1202 - So enden sie alle
töricht. Sie retten Ihr Leben nicht.«
Da konnte er Recht haben. Argumenten war er nicht zugänglich. Ich hatte ihn gestört. Ich hatte ihm sogar gewisse Grenzen aufgezeigt, und das nahm er nicht mehr hin.
»Ich denke schon, dass ich es einfach und glatt mache. Ich werde Ihnen die Kugel in den Kopf schießen!«
Nicht dass ich tatsächlich mit einer solchen Situation zu tun gehabt hätte, aber ich kannte die Menschen und wusste wie sie in Stresssituationen reagierten.
Professor Elax war fest entschlossen, mich zu töten. Einem, der mit Menschen experimentierte, dem machte es auch nichts aus, einen Menschen brutal zu erschießen.
»Dann gute Reise in die Hölle!«
Da schrie jemand auf!
***
Alle Drei hatten sie das Bad verlassen und standen im Gang dicht beieinander. Sie schauten sich an und niemand sprach.
Auch Carlotta hielt den Mund. Sie blickte sich wie Maxine und Suko um.
»Die Luft ist rein!«, flüsterte Maxine.
Suko runzelte die Stirn. »Ist sie das wirklich?«
»Siehst du was?«
»Nein, aber manchmal muss ich mich auf mein Gefühl verlassen. Das ist seltsamerweise nicht gut.«
»Wieso denn nicht?«
Suko hob die Schultern. »Ich kann es dir nicht erklären. Möglicherweise hängt es mit Babur zusammen. Ich kann mir vorstellen, dass er hier unten unterwegs ist.«
»Und was machen wir dann?«, fragte Carlotta.
Auch sie fürchtete sich vor dem Killer. Das erkannte Suko am Ausdruck ihrer Augen. Deshalb lächelte er auch, bevor er sprach. »Ich habe vorhin bemerkt, dass du noch eine Waffe bei dir trägst. Sie malt sich unter deiner Kleidung ab. Die haben deine Häscher wohl nicht gefunden.«
Carlotta öffnete den Mund. Sie staunte. »Tatsächlich«, flüsterte sie. »Das stimmt. Die hatte ich ganz vergessen.«
»Gibt's du sie mir?«
»Ja.«
»Danke«, sagte Suko, als er den Revolver in der Hand hielt.
Er schaute nach, ob die Trommel auch gefüllt war und nickte zufrieden. »Jetzt geht es mir besser.«
»Und wohin willst du?«, fragte die Tierärztin.
Suko legte die Stirn in Falten. »Das ist nicht leicht zu sagen. Normalerweise müssten wir alles daransetzen, um so schnell wie möglich zu fliehen. Ob uns das gelingt, ist fraglich. Du hast nicht zufällig die Codekarte für den Lift in deinem Besitz?«
»Nein, leider nicht. Als mir die Flucht gelang, stand der Lift zufällig offen.«
»Das Glück werden wir jetzt nicht haben. Dann bleibt uns nur übrig, den Weg in die Höhle des Löwen zu suchen.«
»Zu Elax?«
»Wohin sonst?«
Carlotta drehte Maxine das Gesicht zu. Es gefiel ihr nicht.
Obwohl sie dem Professor einmal entkommen war, fürchtete sie sich noch immer vor ihm. Die Angst steckte einfach zu tief in ihr. »Was meinst du denn dazu?«
»Ich denke, dass Suko Recht hat. Er oder seine Assistentin können uns hier herausschaffen.«
»Ja, das stimmt.«
»Kennst du den Weg?«
»Ich denke schon.«
»Wohin müssen wir?«, fragte Suko.
»Es ist am besten, wenn wir erst dorthin gehen, wo ich ihm entwischen konnte. Von dort kenne ich mich dann aus.«
»Super, dann komm.«
Sie setzten sich in Bewegung. Einige Male schlug Carlotta mit ihren Flügeln aus, schwebte aber nicht vom Boden hoch, sondern blieb bei den beiden Erwachsenen.
Der Gang war und blieb leer. Dennoch spukte durch Sukos Kopf der Name des Killers. Babur war unterwegs. Er musste hier lauern, um auf einen günstigen Zeitpunkt warten zu können. Erst dann konnte er eingreifen.
Mit seiner MPi war es ihm möglich, alle Drei auf einmal zu töten, deshalb mussten sie besser und schlauer sein.
Mit leiser Stimme gab Carlotta eine Erklärung. »Es gibt hier unten nicht nur eine Etage, sondern zwei. Allerdings fährt zu der unteren kein Lift.«
»Und wo befinden wir uns?«, fragte Suko.
»Eben in der unteren.«
»Gibt es eine Treppe?«
Carlotta nickte.
»Wo denn?«
»Darauf gehen wir zu.«
»Das ist gut.« Er lächelte.
Sie erreichten das Ende des schlecht beleuchteten Flurs.
Suko, der vorging, blieb stehen. Er sah eine nach oben führende Treppe aus Stein. Im rechten Winkel bewegte sie sich vom Flur weg und endete wohl in der oberen Etage.
An der grauen Decke gab eine Lampe ein schwaches Licht ab. Es erreichte kaum die Stufen, die Suko in Angriff nahm.
Den Revolver hielt er dabei schussbereit in der rechten Hand.
Carlotta und Maxine blieben hinter ihm und gingen auch nicht vor, als er vor einer Tür stehen blieb.
»Die ist nicht zu, Suko«, flüsterte Carlotta.
»Okay.«
Er probierte es. Das Vogel-Mädchen hatte
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