der Sie sich zwar nicht völlig frei bewegen können, wo Ihnen aber nichts Schlimmes passieren wird.«
    »Das sagen Sie.«
    »Ich sage es, gewiß, und ich verbiete Ihnen, meine Worte anzuzweifeln.«
    »Wie lange muß ich dort bleiben?«
    »Höchstens eine Woche.«
    »Und wozu soll das Ganze gut sein?«
    »Damit will ich der kleinen Trolier eine Falle stellen.«
    »Der kleinen wie?«
    »Hat Ihnen Ihr Chef nichts gesagt? Ich dachte, Sie seien seine Privatsekretärin.«
    »Gewiß. Er hat mir gesagt, daß Sie eine Diebin

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