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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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es viele Möglichkeiten, sich zu verletzen.«
    »Ich paß schon auf. Ich bin noch nie irgendwo runtergefallen, habe mir auch noch nie wehgetan.«
    »Das kann sich morgen schon ändern«, sagte Lance Selby.
    Er öffnete eine Blechtür und betrat mit dem Jungen die Scheune. Ein Traktor, eine riesige Erntemaschine und ein noch größerer Häcksler standen darin.
    Lance Selby sprach kein Wort über die Särge, aber er suchte sie. Sehr gewissenhaft schaute er sich um. Erst nach einer Weile fiel ihm auf, daß Andy nicht mehr bei ihm wan Er fühlte sich für die Sicherheit des Jugnen verantwortlich. Wenn dem Kleinen etwas zugestoßen wäre, hätte er sich das nie verziehen. Er rief ihn, doch Andy machte es Spaß, nicht zu antworten.
    »Andy, wo bist du?«
    Lance Selbys Stimme hallte durch die hohe Scheune. Der Junge hatte sich mit Sicherheit versteckt und wollte, daß Lance ihn suchte. An und für sich war der Parapsychologe bei jedem Spiel dabei. Er hatte Kinder sehr gern, aber hier und heute war nicht der richtige Moment zu spielen; doch wie sollte er das dem fünfjährigen Kind klarmachen?
    »Komm lieber zu mir, bevor ein Unglück passiert, Andy!« rief Lance Selby.
    Andy gehorchte nicht, und so blieb dem Parapsychologen nichts anderes übrig, als ihn zu suchen. Der Junge schien ihm zeigen zu wollen, wie gut er sich in der Scheune auskannte.
    Lance Selby kletterte auf den Traktor und auf die Erntemaschine. Er schaute unter die riesigen Geräte und entdeckte eine Leiter, die nach oben führte.
    Dort oben, auf einer Holzgalerie, lagen alte Strohballen. Der Parapsychologe war davon überzeugt, daß sich Andy dahinter verbarg. Er kletterte die Leiter hoch, und schon nach wenigen Schritten entdeckte er den Jugnen, der hinter einem der Strohballen kauerte.
    Andy berührte mit dem Gesicht beinahe den Bretterboden, aber Lance Selby sah den Rücken des Kindes und grinste. Er ging auf den Strohballen zu.
    Plötzlich knirschte das Holz unter ihm. Es war morsch. Andy, das Leichtgewicht, hatte es getragen, aber unter Lance Selbys Gewicht brach es.
    Doch das reichte noch nicht. Im selben Moment knurrte unten der starke Motor des Häckslers, mit dem man dicke Äste zerkleinern konnte.
    Die gebrochenen Bretter fielen in den Trichter, und mit einem häßlichen Geräusch machten sich die Messer darüber her.
    Und dann kam Lance Selby…!
    ***
    Sie hatten mir alle Waffen abgenommen: den Colt Diamondback, die drei silbernen Wurfsterne, den magischen Flammenwerfer. Sogar den Dämonendiskus mußte ich abgeben.
    »Nackt« hockte ich nun schon seit einer Stunde in der Zelle, und niemand kümmerte sich um mich. Die Polizei glaubte, Ralphs Mörder erwischt zu haben.
    Ich zerbrach mir den Kopf, wer es wirklich getan haben konnte. Auf jeden Fall war es ein Höllenwesen, sagte ich mir. Ein ausgetauschter Mensch.
    Wie viele gab es in Wellfolk bereits von dieser Sorte? Ich erinnerte mich an Ciiff Beiford, der sich in einer ähnlichen Lage befunden hatte.
    Die Gerichte hatten ihn für schuldig des Mordes an seiner Frau befunden, und man hatte ihn zum Tod verurteilt. In der Gaskammer hätte er enden sollen.
    Für einen Mord hätte er sühnen sollen, den er nicht begangen hatte. Glücklicherweise konnten Noel Bannister und ich den wahren Schuldigen ausforschen.
    Und nun saß ich selbst in einer Zelle - unschuldig. Meine Chancen waren aber besser als jene Cliff Beifords, denn es würde nachzuweisen sein, daß mich Natalie Parks nicht in flagranti erwischt hatte.
    Der Zeitpunkt der Tat ließ sich leicht feststellen, und dafür hatte ich ein Alibi, also mußten sie mich wieder laufen lassen. Aber bis es soweit war, mußte ich in diesem grauen Loch sitzen und war zur Untätigkeit verurteilt, während Duncan Sharp Gott weiß was inszenieren konnte.
    Oder war der Todbringer nur nachts aktiv? Wie auch immer, ich wollte nicht länger »sitzen«. Ich stand auf und schlug mit den Fäusten gegen die Tür.
    »He!« schrie ich. »Hört mich keiner?«
    Schritte. Eine Tür wurde geöffnet. Wieder Schritte - diesmal lauter. Jemand kam. Ich trat zurück. Das Guckloch wurde geöffnet. Ich sah einen Teil eines Gesichts.
    Es gehörte Sergeant Hank Evans. Er war einer der beiden gewesen, die mich aus dem Haus der Adams geholt hatten.
    »Wer wird denn soviel Lärm machen?« fragte der Sergeant vorwurfsvoll.
    »Hören Sie, Sie haben kein Recht…«
    »Wollen Sie mich belehren, Ballard?« fiel Evans mir scharf ins Wort.
    »Wie wissen, daß Sie mich wenigstens telefonieren

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