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1204 - Der Häuter

1204 - Der Häuter

Titel: 1204 - Der Häuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hieß Francis Morgan und hatte versprochen, sich für uns Zeit zu nehmen.
    Während des Fluges war mein Handy ausgeschaltet geblieben. Das änderte ich und schaute nach, ob mir eine Mail geschickt worden war. Nein, das Fenster blieb leer von Nachrichten.
    Es kam mir zupass, dass Suko den Wagen lenkte. So konnte ich mich wieder gedanklich mit der Vergangenheit beschäftigen. Noch immer konnte ich nicht glauben, dass Ben Navis wieder unterwegs war und seine schrecklichen Taten durchzog.
    Das ging mir einfach gegen den Strich. Das war für mich unnatürlich. Wer einmal hinter diesen Mauern verschwunden war, der blieb es auch. Es sei denn, man schaute sich einen Film wie »Das Schweigen der Lämmer« an, da hatte es Hannibal ja geschafft, aber das war eben Film gewesen, und man hatte Navis auch nicht in ein anderes Haus verlegt.
    Ich schaute hin und wieder auf die Karte und gab Suko die weitere Strecke durch. Wir wollten uns auf keinen Fall verfa hren und so schnell wie möglich das Ziel erreichen. Es machte mich schon leicht nervös, wenn ich daran dachte, dass ich bald diesem Häuter gegenüberstehen würde. Ich hatte ihn aus meiner Erinnerung gestrichen, nun aber war alles wieder so klar vorhanden, als wäre es erst vor wenigen Tagen passiert.
    »Soll ich fragen, wie es dir geht, John?«
    »Fast so wie dir.«
    Suko konnte das Lachen nicht unterdrücken. »Ja, da kannst du Recht haben. Mir geht es auch nicht besonders. Für mich ist da ein perfekter Nachahmer erschienen.«
    »Aber warum?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Er muss dann von seinem Platz aus hinter den Mauern einen Kontakt aufgebaut haben.«
    Suko nickte. »Denken wir da beide an einen Komplizen?«
    »Diese Möglichkeit schließe ich zumindest nicht aus.«
    Unser Gespräch schlief ein. Wir fuhren durch eine graue Landschaft. Der Wind wehte nicht mehr so stark von den Bergen herab. Dafür hatten sich die Wolken über uns zusammengezogen und bildeten eine Decke, aus der die ersten Tropfen flossen. Das alles sah nach Dauerregen aus und passte irgendwie zu meiner Stimmung.
    Die Dichte der Häuser nahm immer mehr ab. Man hatte die Klinik bewusst nicht in ein Wohngebiet gesetzt, denn immer wieder kam es zu Ausbrüchen, und dann waren unschuldige Menschen in Gefahr.
    Ein Wegweiser führte uns hin. Obwohl der Regen rieselte und die Sicht verschlechterte, sahen wir an der rechten Seite den massigen Bau der Klinik. Er stand wie ein braungrauer Klotz in der Landschaft. Ein schmaler Weg führte hin. Ihm fehlte der Belag. Und so rollten wir über einen matschigen Boden auf den Eingang zu und mussten vor einem Tor halten. Es war so breit, dass bequem zwei Trucks nebeneinander hindurchfahren konnten.
    Das gesamte Gelände war von einem hohen Zaun umgeben.
    Ich entdeckte an strategisch wichtigen Stellen einige installierte Überwachungskameras, als ich den Vauxhall verlassen hatte und auf einen breiten Torpfosten zuging, in dem die Sprecha nlage untergebracht war. Der Regen klatschte auf meinen Kopf.
    Ich hoffte nur, dass ich nicht zu lange draußen stehen musste.
    Dicht hinter dem Tor stand das Wärterhaus aus Backsteinen, das mich an einen Kiosk erinnerte. Unter meinem Finger verschwand der Klingelknopf, und kurze Zeit später hörte ich die raue Stimme eines Mannes.
    Das übliche Frage-und-Antwort-Spiel begann, und man zeigte sich gnädig, indem man das Tor öffnete. Gerade so weit schob es sich auf der im Boden eingelassenen Schiene zur Seite, dass Suko hindurchfahren konnte.
    Ich ging zu Fuß auf das Haus zu und stieß die Tür auf. Die Bude war mit zwei Aufpassern besetzt. Typen, die auch als Reklame für irgendwelche Muskel- Buden durchgehen konnten.
    Nach dem Gruß sprach ich sie an. »Wie ich vorhin schon gesagt habe, wir sind angemeldet.«
    Der Typ, der mit den Zähnen seinen Kaugummi malträtierte, fragte nur: »Wo ist der andere?«
    »Er wird kommen.«
    »Dann warten wir.«
    Sie waren die Herren hier und führten sich auch so auf. In der Bude roch es nach Kaffee und kaltem Zigarrenrauch. Monitore gab es auch zu beobachten, und erst als Suko kam, wurden wir gemeinsam angeblafft.
    »Noch mal Ihre Namen.«
    »Da fehlt was?«, sagte ich.
    »Wie? Was denn?«
    »Ein Wort nur«, erklärte ich dem Gummikauer.
    »Bitte. Das möchte ich gern hören.«
    Ich knallte dem Typen meinen Ausweis auf die Schreibtischplatte. »Nur damit Sie sehen können, mit wem Sie es zu tun haben. Wir sind keine Wanderer, die um eine milde Gabe bitten. Hier geht es um andere Dinge.«
    Der Knabe

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