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1205 - Wer die Totenruhe stört

1205 - Wer die Totenruhe stört

Titel: 1205 - Wer die Totenruhe stört Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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andere Mächte daran gedreht haben. Sehen Sie, Mr. Averell, mein Kollege und ich sind keine Erdbeben-Experten. Ich denke, Sie ebenfalls nicht.«
    »Stimmt.«
    »Gut, aber wir können uns leicht vorstellen, dass die Folgen eines Erdbebens anders aussehen. Okay, es gibt die Spalten. Es gibt die Löcher im Boden des Friedhofs hier. Was mich nur stutzig macht, sind alle die Schädel, die wir hier sehen. Sowohl auf als auch unter der Erde. Sie klebten sogar im Schacht fest. Da müssen Sie die Totenköpfe auch entdeckt haben.«
    »Natürlich.« Er nickte und schaute sich unbehaglich um.
    »Und? Haben Sie dafür eine Erklärung?«
    »Nein, die habe ich nicht, Mr. Sinclair. Ich gebe nur zu, dass es schon verdammt ungewöhnlich ist, was ich hier erlebt habe. Dabei war zuerst alles so normal. Ich bin jemand, der sich den Schreibtischfrust mit dem Mountainbike aus den Knochen fährt. Ich kenne die Strecke, weil ich sie oft genug fahre. Fast jeden Tag. Und auch hier auf dem alten Totenacker hatte ich noch nie Ärger. Bis heute eben. Da hat es mich voll erwischt. Es ging auch alles so schnell, dass ich nicht mehr fliehen konnte. Wären Sie nicht rechtzeitig gekommen, hätte mich die Spalte verschluckt. Ich hätte mich nicht mehr länger halten können. Als Sie kamen, Suko, da stand ich kurz vor dem Ende. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll, dass Sie mir das Leben gerettet haben, aber ich werde versuchen…«
    »Es zu vergessen«, sagte Suko. »Sie haben es überstanden, Mr. Averell, und für mich ist die Sache erledigt. Wir müssen uns jetzt um dieses verdammte Phänomen kümmern.«
    »Das Erdbeben.«
    »Sind Sie davon hundertprozentig überzeugt, Mr. Averell?«
    Er wusste nicht, was er antworten sollte. Er verzog seinen Mund, und atmete tief durch.
    »Worauf wollen Sie denn hinaus?«
    Zwar war Suko angesprochen worden, doch die Antwort gab ich. »Könnte es nicht sein, dass es auf diesem Friedhof noch eine andere Kraft gibt, die - sagen wir mal - für eine gewisse Unruhe gesorgt hat?«
    Er hatte mich nicht begriffen, das war ihm anzusehen, und er fragte: »Welche Kraft meinen Sie denn genau?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, Mr. Averell, aber sie ist vorhanden.«
    Der Regisseur sah mich verwirrt an. »Wo… wo… sollte sie denn sein?«
    Ich wies auf den Boden.
    »Dort unten?«
    »Genau.«
    Er schüttelte heftig den Kopf. »Kommen Sie, Mr. Sinclair, das ist einfach zu weit hergeholt. Eine Macht, die in der Tiefe lauert und das Erdbeben erst ermöglicht hat?«
    Ich lächelte ihn an. »So genau möchte ich mich nicht festlegen. Aber irgendetwas ist hier vorhanden. Ich möchte Sie deshalb etwas fragen. Haben Sie, als Sie im Schacht festhingen, vielleicht mal einen Blick in die Tiefe geworfen?«
    »Habe ich. Nicht extra, sondern… ich weiß es auch nicht. Das macht man eben. Kann sein, dass ich auch nach einem Halt Ausschau hielt. Ich war in Panik…«
    »Trotzdem haben Sie etwas gesehen?«
    »Sicher.«
    »Und was? Überlegen Sie genau. Es kann wichtig sein.«
    »Das gleiche, was Sie gesehen haben, Mr. Sinclair. Die bleichen Totenschädel.«
    »Sonst noch was?«
    Er blickte mich staunend an. »Nein. Was sollte ich denn gesehen haben?«
    »Unter Ihnen. In der Tiefe…«
    »Nichts.«
    »Keinen Schatten?«
    »Nein. Wenn ich Ihnen sage, dass…«, er wusste nicht mehr weiter. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Weil mir etwas Ähnliches aufgefallen ist, Mr. Averell. Ich glaube, tief unten in der Spalte einen Schatten gesehen zu haben, der sich auch bewegt hat.«
    »Einen Geist, wie?« Es sollte locker klingen, aber das war nicht der Fall. Wir ließen ihn in Ruhe, aber er wollte nach einer Weile reden und deutete über den Friedhof hinweg.
    »Es ist mir ja auch komisch, dass plötzlich die Totenköpfe hier liegen. Es hat in der Erde rumort. Ob es tatsächlich mit einem normalen Erdbeben in einem direkten Zusammenhang steht, das weiß ich auch nicht genau.«
    »Gibt es denn noch eine andere Möglichkeit?«, fragte Suko.
    Craig Averell sagte zunächst mal nichts und blies uns seinen Atem entgegen. »Was soll ich Ihnen darauf antworten?«
    »Die Wahrheit.«
    »Ach.« Er winkte ab. »Das sind eigentlich Ammenmärchen, die man sich erzählt. Ich denke nicht, dass sie der Wahrheit entsprechen.«
    »Wir hören sie trotzdem gern.«
    »Nun ja, wenn Sie wollen.« Er rang etwas verlegen die Hände. Dann stellte er eine Frage. Wir sahen ihm an, dass es ihm nicht passte. »Kennen Sie Vurvolak?«
    »Nein.« Ich schüttelte den

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