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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Gesprächs in Molaga erfuhr Accobrán von mir, daß ich früher in meiner Heimat die Arbeiten in den Goldminen beaufsichtigt hatte. Er erzählte mir, daß er in seinem Gebiet womöglich Gold entdeckt hatte, an einem Ort, an dem es vor einiger Zeit ergiebige Vorkommen gegeben hatte. Er meinte, daß er nicht in der Lage sei, zu erkennen, ob es wirklich Gold sei …«
    »Das kann ich nur bestätigen«, sagte Fidelma leicht ironisch. »In Bébháils Hütte entdeckte ich einen Goldklumpen und zeigte ihn Accobrán. Er schien sich immerhin so weit damit auszukennen, daß er mir versicherte, daß es sich um Katzengold handelte und nicht um Gold. Das schien ihn sehr zu erleichtern.«
    »Aber er wußte nicht, wie man einer kleinen Ader folgt und das Gold aus dem Felsen herausholt«, erklärte Bruder Dangila weiter. »Er bat mich darum, festzustellen, ob die Ader mehr Gold versprach oder bald erschöpft sein würde. Dafür bot er mir ein Viertel des Gewinns an. Ich ging davon aus, daß ihm der Stollen gehört.«
    Fidelma hob die Hände und versuchte so, die Menge zur Ruhe zu bringen, die nun laut durcheinanderredete.
    »Gobnuid, hiergeblieben!« rief sie dem Schmied zu, der gerade aufgestanden war und auf den Ausgang zueilte. »Dir sollte sicher auch ein Viertel Gewinns gehören, nicht wahr?«
    Die Wachmänner ergriffen Gobnuid und stießen ihn nach vorn vor die Richterin.
    »Ich habe nichts getan«, sagte er verdrießlich.
    »Ganz im Gegenteil. Ich denke, daß du sehr viel getan hast«, hielt ihm Fidelma entgegen. »Dir muß man nicht erzählen, wie reich das Land der Cinél na Áeda einst an Goldvorkommen war und daß noch vor einer Generation in den Goldminen gearbeitet wurde. Da kam ein skrupelloser junger Krieger daher – ein intelligenter Krieger, der sogar ein wenig Theologie studiert hatte. Er stieß im Eberdickicht auf eine Höhle, in der er Gold fand, und ersann einen Plan, wie er ganz allein reich und mächtig werden konnte. Mit seinem Volk wollte er die Entdeckung nicht teilen. Er fand einen Schmied, der für ihn im Stollen arbeitete und das Gold zu den Händlern am Fluß schaffte. Und zufällig begegnete er jemandem, der die Aufsicht führen konnte und ihm sagte, welche Goldader lohnend sei.«
    Sie schwieg einen Moment.
    »Erst vor kurzem traf ich Gobnuid dabei an, wie er angeblich eine Ladung Felle für Accobrán zu den Händlern am unteren Fluß schaffte. Waren das wirklich Felle? Die Räder des Fuhrwerks gruben sich so tief in die Erde ein, daß die Ladung ein enormes Gewicht haben mußte. Bei einem dieser Transporte muß einmal ein Goldklumpen vom Wagen gefallen sein, den der kleine Síoda später in der Nähe des Steinkreises der Wildschweine fand. Ohne Arg brachte er ihn zu Gobnuid, der ihm einredete, daß es sich nur um Katzengold handelte. Doch das war gelogen, oder, Gobnuid?«
    Gobnuid ließ den Kopf sinken und lief rot an, womit er ihre Worte bestätigte.
    »Eines Tages wagte Accobrán zuviel. Er begab sich zum Hafen, um sich dort nach einem Kapitän umzusehen, der das Gold außer Landes schaffte. Das war verhängnisvoll. Accobrán beging einen Fehler, als er dem Kapitän eines Handelsschiffes etwas Rohgold für die künftigen Abnehmer mitgab. Diesen Kapitän ereilte im Land der Uí Fidgente plötzlich der Tod, aber er konnte einem Krieger namens Dea, kurz bevor er starb, noch anvertrauen, daß das Gold aus dem Land der Cinél na Áeda und dort aus dem Eberdickicht stammte. Dem Kapitän war zwar nicht bekannt, wo genau sich die Goldmine befand, aber er wußte, daß es in dem Wald einen Jäger namens Menma gab. Dea nahm also an, daß der Jäger es ihm sagen könnte. Der hatte jedoch keine Ahnung. Dieser Dea gehörte später einem Trupp Krieger unter der Führung seines Bruders Conrí an, der zum Land der Corco Loígde zu den jährlichen Wettkämpfen unterwegs war.
    Dea und seine Krieger überfielen ohne das Wissen und die Erlaubnis von Conrí Menmas Hütte. Was dort geschah, ist euch allen bekannt. Sie nahmen Suanach als Geisel, weil sie Menma in eine Falle locken wollten. Sie ahnten natürlich nicht, daß die Krieger der Cinél na Áeda, die sie verfolgten, unter der Führung des Mannes standen, der genau Bescheid wußte über das Gold. Accobrán vermutete, daß der Kapitän seine Entdeckung den Uí Fidgente verraten hatte. Während er ihnen auf den Fersen war, dachte er nur noch an eins. Er hatte beschlossen, daß keiner der Angreifer am Leben bleiben durfte, denn er hätte den Zweck des Überfalls

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