1214 - Draculas Rivalin?
aus einem Zurückdrücken. Ich ging nach hinten, und wieder spürte ich die Wand an meinem Rücken.
Genau das hatte Justine auch gewollt. »Ja, ja!«, stieß sie hervor. »So ist es gut. So ist es wunderbar.« Sie lachte noch falsch auf, dann legte sie den Kopf zurück, um in mein Gesicht blicken zu können, denn sie war kleiner als ich.
Genau darauf hatte ich gewartet.
Meine Arme besaßen noch genügend Bewegungsfreiheit. Ich winkelte den rechten an und rammte ihn hoch. Zwar hatte ich gehofft, die Mitte des Kinns zu treffen, aber ich war etwas mit dem Ellbogen aus der Richtung gekommen und erwischte deshalb nur die linke Seite des Kinns. Der Kopf der Blonden flog trotzdem zurück, und ich erlebte, dass Justine auch wütend schreien konnte.
Noch mal rammte ich ihn hoch.
Da hatte sie den Kopf schon zur Seite gedreht und sprang mit einer schnellen Bewegung zurück. Aber es war zugleich auch ein Angriff, und damit rechnete ich nicht.
Ihr rechter Fuß jagte hoch, und diesmal erwischte er mich voll.
Nicht am Kopf, so hoch trat sie nicht. Das hatte sie auch nicht gewollt. Ihr reichte die Umgebung der Gürtelschnalle, und dieser Treffer knockte mich an.
Justine Cavallo hätte mir jetzt den Rest geben können. Sie tat es nicht. Wie zum Hohn blieb sie mit den in den Seiten gestemmten Händen stehen und sah lächelnd zu, wie ich gekrümmt nach Luft schnappte.
»Du kannst gegen mich nicht gewinnen, John, sieh das endlich ein, verdammt!«
Ich wollte es nicht einsehen. Es war einfach nicht meine Art, aufzugeben.
So schwer es mir fiel, ich schüttelte den Kopf und erntete nur ein Schulterzucken.
Gelassen wartete Justine. Sie hatte dabei ihren Spaß, mich zu beobachten. Jetzt konnte ich ihr nicht mehr gefährlich werden.
Mit einer dieser wie einstudiert wirkenden Bewegungen trat sie noch näher an mich heran, holte nur kurz aus und schlug dann mit der Handkante zu.
Ich hatte Justine nicht geschafft.
Sie aber packte es.
Der Schlag explodierte in meinem Nacken. Ich wurde geteilt, flog dann weg, aber das alles passierte nicht wirklich. Es blieb im Rahmen der Normalität, denn die Beine gaben nach, und ich landete vor den Füßen der schönen Justine.
Verdammt, dachte ich noch, das ist es dann wohl gewesen…
***
Es war noch mitten, in der Nacht, als Suko plötzlich aus dem Bett sprang und durch seine Hektik die im Halbschlaf liegende Shao aufweckte.
»He, ich…« Sie richtete sich auf und zwinkerte, weil Suko das Licht eingeschaltet hatte. »Warum die Eile? Was ist denn los?«
Suko blieb neben dem Bett stehen und schüttelte den Kopf.
»Ich kann nicht mehr länger warten, und weil das so ist, kann ich auch keinen Schlaf finden.« Er tippte gegen seine Stirn.
»Mir geht einfach zuviel durch den Kopf.«
»Was denn alles?«
»Das fragst du noch.« Er lachte. »Es geht um John. Verdammt, ich mache mir Sorgen. Ich kann ihn nicht erreichen. Es ist tot, alles tot, keiner meldet sich. Da kannst du schon verrückt werden.«
Shao strich einige Haarsträhnen aus ihrer Stirn. »Meinst du nicht, dass du die Dinge einfach zu schwarz siehst?«
»Nein.«
Sie blieb hart. »Aber du hast keine Beweise.«
»Das stimmt alles, Shao. Ich habe keine Beweise, aber ich habe dies hier.«
Sie senkte den Blick, weil Suko auf seinen Bauch gedeutet hatte. »Dein Gefühl, nicht?«
»Und nicht nur das. Der Abbé hat uns angerufen, und das aus einem verdammt guten Grund. Er hat ihn gesehen. Er weiß, dass der Grusel-Star dabei ist, zurückzukehren. Und über van Akkeren brauche ich dir nichts zu erzählen. Da hat sich über unseren Köpfen etwas zusammengebraut. Es ist ein Plan in die Tat umgesetzt worden, bei dem jemand wie John nur stört und deshalb ausgeschaltet werden muss.«
»Nur er?«
Suko zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht zuerst John, dann ich, dann du, danach die Conollys oder wer weiß ich noch alles. Für mich ist das jedenfalls eine groß angelegte Sache, die in diesem komischen Heim ihren Anfang genommen hat.«
Shao zog die Beine an und blieb im Lotussitz. »Bevor du fährst, Suko, und dagegen habe ich nichts, wieso auch?, solltest du unter Umständen den guten Father Ignatius anrufen. Es kann sein, dass sich etwas Neues ergeben hat. Und auch den Abbé würde ich nicht vergessen.«
»Nein, Shao. Das sehe ich anders: Wenn Block etwas herausgefunden hätte, dann hätten wir längst Bescheid bekommen. Ich muss das wirklich allein durchziehen.«
Shao lächelte, denn sie kannte ihren Freund. »Darf ich
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