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1209 - Die Pest-Gitarre

1209 - Die Pest-Gitarre

Titel: 1209 - Die Pest-Gitarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme meldete sich auch nicht mehr. Pee war wieder allein, abgesehen von Ruby Längster, die tot in ihrem Sessel hockte. Zumindest bewegte sie sich nicht. Den rechten Arm hatte sie über die Sessellehne gelegt. Die Hand mit vier verkrüppelten Fingern und einem nur noch zur Hälfte vorhandenen Daumen, hing dabei nach unten.
    Pee schlich aus dem Zimmer, das ihm wie ein riesiger Sarg vorgekommen war. Von nun an würde sich vieles ändern.
    Trotz seiner Gitarre fürchtete er sich davor…
    Unsere Kollegen waren gut. Sie hatten tatsächlich herausgefunden, wo Ruby Längster wohnte. Vor einiger Zeit war sie mal mit der Polizei aneinander geraten. Da hatte sie ihren Schmuck an einer Stelle verkauft, an der es verboten gewesen war.
    Ruby Längster wohnte in einer recht ruhigen und auch guten Gegend.
    Hier standen noch die alten Häuser, die zumeist umgebaut worden waren, um Mietwohnungen zu schaffen. Das Haus, in dem Ruby lebte, stand frei auf einem Grundstück. In der Dunkelheit wirkte es wie ein mächtiger Klotz, der aus einer bösen Welt gekommen und hier einfach abgestellt worden war.
    Trotz der zahlreichen Fenster sahen wir keine Scheibe erleuchtet.
    Man schlief, und das würde sicherlich auch Ruby Längster so halten.
    Einen normalen Parkplatz fanden wir auch hier nicht. So stellten wir den Rover kurzerhand in der zweiten Reihe ab.
    Als das Motorengeräusch nicht mehr zu hören war, vernahmen wir das scharfe Atmen unseres Mitfahrers aus dem Fond.
    Alex hatte während der Fahrt nicht viel gesprochen und war mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen. Als er ausstieg, sah ich, dass er zitterte.
    Dies bestimmt nicht wegen der Kälte. Er hatte etwas erlebt, was so leicht nicht zu erklären war, und das Haus beobachtete er mit ängstlichen Blicken.
    »Sie waren noch nie hier?«, fragte Bill ihn.
    Alex Steel schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Conolly. Was hätte ich auch hier gesollt?«
    »Da haben Sie Recht.«
    Wer zum Haus wollte, musste zuerst eine Pforte in einer Mauer öffnen. Ich hatte die Führung übernommen. Da um uns herum sich die Stille ausgebreitet hatte, kam mir das Quietschen der Pforte sehr laut vor.
    Meine Schritte glitten über einen Weg hinweg auf die Tür des Hauses zu.
    Sie war recht breit. Von den Proportionen passte sie sehr gut zu diesem Bau. Ich wartete auf die beiden anderen und leuchtete dabei das Klingelbrett ab.
    Den Namen Ruby Längster fand ich nicht. Vier andere wohl, und das war schon seltsam.
    Auch Bill und Alex zeigten sich verwundert. »Haben deine Kollegen sich geirrt, John?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Aber der Name steht dort nicht.«
    »Das sehe ich selbst.«
    »Und nun?«
    »Sie wohnt hier!«, sagte ich. »Das weiß ich genau. Wir…«
    »Mr. Sinclair. Bitte, schauen Sie mal.«
    Bill und ich hörten Steels leisen Ruf. Alex hatte sich von uns entfernt und war ein paar Schritte zur Seite gegangen. Er stand auf einem Rasen und wies in eine bestimmte Richtung. Und zwar am Haus vorbei. Aber er meinte nicht den hinteren Bereich des Grundstücks, sondern mehr die Seite, von der sich ein Schatten auf dem Boden ausbreitete.
    Auch deshalb, weil im Garten eine trübe Laterne ihr Licht abgab, das sich zudem auf den Steinplatten eines schmalen Wegs fing.
    »Da muss noch was sein.«
    Wir gingen hin. Sekunden später sahen wir, dass Alex Recht hatte. Es gab tatsächlich einen Anbau. Der war sicherlich nicht als Schuppen oder Lager gebaut, sondern für Menschen.
    Wir entdeckten Fenster, wir sahen eine Tür, und wir stellten fest, dass hinter einem Fenster Licht brannte. Es zeichnete den Umriss der Scheibe weich nach.
    Die Eingangstür lag in einer Nische. Wieder suchten wir sie ab. Und dort entdeckten wir auch den Namen Ruby Längster.
    »Bingo«, sagte ich nur.
    »Nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil«, erklärte mir mein Freund Bill.
    »Danke.«
    Ich probierte, ob die Tür sich öffnen ließ. Zuerst dachte ich, dass sie abgeschlossen war, aber als ich mit dem Knie dagegen drückte, bewegte sie sich nach innen.
    Wir zuckten nur leicht zusammen, als sie mit der unteren Seite über den Boden hinwegratschte. Da es dunkel war, holten Bill und ich unsere Lampen hervor und verschafften uns einen ersten Eindruck.
    Das Haus war alt, der Anbau ebenfalls. Man mochte im Haupthaus renoviert habe, den Anbau hatte man vergessen. Es war nicht übertrieben, wenn ich ihn als ein stinkendes Loch bezeichnete. Es roch feucht, alt, und der Steinboden unter unseren Füßen zeigte einige Risse.
    Wir

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