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1202 - So enden sie alle

1202 - So enden sie alle

Titel: 1202 - So enden sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie etwas Falsches sagte, und zielte wieder mit dem Revolver auf sie.
    »Kein falsches Wort!«
    Sie lächelte nur.
    Danach hörte ich ihr »Ja, bitte?«
    Die Stimme quäkte. Ich fand nicht mal heraus, ob sie einem Mann oder eine Frau gehörte. Aber die Cannon sagte nichts.
    Sie nickte und war wenig später gezwungen, doch auf eine Frage zu antworten. »Ich bin bei den Kindern.«
    Danach passierte nichts mehr. Selbst Shirley Cannon war überrascht und ließ ihr Handy verschwinden.
    »War er das?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    Sie presste für einen Moment die Lippen zusammen. »Nichts weiter«, sagte sie. »Wenn Sie Ohren haben, müssen Sie es selbst gehört haben. Wir haben kaum etwas gesprochen. Aber er weiß jetzt, wo ich mich aufhalte.«
    »Wird er kommen?«
    »Davon hat er nichts gesagt.«
    Obwohl sie mich angrinste, glaubte ich ihr. Das Gespräch war einfach zu schnell vorbei gewesen, aber Elax wusste, wo sich seine Assistentin aufhielt. Deshalb mussten wir damit rechnen, dass er hier auftauchte, was mir natürlich sehr gelegen kam.
    Über etwas anderes dachte ich trotzdem nach. Bisher hatte ich keine Spur von Maxine und Suko gesehen. Auch die Cannon hatte die beiden nicht erwähnt. Fröhlich machte mich das nicht.
    Ich stellte mich darauf ein, dass die beiden unter Umständen in eine Falle gelaufen waren, die durchaus von Babur gestellt worden sein konnte, denn er geisterte hier auch noch herum.
    Ich sah, dass Shirley Cannon nervös wurde. Sie bewegte sich unruhig ein paar Mal hin und her. Manchmal bildeten die Hände für einen kurzen Moment Fäuste. Dann streckten sich die Finger wieder. Nur die Kinder merkten nichts.
    Irrtum!
    Elena war wach.
    Ich sah, wie sich die Kleine bewegte. Sie drehte sich nicht nur einfach zur Seite hin, sondern setzte sich auf und begann ihre Augen zu reiben.
    Es war nicht gut, dass sie ausgerechnet jetzt erwachte. Nur ließ es sich nicht ändern. Ihre kleinen Arme sanken wieder nach unten, sie blieb sitzen und drehte sich etwas nach rechts.
    In diesem Augenblick sah sie mich!
    Auch wenn ich lächelte, ich schaffte es nicht, den Schrecken aus ihren Augen zu vertreiben. Ich hatte das Gefühl, dass die Kleine plötzlich versteinerte und nicht mehr fähig war, nur ein Wort zu sagen. Starr blieb ihr Blick auf mir haften.
    »Leg dich wieder hin«, flüsterte ich ihr zu.
    »Wer… wer… bist du?«
    Ich hatte eigentlich vorgehabt, ihr zu antworten, aber die Worte blieben mir in der Kehle stecken, denn erst jetzt kam mir der Klang ihrer Stimme richtig zu Bewusstsein.
    Sie hatte zwar gesprochen wie ein Mensch, aber so hoch und auch leicht überdreht oder sogar zwitschernd. Als hätte sich die Stimme eines Vogels in die ihre gemischt.
    »Ich bin ein Freund, Elena.«
    »Du kennst meinen Namen?«
    Wieder diese schrille, überdrehte Stimme. Ich musste schlucken und brachte nur ein Nicken zu Stande.
    Im nächsten Moment drang ein pfeifender Laut aus ihrer Kehle, und sie sah mich dabei fröhlich an. »Dann… dann… bist du ein Freund von dem Professor?«
    »Ja, Elena, so kann man es sehen.«
    »Gehst du mit uns weg?«
    »Vielleicht. Aber warum?«
    »Das hat der Professor mal gesagt. Bald würden wir nach draußen gehen, und dann könnten wir etwas ganz Tolles tun. Die anderen wissen es auch. Und alle Menschen würden nur staunen, wenn wir das tun. Ich freue mich darauf.«
    »Klar, Elena, darauf freue ich mich ebenfalls. Du und deine Freunde - ihr werdet nicht mehr lange hier unten bleiben müssen. Das verspreche ich dir.«
    »Kommt Shirley dann auch mit?«, pfiff sie.
    »Kann sein.«
    Elena schlug die Hände zusammen. »Bitte, Shirley, du musst mitkommen. Du bist doch immer bei mir gewesen. Du hast mir so viel beigebracht, Shirley. Draußen ist es doch anders, hast du gesagt…«
    Ich kochte wieder mal. Diese Cannon hatte wirklich zwei Gesichter. Auf der einen Seite stand sie voll und ganz auf der Seite des Professors und half bei den Experimenten. Auf der anderen war es ihr gelungen, das Vertrauen der Kinder zu erschleichen und sich als Wohltäterin aufzuspielen.
    Allerdings wollte ich auch nicht zu schnell urteilen. Wäre Shirley Cannon nicht gewesen, hätten die Kinder wahrscheinlich keinen Ansprechpartner gehabt.
    »Keine Sorge, ich werde bei euch bleiben«, sagte Shirley mit einem weichen Klang in der Stimme, den ich ihr gar nicht zugetraut hatte. Ihr Lächeln blieb dabei ausnehmend freundlich, sodass auch Elena zufrieden war und sich wieder zurücklegte.
    »Ich bin noch so

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