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12 Stunden Angst

12 Stunden Angst

Titel: 12 Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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ohrenbetäubende Detonationen über den Rasen.
    Carl sprang auf und rannte los.
    Selbst mit den Händen über den Ohren hörte Danny die betäubenden Erschütterungen der Granaten. Als er glaubte, dass keine weiteren Detonationen mehr folgten, kämpfte er sich hoch und rannte zu Laurel, die regungslos und mit geschlossenen Augen auf dem Rücken lag.
    »Laurel! Kannst du mich hören? Bist du verwundet? Bist du getroffen?«
    Sie reagierte nicht. Blut sickerte durch ihr Top. Sie war an wenigstens vier Stellen verwundet worden. Wie war das möglich? Danny hatte nur einen einzigen Gewehrschuss gehört, nachdem die Fenster in die Luft geflogen waren.
    Glassplitter, schoss es ihm durch den Kopf. Umherfliegende Glassplitter!
    Links von Danny schrie ein Mann. Danny drehte sich um und sah Warren auf dem Rücken liegen. Er rang nach Luft und wedelte mit dem Revolver, als hätte er einen Anfall. Sein Hemd war blutdurchtränkt.
    Danny erhob sich und stellte den Fuß auf Warrens Handgelenk. Gerade wollte er sich nach dem Revolver bücken, als jemand hinter ihm rief: »Hinlegen! Legen Sie sich hin!«
    Danny drehte sich um und sah eine Kreatur aus dem Weltraum, von Kopf bis Fuß in schwarzes Kevlar und ballistisches Nylon gekleidet und mit einer riesigen Brille, die an gigantische Insektenaugen erinnerte.
    Ray Breen.
    »Aus dem Weg, Mann!«, brüllte Breen. »Oder ich schieße Sie über den Haufen!«
    Danny hob beide Hände. »Er kann nicht schießen. Ich stehe auf seinem Arm. Ich werde ihm jetzt die Waffe abnehmen.«
    »Machen Sie, dass Sie aus dem Weg kommen!«
    Indem er die linke Hand weiterhin erhoben hielt, beugte Danny sich vor und nahm Warren die Waffe aus der kraftlosen Hand, um sie anschließend ins Wohnzimmer zu schleudern.
    Zwei weitere Gestalten in schwarzen Monturen erschienen hinter Breen, doch der Commander der TRU senkte die Waffe nicht. Stattdessen machte er ein paar Schritte nach rechts, um einen ungehinderten Schusswinkel auf Warren zu haben. Danny ließ sich auf die Knie sinken und schirmte Warren mit dem eigenen Körper ab.
    »Irgendjemand soll ihn aufhalten!«, rief er, doch im gleichenMoment wurde ihm klar, dass Ray Breen der ranghöchste Officer im Raum war. »Holen Sie Sheriff Ellis!«
    »Runter von diesem Bastard!«, fauchte Breen. »Das hier endet nur auf meine Weise!«
    Breen hielt eine MP5 in den Händen, die achthundert Schuss in der Minute bei Dauerfeuer abgeben konnte. Wenn er den Abzug betätigte, würden Danny und Shields gemeinsam sterben.
    »Nur zu!«, keuchte Shields. »Schießen Sie!«
    Breen trat näher, versuchte, um Danny herum zu zielen …
    »Legen Sie die Waffe weg, Ray.«
    Danny drehte sich um und sah den langen grauen Lauf von Carl Sims’ Remington 700 durch eines der gesprengten Fenster ragen. Carl hielt die Waffe beinahe lässig in Hüfthöhe, doch niemand im Raum zweifelte daran, dass eine Kugel aus ihrem Lauf das beabsichtigte Ziel treffen würde.
    »Der Hurensohn hat meinen Bruder umgebracht!«, brüllte Ray Breen in unkontrollierter Wut.
    »Ich will Sie nicht erschießen, Deputy«, sagte Carl leise. »Aber wenn Sie mir keine Wahl lassen, tue ich’s.«
    Breen studierte das Gesicht des Scharfschützen; dann drehte er sich zu Shields um und zielte mit seiner MP5 an Danny vorbei auf Warrens Kopf. Carl hob den Lauf seiner Waffe nicht einen Millimeter, doch als er sprach, schwang irgendetwas in seiner Stimme mit, das vorher nicht da gewesen war.
    Verachtung, dachte Danny.
    »Sie haben mich immer wieder gefragt, wie viele Leute ich im Irak getötet habe. Die Wahrheit ist, ich weiß es nicht. Aber ich weiß eins: Ich habe bessere Männer erschossen, als Sie es sind.«
    Die Maschinenpistole in Breens Hand zitterte, während in seinem Innern ein Widerstreit der Gefühle tobte. Nach mehreren Sekunden, die wie eine Ewigkeit erschienen, senkte er endlich die Waffe. Während Danny zu Laurel kroch, sprang Breen vor und trat Warren mit aller Kraft in die Rippen.
    In diesem Augenblick erloschen sämtliche Lichter im Haus.

23
    Z wei Sekunden, nachdem die Beleuchtung ausgefallen war, trat jemand Danny die Füße unter dem Leib weg. Er prallte mit dem Steißbein schwer auf den Boden, vergaß den Schmerz aber gleich wieder, als sich die Mündung einer Waffe in das weiche Fleisch zwischen seinem Unterkiefer und der Luftröhre drückte.
    »Aufstehen«, zischte eine Stimme dicht an seinem Ohr. »Los, auf die Beine, oder ich drücke ab.«
    Danny gehorchte.
    Wütende und verwirrte Rufe hallten durch die

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