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1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befinden soll."
    Hulnan war von den vagen Andeutungen alles andere als begeistert.
    „Und du meinst, Salik würde sich ausgerechnet dorthin flüchten?"
    „Seine einzige Chance, Hulnan. Er geht lieber ein unbekanntes Risiko ein, als daß er einen Weg beschreitet, der den sicheren Tod bedeutet."
    Hulnan setzte sich umständlich.
    „Ich gehe nicht weiter", .sagte er entschieden, Kalk blieb ostentativ stehen.
    „Dann gehe ich allein! Du kannst ja bleiben und auf den Zutritt zum Lebensdom verzichten. Ich jedenfalls nicht."
    Er setzte sich wieder in Bewegung, ohne sich noch einmal umzudrehen. Geräusche verrieten ihm bereits nach wenigen Sekunden, daß Hulnan es sich anders überlegt hatte. Er folgte ihm.
    Gemeinsam erreichten sie das Ende des Ruinenviertels und standen am Rand des von Kalk erwähnten Platzes.
    Da erhob sich ein quadratisches Gebäude, nicht sonderlich hoch und auch nicht verfallen. Seine Mauern schimmerten bunt in allen Farben, die selbst in der Dunkelheit schwach zu leuchten schienen.
    Sie hielten sich hinter den Brocken einer eingefallenen Mauer verborgen.
    „Ist es das?" flüsterte Hulnan.
    „Das muß es sein, ganz bestimmt. So hat man es beschrieben."
    Hulnan ließ es nicht aus den Augen.
    „Es sieht nicht gefährlich aus. Ein großes Haus, nicht mehr."
    „Weißt du, was in seinem Innern ist?" fragte Kalk spöttisch.
    Hulnan antwortete nicht. Seine Aufmerksamkeit war durch eine Bewegung auf der rechten Seite des Platzes abgelenkt worden. Er hatte die Bewegung nur undeutlich erkennen können, vage Umrisse von Schatten, die sich kaum gegen die Dunkelheit abhoben.
    „Da ist jemand", flüsterte er und zog Kalk zu sich herab. „Ich irre mich nicht."
    Kalk spähte angestrengt in die angegebene Richtung.
    „Ich habe es auch gesehen. Drei Gestalten sind es, und sie haben das Trümmerfeld verlassen und bewegen sich auf das Gebäude zu. Aber wieso drei, falls es Salik und sein Begleiter sind?"
    „Dann muß jemand zu ihnen gestoßen sein", vermutete Hulnan.
    Allmählich konnten sie besser sehen, nachdem ihre Augen ein Ziel gefunden hatten. Es waren tatsächlich drei unterschiedliche Gestalten, die langsam und mit äußerster Vorsicht quer über den Platz dem bunten Gebäude zustrebten. Der Schatten, der voranging, war nicht zu identifizieren, aber da die Umrisse weder einen Meykatender noch einen Stahlsöldner vermuten ließen, mußte es sich um einen Treumann Nogons handeln, die den unterschiedlichsten Völkern entstammten.
    „Der zweite ist Salik", behauptete Hulnan und fingerte an seiner Waffe mit geschickten Krallen herum.
    „Kein Zweifel! Er hat sich mit Nogons Treumann verbündet"
    „Nogon hat keine Treumänner mehr", erinnerte ihn Kalk.
    Hulnan ließ den Strahler wieder sinken.
    „Die Entfernung ist zu groß", befürchtete er.
    Kalk schätzte sie ab, ebenfalls die Strecke, die Salik und seine Begleiter hoch zu gehen hatten, bis sie das Gebäude erreichten, das ohne Zweifel ihr Ziel war.
    Er stieß Hulnan an.
    „Komm mit, aber schnell! Wir nähern uns dem Haus von der anderen Seite, dann sehen sie uns nicht. Wir werden sie überraschen."
    „Sie sind schneller dort als wir."
    „Nicht, wenn wir uns beeilen!"
    Und sie beeilten sich.
     
    *
     
    Salik hatte das unbestimmte Gefühl, beobachtet zu werden, aber so aufmerksam er auch seine Umgebung ausspähte, und besonders den mit Ruinen umsäumten Platz, er konnte nichts Verdächtiges entdecken.
    Je mehr sie sich dem geheimnisvollen Gebäude näherten, desto besser war es zu erkennen, und nun stellte sich auch heraus, daß es nicht ganz so unbeschädigt war, wie es aus der Ferne gewirkt hatte.
    Kleinere Bauwerke mußten es einst umgeben haben, aber auch eine Mauer. Sowohl die Mauer wie auch die Bauwerke waren inzwischen buchstäblich zu Staub zerfallen, der fußhoch die sonst ebene Fläche des Platzes rund um das Gebäude herum bedeckte. Einzelne Korallenbrocken hatte der Zahn der Zeit verschont Sie boten Deckung.
    Salik schätzte die Kantenlängen des Baus auf gute hundert Meter, die Höhe auf knapp zwanzig. Fenster konnte er keine entdecken. Er begann sich über das Schweigen seines ersten Treumanns zu ärgern.
    Er wartete, bis Wöleböl wieder neben ihm war.
    „Warum gehst du so langsam? Hast du Angst?"
    „Wer hätte die hier nicht?" lautete die Gegenfrage.
    Salik bohrte weiter: „Und warum? Nun rede schon, Wöleböl! Eine Gefahr, die man kennt, ist nur noch eine halbe Gefahr.
    Begreifst du das denn nicht?"
    „Redet leiser!" Xerx drehte

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