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1214 - Draculas Rivalin?

1214 - Draculas Rivalin?

Titel: 1214 - Draculas Rivalin? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein.
    Da sie nichts mehr sagte, um mir Angst zu machen, übernahm ich die Initiative. Ich warnte sie nicht, sondern schaltete urplötzlich meine Leuchte an.
    Der als Fächer eingestellte Strahl war schnell, sehr schnell sogar - und er traf haargenau ins Ziel.
    Der Lichtkegel klebte auf dem Gesicht der Justine Cavallo.
    Ich sah die roten Lippen, das blonde Haar. Sie war so verdammt perfekt, schon zu perfekt. Sie war ein Vamp, dem die Männer nicht entkommen konnten, und selbst als Untote strahlte sie noch eine große Faszination ab.
    Sie war nicht nackt.
    Justine hatte sich umgezogen. Wahrscheinlich trug sie jetzt ihre Berufskleidung oder die Klamotten, die ihr am besten gefielen, und ich musste zugeben, dass sie zu ihr passten und ihr verdammt gut standen. Eine schwarze kurze Lederjacke, die sie nicht geschlossen hatte. Darunter malte sich ein Oberteil ab, das wie auf ihre Haut gemalt wirkte und die beiden Brüste in die Höhe schob. Allerdings war die Haut über dem Oberteil nicht nackt, weil es zusätzlich noch mit einem durchsichtigen und sehr feinen Stoff bedeckt war.
    Die Hose bestand ebenfalls aus Leder. Nur war dieses hellrot eingefärbt worden. Das Kleidungsstück saß so eng, dass ich mich fragte, wie sie dort hineingekommen war. Dafür musste man schon einen langen Schuhanzieher benutzen.
    Wie auch immer. Dieses Outfit fiel auf, und das war siche rlich ihr Bestreben.
    Die hellblonden lockigen Haare standen in einem scharfen Kontrast zu der Lederjacke, ebenso wie die spitzen Zähne, die aus dem Oberkiefer ragten.
    »Nun? Gefalle ich dir so?«
    »Nicht wirklich.«
    Die Worte hatten ihr nicht gepasst. »Hör auf!«, fuhr sie mich an. »Was glaubst du, wie viele Männer sich gern von mir beißen lassen würden?«
    »Ja, es gibt genügend Dumme. Sie sterben ja bekanntlich nicht aus, Justine.«
    Auch diese Antwort passte ihr nicht. »Deine Arroganz, Sinclair, wird dir noch vergehen, das weiß ich.« Sie reckte ihr Kinn vor. »Und wo, bitte, sind deine Waffen?«
    »Brauche ich die denn?«
    »Das werden wir gleich feststellen.«
    Schluss mit dem Geplänkel. Justine Cavallo wollte endlich zur Sache kommen.
    Sie bewegte sich. Und wie sie das tat, ließ nicht darauf schließen, dass sie bei einem Menschen das Blut trinken wollte. Sie ging und zeigte mir zugleich einen Auftritt, denn so wie sie betritt eine Frau eine Bar, wenn sie weiß, sich der Aufmerksamkeit der männlichen Gäste sicher zu sein.
    Der Schwung in den Hüften, die in die Seiten gestützten Hände, das Lächeln, das Lo ckung und Versprechen zugleich war. Das Schimmern der Augen, die Haltung des Kopfes - ja, sie wusste sehr genau, wie sie die Männer herumbekam.
    In einer anderen Situation und wenn ich nicht über sie Bescheid gewusst hätte, wäre ich vielleicht beeindruckt gewesen.
    So aber war ich verdammt wachsam und leuchtete sie mit der kleinen Lampe an.
    Sie störte sich nicht daran. Das Licht war kein Sonnenlicht.
    Es tat ihr nichts, und so wanderte sie in seinem Schein näher, das Lächeln wie festgeklebt auf den Lippen.
    Ich leuchtete auch in ihre Augen hinein. Sie blieben dunkel.
    Der Schein erhellte sie nicht, sie schienen ihn sogar noch aufzusaugen. Schritt für Schritt ließ ich sie kommen, auf Abwehr eingestellt.
    Dann blieb sie stehen und lächelte. »Nur wir beide, John, nur wir beide.«
    »Zum Glück…«
    »Und so intim…«
    Ich schüttelte den Kopf und schaute zugleich zur Seite.
    »Sorry, aber ich kann mir intimere Räume vorstellen. Tut mir Leid, dass ich das anders sehe.«
    »Es könnte so werden!«
    »Ich verzichte!«
    Und dann sprang sie!
    Verflucht, es war ein Sprung, der mich tatsächlich überraschte, obwohl ich so aufmerksam geworden war. Das allerdings lag nicht daran, dass sie gesprungen war, sondern wie sie es getan hatte. Diese Kraft und diese Wucht, mit der hatte ich nicht gerechnet, obwohl ich wissen musste, dass manche Vampire eine wahnsinnige Kraft besaßen, die mit der menschlichen nicht zu vergleichen war.
    Ich warf mich zurück und wollte gleichzeitig auch ausweichen, aber sie war zu schnell und erwischte mich trotzdem. An den Füßen trug sie dunkle wadenhohe Lederstiefel mit Blockabsätzen, und einer dieser Absätze erwischte zwar nicht mein Gesicht, schrammte jedoch an meiner linken Halsseite entlang.
    Für einen Moment überkam mich der Eindruck, als wäre mir dort die Haut einfach weggerissen worden. Sie schrie noch dabei auf wie ein Seevogel, der sich über eine Beute freute, dann schaute sie zu, wie ich

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