1202 - So enden sie alle
sah zugleich, wie entschlossen sich Suko zeigte.
Maxine stand hinter Suko. Sie wurde von seinem Körper zum Teil verdeckt, aber bei einer Garbe aus der MPi gab das auch keine Sicherheit.
Bevor sich Babur fangen konnte, sprach Suko ihn an.
»Manchmal ändern sich eben die Vorzeichen, mein Lieber.«
Babur fing sich schnell. »Woher hast du die Kanone?«
»Sie ist von der Decke gefallen.«
»Erzähle nicht so einen Mist.«
»Ich habe sie jedenfalls und damit basta«, erklärte Suko.
»Jetzt würde ich gerne sehen, dass du dich danach richtest, mein Freund. Lass deine MPi fallen.«
Babur war nervenstark. Anstatt dem Befehl Folge zu leisten, begann er zu lachen. »Könnte ich dir nicht das Gleiche befe hlen? Wie wäre es, wenn du deine Kanone fallen lässt? Du bist in einer schlechteren Position.«
»Warum?«
»Weil ich nur abzudrücken brauche, um die Ladung aus dem Lauf zu feuern. Im Gegensatz dazu besitzt du nur einen Revolver. Du kannst einmal schießen, mehr auch nicht. Du kannst mich auch treffen, aber ich schaffe es noch immer, abzudrücken, und dann ist die liebe Tierärztin plötzlich tot.«
Suko hatte damit gerechnet, solche oder ähnliche Argumente zu hören. Er blieb gelassen und fragte: »Willst du wirklich sterben, Babur? Willst du es darauf ankommen lassen?«
Der Killer mit den dunklen Haaren grinste scharf. »Ich könnte ja nur verletzt werden. Aber du bist tot. Durchlöchert. Das Risiko gehe ich ein.«
»Ist dir Elax so viel wert?«
»Ja, ist er. Wir arbeiten an dem neuen Menschen. Opfer wird es immer geben. Du wirst eines sein, die Ärztin auch, und bei mir sehe ich das nicht so.«
Suko konzentrierte sich auf das Gesicht. Er sah in den Augen das kalte Leuchten. Es zeigte ihm, dass jemand wie Babur einfach Spaß daran fand, andere zu töten. Menschen wie ihnen war es egal, wenn sie dabei ihr eigenes Leben einsetzten.
Und genau das musste auch die an der Decke schwebende Carlotta geahnt haben. Sie hatte sich die ganze Zeit über still verhalten und nur ihre Flügel bewegt. Aber auch so, dass der Killer von keinem Luftzug erwischt wurde. Wie Schwimmer Wasser treten, stand sie über dem Killer in der Luft.
Es war so weit.
Babur wollte töten.
Wer schoss zuerst?
Carlotta wartete nicht länger. Sie klappte die Flügel zusammen und ließ sich fallen…
***
Es war Elena, die geschrien hatte. Wie die anderen Kinder hatte auch sie alles genau mitbekommen, und es war kein normaler Schrei, der aus ihrem Mund drang. Er hörte sich sirenenhaft, schrill an, und er hatte uns überrascht.
Wie die Cannon reagierte, sah ich nicht, denn sie stand hinter mir. Ich konzentrierte mich auf den Professor, der von dem Schrei ebenfalls überrascht worden war.
Er hatte tatsächlich schießen wollen, doch der sirenenhafte Klang hatte ihn davon abgehalten, und er war zusammengezuckt wie unter dem berühmten, Peitsche nhieb.
Und er zielte nicht mehr auf mich!
Seine Hand war zur Seite geglitten, sodass die Mündung an mir vorbei wies.
Vielleicht nur für die Dauer von einer Sekunde, aber das reichte mir aus.
Mein rechtes Bein schnellte in die Höhe, und mit einem Tritt erwischte ich die Waffenhand des Verwachsenen.
Er schoss trotzdem.
Ich merkte den Lufthauch der Kugel, so dicht huschte sie an meiner linken Wange vorbei, und der Schuss hing noch als Echo in der Luft, da bekam ich auch den Schrei hinter meinem Rücken mit.
Wer geschrien hatte, wusste ich nicht, denn ich ging sofort zu Boden und zog noch im Fallen meine Beretta.
Elax war wie von Sinnen. Er brüllte. Er suchte mich als Ziel, senkte auch den Blick und bewegte seinen rechten Arm, weil er auf mich schießen wollte, aber ich war schneller.
Die Kugel aus meiner Beretta erwischte ihn in der Schulter.
Plötzlich stand er starr. In einer wirklich unnatürlichen Haltung. Er bewegte nicht mal seinen kleinen Finger. Er glotzte ins Leere, und seine Augen waren zu starren Kreisen geworden.
An der rechten Schulter malte sich ein dunkler Fleck ab, denn dort hatte ihn das geweihte Silbergeschoss erwischt.
Er war kein Dämon. Er verging nicht. Er war verletzt wie jeder normale Mensch, und der Treffer hatte seinen Arm starr werden lassen. Er hatte auch die Kraft verloren, denn es war ihm nicht mehr möglich, die Waffe zu halten.
Ihr Gewicht war einfach zu schwer geworden. Sie rutschte ihm aus den Fingern und landete am Boden. Ich stieß sie unter ein Bett und wollte mich um Elax kümmern, doch er tat so, als gäbe es mich gar nicht. Er ging einfach
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