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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Auge?«
    »Die Frau hat einen Mord gestanden, der Mann war ihr Komplize – und doch hast du die beiden einfach laufenlassen!«
    »Ich habe sie nicht laufenlassen. Sie müssen zu ihrem Urteilsspruch hierher zurückkommen.«
    Accobrán lachte höhnisch auf. »Rechnest du etwa damit? Was Gabrán gemacht hat, das können sie auch.«
    Fidelma beharrte auf ihrem Standpunkt. »Gabrán ist aus Angst geflohen. Die beiden aber haben keine Furcht vor den Folgen ihrer Tat. Warum also sollen sie fortlaufen? Unserem Gesetz und Brauch nach steht die Wahrheit über der Tat. Unsere Gesetze wurden geschrieben, damit die Einfältigen gehorchen und die Klugen gelenkt werden.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Deshalb bin ich eine dálaigh und du der Tanist. Du mußt noch viel lernen, bis du den Fürstenschwur leistest.«
    Accobráns Blick verfinsterte sich. Er fühlte sich in seinem Stolz gekränkt. »Ich gebe zu, daß ich kein Rechtsgelehrter bin. Doch ich begreife nicht, warum Tómmas Falschaussage schwerer wiegt als Bébháils Verbrechen.«
    »Sie hat Lesren aus Angst getötet. Für mich hat sie damit die Wahrheit gesagt. Das Gesetz sieht in solchen Fällen Milde vor. Man wird sie dennoch zu einer Entschädigung und einer Geldbuße verurteilen, doch wird die Strafe wahrscheinlich wieder aufgehoben werden wegen des Schmerzes, den ihr Lesren zugefügt hat. Aber eine Falschaussage zu machen, zu lügen, das wird vom Gesetz hart bestraft. Ein altes Sprichwort sagt, daß die Götter keine falsche Zunge lieben. Mag die Wahrheit noch so bitter sein, dennoch ist sie heilig und unantastbar.«
    »Daß Tómma den Namen Biobhal benutzte, hat dich offenbar beunruhigt. Inwiefern eigentlich?«
    »Wir haben geglaubt …«, setzte Eadulf an, doch er bemerkte rechtzeitig Fidelmas Blick und schluckte seine Worte hinunter. »Wir haben geglaubt, daß Biobhal der Name des Mörders ist«, sagte er dafür.
    »Nun, der Name ist unter den Cinél na Áeda nicht gerade gebräuchlich«, erwiderte Accobrán.
    »Vermutlich nicht«, stimmte ihm Fidelma zu und wechselte das Thema. »Hast du nicht gesagt, daß mich Goll und seine Frau sprechen wollten?«
    Der Tanist nickte und entfernte sich, um sie rufen zu lassen. Eadulf wartete, bis er fort war.
    »Ich nehme an, der Tanist sollte nicht wissen, daß du eine Verbindung zwischen dem Namen und dem Gold siehst, nicht wahr?«
    »Das ist richtig«, antwortete Fidelma leise.
    »Doch nach Tómmas Geständnis, daß dies der erste Name war, der ihm einfiel, weil er so ähnlich wie Bébháil klang, ist die Sache wohl erledigt, oder?«
    Fidelma schaute ihn ernst an. »Je mehr ich darüber nachdenke, um so unsicherer bin ich mir da. Wir wollen die Sache mit dem Gold erst einmal für uns behalten, Eadulf. Es gibt hier Dinge, die ich sehr verworren finde.«
    »Du warst nicht sonderlich überrascht, daß Lesren von seiner Frau umgebracht wurde.«
    »Ich hatte mir so etwas schon gedacht und vermutet, daß zwischen diesem Fall und den anderen drei Morden nicht der geringste Zusammenhang besteht.«
    Eadulf lächelte. »Das begreife ich nicht.«
    »Ich habe instinktiv gespürt, daß Gabrán nichts mit Lesrens Tod zu tun haben kann. Die großen Spannungen zwischen Lesren und Bébháil sind mir bereits bei unserer ersten Begegnung mit ihnen aufgefallen. Doch Liags plötzliches Auftauchen und der Name Biobhal haben mich abgelenkt und mich zweifeln lassen.«
    »Du gehst aber hart mit dir ins Gericht.«
    »Ich weiß genau, wann mir ein Fehler unterläuft.«
    »Rätst du anderen nicht immer, die einen Fehler erkennen, ohne großes Bedauern weiterzumachen?«
    Fidelma lächelte. »Das stimmt. Manchmal sagst du genau das Richtige, um mir auf die Sprünge zu helfen, Eadulf.«
    »Wie sieht also unser nächster Schritt aus?« fragte er forsch.
    »So wie ich bereits sagte. Ich möchte mir dieses Eberdickicht genauer ansehen, ehe es ein anderer tut.«
    »Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, daß der Tatort die einzige Verbindung zwischen den Morden an den drei Mädchen ist, oder?«
    »So logisch sind meine Gedanken im Moment nicht«, erwiderte Fidelma kurz. »Doch ich will ehrlich sein: Ich spüre da instinktiv etwas. Es ist wie ein Juckreiz auf der Haut, auf den ich mit Kratzen reagieren muß, um nicht wahnsinnig zu werden. Erinnerst du dich daran, daß wir einen der Fremden und den Schmied da oben auf dem Hügel gesehen haben? Ich würde mich gern mit Gobnuid darüber unterhalten, doch ich glaube nicht, daß ihm der Sinn danach steht. Um meinen Fragen

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