Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1202 - So enden sie alle

1202 - So enden sie alle

Titel: 1202 - So enden sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Vergleich wohl großen Spaß bereitete.
    Ich berührte den Revolver mit dem linken Fuß. Die Waffe rutschte über den glatten Boden hinweg in Shirleys Nähe.
    Darauf hatte sie nur gewartet. Ich sah noch ihr Grinsen, bevor sie sich bückte. Dann fasste sie mit beiden Händen zu und hob den Revolver an. Auch sie schien die entsprechenden Filme gesehen zu haben, denn sie trat schnell zurück und legte in einer gewissen Entfernung auf mich an. Mir gelang ein Blick in ihre Augen. Hilfe konnte ich von dieser Person nicht erwarten.
    Die würde abdrücken, das stand fest. Das Schicksal hatte sich wieder auf ihre Seite gestellt, da konnte ich nichts machen.
    »Alles klar, Shirley?«
    »Immer doch!«
    »Wunderbar, jetzt haben wir ihn.«
    Das war nicht übertrieben, denn ich stand im Kreuzfeuer zweier Schusswaffen und konnte nichts unternehmen. Aber aufgegeben hatte ich mich noch nicht. Dennoch musste ich behutsam vorgehen, wenn ich versuchte, alles zu kippen, weil ich die Kinder nicht in Gefahr bringen durfte. Dass ich ihn mit einer Beutewaffe bedroht und eine zweite - die Beretta - noch bei mir trug, wussten der Professor und seine Assistentin nicht.
    Mein Vorteil!
    Ich lächelte innerlich. Ich wollte locker werden. Die Situation stand auf des Messers Schneide. Ich wollte nicht, dass sie kippte. Aber ich durfte mir nichts anmerken lassen.
    Noch dachte der Professor nach. Er sah mich an, aber er nahm die Mündung der Pistole noch nicht vom Kopf des Jungen weg, der wie erstarrt auf dem Bett hockte. Er starrte nach vorn. Er sah dabei ins Leere, und ich erkannte seinen verdrehten Blick.
    Auch Elax war ein Mensch. Auch Elax musste tief durcha tmen, um sich zu entspannen. Das tat er auch. Ich hörte ihn sogar atmen und auch sein tiefes Stöhnen.
    Entspannter erlebte ich ihn nicht. Aber er tat mir den Gefallen und zog die Mündung der Waffe vom Kopf des Jungen weg, und das sorgte bei mir für ein erstes Aufatmen.
    Dann schaute ich in die Mündung von Sukos Beretta. Ich kannte die Waffe, denn ich trug die gleiche bei mir, aber ich hatte selten in die Mündung geblickt.
    »Die Arme hoch, Sinclair!«
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Aber ich nahm sie nur halb hoch und verschränkte sie auch nicht hinter meinem Kopf.
    So kam ich mir besser gewappnet vor, und der Professor gab sich damit zufrieden.
    Er kletterte vom Bett. Hinter mir und auch etwas schräg versetzt hielt sich seine Assistentin Shirley Cannon auf, die mich ebenfalls mit der Waffe bedrohte.
    Elax hatte seinen Spaß. Er umfasste die Beretta jetzt mit beiden Händen, und er lachte hässlich, als er auf mich zukam.
    Seine dunklen Augen bewegten sich, der Mund zuckte, wieder glänzten seine Lippen speichelfeucht. Sein Hass gegen mich war zu spüren. Er hätte mich am liebsten schon jetzt erschossen, aber er wollte noch näher herankommen.
    Für die Kinder hatte er keinen Blick mehr. Es machte ihm auch nichts aus, dass sie einen Mord sehen würden. Elax ging es einzig und allein darum, einen Zeugen zu beseitigen.
    »Sinclair«, flüsterte er und blieb stehen.
    »Ich bewundere dich sogar irgendwie. Ja, du bist für mich wie ein Wunder. Wer hätte es schon geschafft, in diese geschlossene Einheit einzudringen? Bestimmt nicht viele Menschen. Du gehörst dazu. Alle Achtung. Aber man deckt meine Tarnung nicht auf. Nein, das kann ich nicht zulassen, und deshalb wirst du auch hier sterben…«
    Ich schwieg.
    »Hast du gehört?«
    »Ja.«
    »Wohin willst du die Kugel haben? In deine Brust? Oder soll ich dir mehrere Kugeln verpassen? Die eine zuerst in die rechte Schulter schießen, dann in die linke und zum Schluss ins Herz?«
    »Sie sind nicht mehr bei Sinnen, Elax. Ihr Plan kann nicht klappen. Sie haben mir erzählt, dass Finanziers hinter Ihnen stehen, aber ich sage Ihnen, dass auch ich nicht allein dastehe. Ich arbeite für eine Organisation, die auch Ihnen ein Begriff sein sollte. Scotland Yard. Ich sage Ihnen das nur, damit Sie wissen, was auf Sie zukommen wird. Keiner meiner Kollegen arbeitet ohne Rückendeckung, auch ich nicht. Man weiß, wo ich mich aufhalte, und das sollte Ihnen zu denken geben. Okay, Sie können mich töten, aber dann wird man hier aufräumen und Ihr sogenanntes Lebenswerk zerstören.«
    »Ich bin stärker.«
    »Auf wen verlassen Sie sich denn?«
    »Auf die Leute, die verdammt viel Einfluss haben. Hier geht es um andere Interessen, Sinclair. Da werden Sie nicht mithalten können. Und deshalb ist jedes Wort, das Sie sagen, einfach

Weitere Kostenlose Bücher