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12 Stunden Angst

12 Stunden Angst

Titel: 12 Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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erwachsenen Männer, die so was schreiben. Wahrscheinlich spielt jemand Ihnen einen Streich. Sie sind mit einer der tollsten Frauen verheiratet, denen ich je begegnet bin! Sie haben zwei prächtige Kinder! Kommen Sie runter von diesem Highschool-Quatsch und kümmern Sie sich um das, was wirklich zählt! Frei zu sein, um Ihre Kinder aufzuziehen beispielsweise, und nicht irgendwo in einer Zelle zu verrotten.«
    Auster ließ den Brief zu Boden fallen und starrte Warren hart in die Augen. »Sie wollen die Wahrheit, Kumpel? Also schön, stellen Sie die Lauscher auf. Wir wollten Ihnen alles in die Schuhe schieben, Vida und ich. Deswegen sind die Bücher und die Schuldverschreibungen hier, okay? Aber alles ging viel zu schnell. Jetzt gibt es nur noch eine Möglichkeit, wie wir aus der Sache rauskommen. Wir müssen sämtliche Beweise aus der Welt schaffen. Alles. So schnell wie möglich. Die Bücher müssen verschwinden, und die Schuldverschreibungen mit.«
    Sein pragmatischer Tonfall durchbrach die Mauer aus Sarkasmus, die Warren um sich herum errichtet hatte. »Und was schlagen Sie vor, wie wir das bewerkstelligen sollen?«
    »Wir gehen runter zum Bach hinter Ihrem Haus und machen ein kleines Feuer. Die Schuldverschreibungen nehme ich mit und bringe sie an einen sicheren Ort.«
    Warren lachte auf. »Um mir einen Gefallen zu tun, was? Sienehmen diese zweihunderttausend Mäuse mit, um mich zu entlasten?«
    »Wollen Sie die Schuldverschreibungen für sich selbst? Geht es Ihnen darum?«
    »Ich will wissen, was sie in meinem Haus zu suchen haben!«
    Auster antwortete geduldig, als redete er mit einem begriffsstutzigen Kind. »Das habe ich Ihnen doch gerade gesagt. Ich habe die Papiere letzte Woche hier versteckt, zusammen mit den Büchern, um Ihnen die Verantwortung in die Schuhe zu schieben für das, was in der Praxis vorgefallen ist. Das ist alles. Ende der Geschichte.«
    Als Warren nicht antwortete, drehte Auster sich zu Laurel um. »Was ist los mit diesem Kerl?«
    »Er akzeptiert kein Ja als Antwort.«
    Auster tippte Warren auf die Schulter. »Sie wollen meine Geheimnisse hören? Ich habe Shannon Jensen gevögelt, okay? Akute Midlife-Crisis. Aber Vida hat mich erwischt, also habe ich sie fallen lassen. Ihre Frau hat in meinen Plänen keinerlei Rolle gespielt.« Auster warf einen Seitenblick zu Laurel, bevor er weitersprach. Die Angst in seiner Stimme war nicht zu überhören. »Wir stehen vor dem Abgrund, Partner. Sie würden nicht glauben, welche Strafen auf so etwas stehen. Fünfzig Jahre Knast und Abermillionen Dollar Geldstrafen. Die werden uns so gründlich fertigmachen, dass wir nie wieder ein Bein auf die Erde kriegen. Wir müssen uns jetzt gegenseitig helfen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.«
    Verachtung spiegelte sich in Warrens Augen. »Als hätten Sie mir jemals geholfen.«
    Auster stöhnte auf. »Die meiste Zeit gilt die Devise, jeder für sich! Aber manchmal müssen wir eben alle am gleichen Strang ziehen. Wir sitzen in einem Boot. Entweder wir rudern zusammen, oder wir gehen zusammen unter. Ben Franklin hat das gesagt.«
    »Unter völlig anderen Umständen.«
    »Sicher, aber das ändert nichts an der Stimmung. Kommen Sie, Mann. Seien Sie kein Idiot.«
    »Aber das bin ich. Das war ich schon immer.« Warren schürzte die Lippen, den Blick in die Ferne gerichtet. Laurel versuchte seinen Gesichtsausdruck zu deuten, doch es gelang ihr nicht. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie diese neue Version von Warren tickte. Er blickte Auster und sie an wie jemand, der abzuschätzen versucht, welches das kleinere von zwei Übeln ist.
    »Der Computer wird es zeigen«, sagte er schließlich. »Wenn Sie nicht Laurels Brieffreund sind, können Sie gehen.«
    Auster starrte seinen Junior-Partner sekundenlang wortlos an. »Sie müssen verrückt sein, wenn Sie glauben, dass ich hier bleibe. Ich verbringe nicht meine letzten guten Jahre im Gefängnis, weil Ihre Frau es mit einem anderen treibt. Also müssen Sie mich wohl oder übel erschießen.«
    Er wandte sich um und ging in Richtung Foyer. Offensichtlich wollte er zum Panikraum.
    Warren hob den Revolver und spannte den Hahn mit lautem Klicken. »Es ist Ihre Entscheidung.«
    Auster machte zwei weitere Schritte. Dann blieb er stehen und drehte sich um, das Gesicht vor Anspannung verzerrt. Laurel bemerkte ein feuchtes Glitzern in seinen Augen.
    »Was Sie tun, ist Selbstmord«, sagte Auster. »Okay, meinetwegen. Aber warum müssen Sie mich mit reinreißen?«
    »Weil wir

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