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1216 - Kreislauf des Bösen

1216 - Kreislauf des Bösen

Titel: 1216 - Kreislauf des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht nur abgelenkt, sondern sie auch wertlos gemacht. Er sah sie am Boden liegen.
    Gebogen, die Spitze geknickt. Er sah auch noch die Klaue, die den Gegenstand umklammert hielt. Um besser sehen zu können, leuchtete Suko das Ende und die Hand an. Der unbekannte Gegenstand war nicht mehr rot, sondern grau geworden. Als Klumpen klemmte er zwischen den Fingern, die das Ende der Lanze bildeten.
    Suko leuchtete näher hin. Er runzelte die Stirn und dachte dabei nach. Er konnte sich gut vorstellen, dass diese Klaue das Herz eines Menschen fest hielt. Eine gewisse Ähnlichkeit war da schon vorhanden gewesen. Damit hatte er einen ersten Eindruck von Baphomet und seinem Helfer van Akkeren bekommen. Seiner Meinung nach hatte die Hand mit der Waffe Vincent van Akkeren gehört, und die aufgetauchte Figur hinter ihm musste etwas mit Baphomet zu tun haben. Ein schnelles lebendiges Bild in einer anderen Dimension, in der van Akkeren wieder mit dem verfluchten Dämon zusammengetroffen war.
    Und diese Welt war wieder verschlossen. So sehr Suko sich auch auf die Wand konzentrierte, eine Öffnung entdeckte er nicht. Sie blieb so dunkel wie die übrigen Wände auch. Suko hatte das Gefühl, einen Abschluss erlebt zu haben. Das Rest House wurde nicht mehr gebraucht, ebenso wie die Menschen in seinem Innern nicht.
    Es lohnte sich nicht mehr, der Wand auch nur einen Blick zu gönnen. Deshalb ging Suko nach oben. Die verbogene Lanze mit der Beute in den Fingern ließ er liegen.
    Mit schweren Schritten ging er wieder die Treppe hoch, und er schüttelte des Öfteren dabei den Kopf, weil er immer wieder an Rosetti und die toten Männer denken musste. Er war nicht scharf darauf, sie sich genau anzuschauen, aber ihm war etwas eingefallen, als er sich den toten Körper des Heimleiters wieder in Erinnerung rief.
    Ein bestimmter Verdacht keimte in ihm auf, und als er den Bereich hinter der Eingangstür erreicht hatte, nahm er wieder seine Lampe zu Hilfe und leuchtete diesen offenen Friedhof ab.
    Carlo Rosetti hatte er schnell gefunden, und er sah seinen Verdacht bestätigt.
    Der Mann war nicht völlig zum Skelett verbrannt. Der Brus tkorb lag frei, und er war an der linken Seite zerstört. Dort hatte das Herz des Mannes geschlagen. Es war nicht mehr zu sehen.
    Auch nicht zerstört oder verbrannt.
    Für Suko lag auf der Hand, dass sich van Akkeren oder Baphomet an Rosetti gerächt hatten, obwohl kein ersichtlicher Grund für eine Rache gegeben war. Sie hatten eben keine Spuren hinterlassen wollen. Wahrscheinlich war ihnen Rosetti auch zu nahe gekommen und hatte zuviel von ihnen gewollt und gefordert. Aus diesem Grund war es eben passiert. Suko empfand es als Tragik. Er hätte sich gern mit Rosetti unterha lten, aber beide waren von den Ereignissen überrollt worden.
    Mit schleppenden Schritten verließ Suko das Rest House und blieb im Freien stehen. Er schaute zum Himmel, der sich nicht verändert hatte. Es war vorbei. Zumindest hier. Und Suko musste sich eingestehen, dass er nichts hatte verändern können.
    Es war alles im Sinne der anderen Seite gelaufen.
    Als er an seinen Freund John Sinclair dachte, wurde er wieder an den Auftritt Mallmanns erinnert. Er sah ihn deutlich vor sich auf dem Dach des Hauses, das jetzt leer war. Kein Dracula II mehr zu sehen. Wie ein Spuk war er gekommen, hatte seine Zeichen gesetzt und war auch wieder verschwunden.
    Zurück hatte er Leichen gelassen.
    Suko schritt durch die Dunkelheit seinem BMW entgegen. Er sah Johns Rover in der Nähe stehen und fragte sich, ob das die letzte Erinnerung war, die von ihm bleiben würde.
    Er schloss seinen BMW auf und setzte sich mit einer müden Bewegung hinter das Lenkrad. Dort blieb er wie eine Statue sitzen, schaute durch die Scheibe und hatte einfach das Gefühl, leer zu sein.
    Er dachte auch an Mallmann und daran, dass John und er bisher immer noch am längeren Hebel gesessen hatten. Das sah nun anders aus. Dracula II hatte end lich seinen großen Triumph errungen. Mit John Sinclair hatte er angefangen, mit ihm würde es auch weitergehen, wenn er John seinen Freunden als Vampir zurückschicken würde.
    Suko holte das Kreuz hervor und schaute es an, als es auf seiner Handfläche lag. Es war so wunderbar und in seiner Art einmalig. Jetzt konnte es ihm jedoch auch nicht helfen. Es öffnete keine Tür zu John Sinclair und damit in die Vampirwelt.
    Suko blieb im BMW sitzen. Er blies den Atem gegen die Innenseite der Scheibe. Sein Gesicht war starr. Zum ersten Mal in seinem Leben

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