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1202 - So enden sie alle

1202 - So enden sie alle

Titel: 1202 - So enden sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich verlassen kann. Sie finanzieren die Projekte. Dagegen sind Typen wie du doch nur ein Scheißdreck. Hast du gehört? Ein Scheißdreck! Und so was will mich«, er lachte auf und tippte gegen seine Brust, »stoppen!«
    Ich hatte ihn reden lassen und tat auch nichts, als er aufge hört hatte. Er schwitzte, er stand unter Strom. Es hätte nicht viel gefehlt, und Schaum wäre vor seinem Mund gesprüht.
    »Carlotta steht nicht mehr auf Ihrer Seite, Elax. Das ist vorbei. Sie war zu lange draußen. Sie hat dort das wahre Leben kennen gelernt. Und sie wird auch lernen, mit ihrer Veränderung umzugehen, das verspreche ich Ihnen, denn sie ist nicht allein. Sie hat neue Freunde gefunden…«
    »Den Chinesen?«, schrie er in meinen Satz hinein. »Und die verdammte Tierärztin?«
    »Unter anderem.«
    »Vergiss sie.« Er bewegte seinen rechten Arm, als wollte er die imaginären Personen zur Seite fegen. »Du kannst sie vergessen. Sie sind bereits tot. Ich habe sie erst einsperren lassen, weil ich dachte, dass ich sie noch brauche. Doch als mich Carlotta angriff, habe ich Babur Bescheid gegeben, damit er sich um die beiden kümmert. Er wird Ihnen die Köpfe zerschossen haben und befindet sich bestimmt schon auf dem Weg hierher zu mir.«
    Die Drohung stand. Ich wusste nicht so recht, wie ich mit ihr umzugehen hatte. Es gab noch keinen Beweis für den Tod meiner Freunde. Auch Carlottas Veränderung gab mir Hoffnung. Zudem kannte ich Suko. Der ließ sich nicht so einfach reinlegen. Deshalb blieb ich auch ziemlich gelassen.
    »Bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich Ihnen nichts«, erklärte ich mit fester Stimme. Das brachte ihn aus dem Konzept. »Soll ich Babur rufen? Ich habe ein Handy. Ich kann ihn anrufen und…«
    »Nicht nötig, Elax. Wir beide werden uns auf den Weg machen.«
    »Ha - und wohin?«
    »Zum nächsten Telefon.«
    »Du kannst von hier aus…«
    »Nein, ich möchte nicht. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ein Handy hier unten funktioniert.«
    »Ich habe Shirley Bescheid gegeben.«
    »Das weiß ich. Aber ich glaube eher, dass Sie hier innerhalb dieser Festung ein Netz aufgebaut haben, das draußen nicht funktioniert. Schon allein, damit niemand auf dumme Gedanken kommt. Außerdem sind mir die Sperren an den Telefonen aufgefallen, die ich hier auf zwei Schreibtischen entdeckt habe.«
    »Gut gemacht. Es hätte ja sein können, dass eines der Kinder telefonieren wollte.«
    Elax lachte. Er wischte über seine feuchten Lippen. Dann schaute er von mir weg und blickte zu den Betten der Kinder hin.
    Nicht nur Elena war wach geworden, die anderen fünf Kinder schliefen ebenfalls nicht mehr. Die Schreierei des Mannes hatte sie aus dem Schlaf gerissen, und jetzt saßen sie in ihren Betten und schauten aus großen Augen zu.
    Elax benahm sich wie ein Clown, als er sich drehte und sie anschaute. »Da… das sind sie!«, rief er. »Meine Freunde. Meine Probanden. Meine neuen Menschen, die sich bald einen Traum erfüllen können. Es dauert nicht mehr lange. Ich bin auf dem richtigen Weg. Ich muss nur noch einige Strukturen verändern, dann habe ich es geschafft. Sie sind glücklich. Ich habe sie glücklich gemacht, denn sie wissen, was ihnen bevorsteht. Ich erfülle ihnen einen Traum. Den uralten Traum der Menschheit. Sie werden fliegen können, und wenn sie das schaffen, ist alles vergessen…«
    Elax war kein seriöser Wissenschaftler, er hatte sich in einen lächerlichen Popanz verwandelt. Er fing sogar an zu tanzen. Er machte sich selbst lächerlich, und auch seine Assistentin schaute nur kopfschüttelnd zu. So wie er benahm sich ein Wahnsinniger.
    Es konnte auch sein, dass er uns etwas vorspielte. Um meinen Revolver kümmerte er sich nicht. Die Waffe schien für ihn nicht vorhanden zu sein. Es ging ihm einzig und allein um die eigene Selbstdarstellung.
    Ich wollte eingreifen, aber ich hatte zu lange gezögert, und das merkte ich im nächsten Augenblick. Mein Vorsatz war, ihn niederzuschlagen. Dann musste ich eben mit Hilfe der Shirley Cannon verschwinden.
    Elax sprang zur Seite. Und damit genau auf das Bett eines Jungen zu. Der Kleine hatte strubbeliges blondes Haar. Er schaute aus großen Augen zu. Er lachte nicht. Keines der Kinder lachte.
    Sekunden später verging auch mir das Lachen, denn da hatte der Professor seinen Plan in die Tat umgesetzt und blitzschnell eine Waffe gezogen. Er zerrte sie aus der mir abgewandten Seite seiner Kitteltasche hervor, und seine Bewegungen wurden plötzlich sehr ge zielt, denn er

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