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1216 - Kreislauf des Bösen

1216 - Kreislauf des Bösen

Titel: 1216 - Kreislauf des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie ihre Weichheit abgeschüttelt und sich in eine wütende Raubkatze verwandelt.
    »Reiß dich zusammen, Justine!«
    Sie entspannte sich und trat einen Schritt zurück. »Du bist es, Mallmann.«
    »Wer sonst?«
    »Was willst du?«
    »Nach euch schauen.«
    Es war eine schlichte Antwort gewesen, doch Justine traute dem Vampir nicht und schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht glauben, dass du nur nach uns schauen wolltest. Nein, das ist nicht möglich und nicht Sinn der Sache.«
    »Warum, nicht?«
    »Du willst ihn, wie?«
    Mallmann lachte. »Wie kommst du darauf?«
    Justine trat einen Schritt zurück und streckte Mallmann zugleich die rechte Hand entgegen. »Muss ich dich daran erinnern, was du mir versprochen hast, Will? Sinclair ist meine Beute. Sinclair gehört mir, das hast du gesagt. Ich darf ihn leer trinken, und ich darf ihn weiterhin als Vampir an meiner Seite haben. Das hast du nicht nur gesagt, sondern auch versprochen.«
    »Ich weiß, Justine!«
    Sie trat mit dem rechten Fuß auf. »Dann halte dich auch daran!«
    Mallmann lächelte nur, als er ihren Körper anschaute. In diesen Augenblicken wirkte er wie ein normaler Mann, der die Nacktheit einer Frau betrachtet. Nur konnte ich mir eben das bei ihm nicht vorstellen. Zwischen ihm und Justine existierten andere Gefühle, die mit den menschlichen nichts zu tun hatten.
    Mallmann gehörte die Welt. Er zeigte dies auch, indem er Justine zur Seite schob, um an mich heranzukommen. Von oben her schaute er mich an.
    Ich hielt seinem Blick stand. Der Ausdruck in den dunklen Augen war unergründlich. Darin spiegelte sich nichts von dem wider, was er tatsächlich dachte. Ich sah das rote D auf seiner Stirn schwach leuchten und nahm seinen fremden Geruch wieder überdeutlich wahr. Er strahlte die Kälte ab, die auch in ihm steckte.
    »Ich wollte dich noch einmal sehen, Sinclair. Und zwar als Mensch erleben, wenn du verstehst.«
    »Darauf kann ich verzichten.«
    »Sei nicht bockig. Auf der anderen Seite hätte ich von dir auch nichts anderes erwartet. Du kommst hier nicht mehr weg. Das sollte endlich in deinen Kopf hineingehen. Du hast dich immerhin über die Jahre hinweg redlich bemüht, das gestehe ich dir sogar zu. Du hast mir und meinen Freunden oft genug Ärger bereitet, aber diese Zeiten sind endgültig vorbei, John. Auch deine Freunde werden dir nicht mehr helfen können. Ich sage das nicht nur, weil ich davon ausgehe, sondern weil ich es weiß, denn ich habe noch vor kurzem mit Suko gesprochen.«
    »Ach. Wo denn?«
    »Glaubst du mir nicht?« Doch, ich glaubte ihm. Ich glaubte ihm sogar alles. Aber ich stemmte mich auch dagegen, weil ich es einfach nicht wahrhaben wollte. Es konnte und sollte nicht sein. Ich kochte innerlich. Ich wusste, dass ich verloren hatte, und wollte es, verdammt noch mal, nicht zugeben. Das Blut schoss wieder hoch in meinen Kopf, und im Mund breitete sich ein saurer Geschmack aus.
    »Er hat dich gesucht, John. Er hat sogar den richtigen Weg eingeschlagen und ist mit Carlo Rosetti zusammengetroffen. Rosetti gelang es nicht, ihn zu übertölpeln wie es bei dir der Fall gewesen ist. Aber dein Freund war auch vorgewarnt. Er weiß Bescheid. Er hat alles gesehen, er hat alles erlebt, nur hat er nichts erreichen können, denn die andere Seite löschte alle Spuren. Es gibt nichts mehr, was auf uns hinweist, abgesehen von den Toten. Zeugen, die wir nicht mehr am Leben lassen konnten. Alle, auch Rosetti, sind im Feuer verbrannt. Dabei brauchte ich nichts zu tun, diese Aufgabe hat jemand anderer übernommen, der endlich wieder freigekommen ist.«
    »Klar, van Akkeren.«
    »Sehr richtig. Damit ist jemand zurückgekehrt, der genau in meinem Sinne handelt, John. Wir haben uns zu einer Zusammenarbeit entschlossen. Er geht seinen Weg, ich den meinen. Er wird endlich seine Todfeinde vernichten und seine Welt so aufbauen, wie ich die meine aufgebaut habe. Im weitesten Sinne kannst du uns als Partner ansehen. Unsere Zusammenarbeit hat schon jetzt gefruchtet.«
    »Ihr passt nicht zusammen«, erklärte ich.
    »Oh, das sagst du. Gestattest du, dass ich anders darüber denke? Jede Niederlage, die deinen Freunden zugefügt wird, ist für mich ein weiterer Triumph. Fast so groß wie die Tatsache, dass ich dich jetzt hier wehrlos liegen sehe. Davon habe ich schon lange geträumt. Dass eine Frau mitgeholfen hat, mir diesen Traum zu erfüllen, ist typisch für dich als Mann. Ich gönne ihr dein Blut…«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Doch, wirklich.« Er

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