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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Müller ein wenig entgegenkommender.
    »Ich möchte mehr über deine Tochter erfahren, Seachlann, und über die Umstände ihres Todes. Ich suche ihren Mörder.«
    Der Müller winkte sie in die Mühle. »Drinnen können wir es uns bequemer machen.« Er schaute zu seinem Bruder hinüber. »Das Korn muß noch weiter getrocknet werden«, sagte er streng.
    Zögernd humpelte Brocc zum Feuer zurück.
    Seachlann trat an der Tür beiseite, um sie hineinzulassen. Drinnen war es erstaunlich hell, die Sonne schien durch die Öffnungen, die als Fenster dienten.
    Er bedeutete ihnen, sich auf die mit Getreide und Mehl gefüllten Säcke zu setzen. Dann ließ auch er sich nieder.
    »Vorsicht, mein Freund«, sagte er auf einmal zu Eadulf. »Dieser Sack steht zu dicht an der Welle, ich will nicht, daß dir etwas zustößt.« Eadulf setzte sich auf einen anderen Sack. Der Müller lächelte Fidelma an und sagte: »Siehst du, ich kenne die ›Rechte des Wassers‹ aus dem Buch von Acaill. «
    »Ich habe erfahren, daß sich dein Bruder nicht so gut mit dem Recht auskennt, Seachlann«, erwiderte Fidelma. Dann erläuterte sie dem etwas erstaunten Eadulf: »Seachlann bezieht sich auf ein Gesetz zu Bußgeldern und Entschädigungen, wenn Leute in einer Mühle und deren Mahlwerk zu Schaden kommen.« Sie blickte wieder zu Seachlann. »Du bist offenbar ein gewissenhafter Müller.«
    Vor Stolz schwoll Seachlann sichtlich an. »Ich bin ein saer-muilinn «, sagte er.
    Eadulf wurde klar, daß er einem höheren Berufsstand angehörte und kein bloßer Müller war, wie Fidelma vermutet hatte. Ein Mühlenbauer betrieb nicht nur die Mühle, sondern entwarf und konstruierte sie auch. Fidelma senkte anerkennend den Kopf.
    »Kommen wir zum Grund unseres Besuches, Seachlann.«
    Der Mühlenbauer zog die Augenbrauen zusammen. »Seid ihr wirklich hier, um die Wahrheit herauszufinden, oder nur, um jene zu schützen, die eure Gewänder tragen?«
    Fidelma beschloß, Seachlann zugute zu halten, daß er der Vater eines der heimtückisch ermordeten Mädchen war.
    »Seachlann, ich habe geschworen, der Wahrheit und der Gerechtigkeit zu dienen. Die Wahrheit muß siegen, ganz gleich, ob der Himmel über unseren Häuptern einstürzt oder sich die Meere über uns erheben.«
    Seachlann sah sie eine Weile an, als wolle er das Gewicht ihrer Worte an ihrer Miene ablesen.
    »Was willst du wissen, Lady?«
    »Erzähl mir von Escrach und berichte, was in der Todesnacht geschah«, forderte ihn Fidelma auf.
    Er seufzte tief auf.
    »Escrach war erst siebzehn, stand in der Blüte ihrer Jugend, war eine Schönheit geworden.«
    Fidelma wußte, daß Escrach »blühend« oder »knospend« bedeutete, ging aber nicht weiter darauf ein.
    »Sie war unsere ganze Hoffnung. Da sie jetzt das Alter der freien Partnerwahl erreicht hatte und bald heiraten würde …«
    »Ich vermute, Escrach und Gabrán hatten ernste Absichten?«
    Der Müller sah erst überrascht aus, dann schüttelte er den Kopf. »Sie waren Freunde aus Kindertagen, mehr ist mir nicht bekannt. Escrach kam mit vielen Jungen und Mädchen von hier gut aus, wie etwa mit Beccnat und Ballgel. Gemeinsam gingen sie zu dem Alten zum Unterricht, der ihnen von früheren Zeiten erzählte. Da versammelten sich immer viele Kinder. Auch Gabrán und Creoda.«
    »Bei dem Alten?« fragte Eadulf.
    »Bei Liag. Er lehrt Sternenkunde.«
    »Ach ja. Und wer ist Creoda?«
    »Ein Junge, der in Lesrens Gerberei arbeitet.«
    »Escrach war also nicht Gabráns Freundin?«
    »Er wollte Beccnat heiraten. Wir sind nur eine kleine Ansiedlung. Ich glaube nicht, daß Escrach in Rath Raithlen jemanden besonders im Auge hatte. Wir wollten sie zu meinem Bruder schicken, der als Müller in einem Hafenort arbeitet. Er hätte dort für Escrach eine anständige Partie anbahnen können.« Auf einmal stockte er und zögerte. Dann sagte er grimmig: »Wer immer unser Kind umgebracht hat, hat auch meine Frau auf dem Gewissen.«
    Entsetzt schaute Fidelma Accobrán an.
    »Du hast mir nicht gesagt, daß …«, begann sie.
    »So verhält es sich ja auch nicht«, rechtfertigte sich der Tanist. »Deine Frau lebt doch noch, Müller.«
    Seachlann lachte wütend. »Ich meine nicht den eigentlichen Tod. Seit dem Mord an Escrach sitzt meine Frau nur noch vor dem Feuer. Völlig regungslos. Von der Außenwelt nimmt sie nichts mehr wahr. Escrachs Tod hat eine lebende Leiche aus ihr gemacht. Wenn du einen Beweis dafür brauchst, so zeige ich dir gern die Hülle meiner Frau.«
    »Kannst du uns

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