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1213 - Comeback des Grusel-Stars

1213 - Comeback des Grusel-Stars

Titel: 1213 - Comeback des Grusel-Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Kraft in ihm steckte. Er wirkte so klein und vor der hohen Wand noch kleiner, aber er wusste genau, wie er sich verhalten musste, um die Brücke zwischen den Dimensionen entstehen zu lassen.
    Godwin wandte den Blick ab, um sich auf den Würfel zu konzentrieren. Er kannte ihn, aber es war für ihn stets etwas Besonderes, ihn in Aktion zu sehen.
    Im Prinzip sah er unscheinbar aus. Er passte gut zwischen die Handflächen des Abbé. Seine Farbe war nie genau zu bestimmen.
    Als Grund sah er rot aus. Das war zu einfach, denn er tendierte auch zu einem dunkleren Ton hin, ins Violette. Wenn er allerdings mit dem Menschen eine Verbindung einging, änderte sich die Farbe. Da drang plötzlich eine andere Kraft und Macht in ihn hinein, um ihn zu manipulieren. Da schien sein Interesse zu leben, und es entstanden dann völlig neue Farbvarianten, obwohl die Grundtendenz gleich blieb.
    Zeit verstrich. Godwin de Salier wusste nicht, ob es Sekunden oder Minuten waren. Er schaute auch nicht auf die Uhr und hatte sich völlig der Betrachtung hingegeben. Der Blick war nach unten gesenkt, als wollte er sich in den Würfel hineinversenkten.
    Der Abbé hatte die Kathedrale der Angst nicht grundlos betreten.
    Godwin glaubte, dass der Würfel indirekt an seiner Nervosität die Schuld trug. Bloch hatte Warnungen empfangen.
    Man konnte ihn als einen sehr sensiblen Menschen ansehen, der zudem auf seine Erfahrungen baute.
    Es passierte! Nicht Bloch, sondern der jüngere Templer schreckte plötzlich zusammen, als er die Veränderung bemerkte. Es begann mit dem Spiel der Farben. Die Grundfarbe veränderte sich. Sie trieb auseinander, sie löste sich nicht auf, aber sie teilte sich in zahlreiche Rottöne. Mal heller, mal dunkler.
    Für de Salier war es wahnsinnig spannend geworden. Zwar stand er noch nicht vor der Entscheidung, doch der Anfang war gemacht, und Bloch hatte wieder mal den entsprechenden Riecher besessen.
    Nur schien er diesmal unzufrieden zu sein. Mehrere Male schüttelte er den Kopf. De Salier traute sich nicht, eine Frage zu stellen, weil er ihn nicht in seiner Konzentration stören wollte. Dafür hörte er ihn dann heftig atmen. Der Abbé hob den Blick. Er sah seinen Begleiter direkt an.
    »Es ist so anders, Godwin.«
    »Wie denn?«
    »Ich… ich… kann es dir nicht sagen. Der Würfel reagiert, aber er reagiert anders, verstehst du?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Es gibt keine Botschaft für mich. Du siehst selbst, dass sich die Schlieren nicht zeigen.« Er hob die Schultern. »Genau das begreife ich einfach nicht. Da ist eine Sperre.«
    »Hast du keine Verbindung erhalten?«
    Bloch wusste es nicht genau. Auch seine Antwort klang wenig konkret. »Ja und nein. Er hat sich verändert, das stimmt schon, aber er wehrt sich gegen mich.«
    »Hast du eine Erklärung?«
    »Sicher, Godwin. Es kann sich nur um eine andere Macht handeln, die ihn manipuliert, aber noch nicht umgedreht hat.«
    Godwin de Salier merkte, dass ihm der kalte Schweiß aus den Poren trat. »Willst du etwas ändern? Oder willst du den Versuch einfach abbrechen?«
    »Nein, das möchte ich nicht. Es ist doch etwas vorhanden. Ich will es herausfinden, Godwin. Ich will es sehen, verstehst du das? Es muss sich wenigstens im Kleinen zeigen. Ich brauche nur einen Hinweis, dann bin ich zufrieden.«
    »Greift dich das Andere an?«
    »Nein, das passiert nicht. Es ist da, aber es versucht nicht, mich in seine Gewalt zu bekommen. Es kann auch sein, dass es mich verhöhnt. So genau kann ich das nicht feststellen. Ich werde allmählich nervös, verstehst du?«
    »Bestimmt.«
    Der Abbé hatte genug gesprochen. Er war tatsächlich ein Kämpfer und machte weiter. Seine gesamte Konzentration galt nach wie vor dem Würfel, in dessen Inneren sich die in verschiedene Töne aufgeteilte Farbe bewegte, es jedoch nicht schaffte, die hellen Schlieren entstehen zu lassen, die eine Botschaft transportierten.
    Wieder verstrichen die Sekunden, ohne dass der Abbé etwas Neues erlebte und sich meldete. Wie ein auf den Rücken gelegter Klotz stand der offene Sarg zwischen ihnen. Godwin de Salier wünschte sich in diesen Augenblicken das silberne Skelett des Hector de Valois herbei, denn er hätte ihnen möglicherweise helfen können.
    Das Innere des Würfels »entwickelte« sich. Es war an der Reaktion des Templer-Führers abzulesen. Der Abbé stand nicht mehr so starr auf dem Fleck. Irgendeine Kraft war von außen her in ihn eingedrungen und schüttelte ihn durch, sodass er zu zittern

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