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1218 - Dämonenflucht

1218 - Dämonenflucht

Titel: 1218 - Dämonenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts anderes übrig, als zu fliehen, auch wenn das nicht eben die große Schau eines Helden war. Ich wollte raus aus dem Zimmer und die anderen warnen. Vielleicht gelang es uns gemeinsam, Justine zu jagen und letztendlich auch zu vernichten.
    Ich hoffte, dass sie noch genügend lange mit sich selbst zu tun hatte. Mit einer schnellen Drehung nach rechts hatte ich die Tür im Blick und lief darauf zu.
    Ich hatte sie zum Glück aufgeschlossen, so brauchte ich mich damit nicht aufzuhalten.
    Aber ich hatte Justine unterschätzt. Sie fing sich schneller, als ich gedacht hatte. Als ich das dumpfe Geräusch hinter meinem Rücken hörte, wusste ich bereits, dass es zu spät war.
    Leider schaffte ich es nicht mehr, die Tür zu öffnen. Meine Hand streifte noch über die Klinke hinweg, doch sie schaffte es nicht, zuzugreifen.
    Justine war bereits bei mir. Sie lachte wieder, es schien ihr alles Spaß zu machen. Noch während sie lachte, griff sie zu.
    Sie schlug, ihre Hände auf meine Schultern, zerrte mich zurück, und dann verwandelte ich mich in einen Kreisel, der sich um die eigene Achse dreht und schließlich den Kontakt mit dem Boden verlor, weil er heftig abgestoßen wurde.
    »So nicht!«, fauchte mich Justine an. Sie schaute zu, wie ich durch das Zimmer torkelte und es nicht mehr schaffte, auf den Füßen zu bleiben. Ich geriet ins Stolpern, sah, dass sie auf mich zukam und zu einem Sprung ansetzte, und ließ mich einfach auf den Rücken fallen.
    Justine Cavallo hatte schon vom Boden abgehoben. Es war ihr nicht mehr möglich, die Richtung zu korrigieren, und genau damit hatte ich gerechnet. Ich winkelte genau im richtigen Augenblick die Beine an, um sie eine Sekunde später nach vorn zu stoßen.
    Auch eine Justine Cavallo konnte nicht mehr ausweichen. Sie wurde voll getroffen. Der Flug war plötzlich vorbei. Für einen winzigen Augenblick schien sie in der Luft zu stehen, dann hörte ich sie fluchen, bevor es zu einer Bruchlandung kam.
    Ich war nicht am Boden liegen geblieben. Mit einer geschmeidigen Bewegung kam ich wieder hoch, und mir ging durch den Kopf, dass mein Plan bisher geklappt hatte.
    Das Ende und damit der wichtigste Teil lag noch vor mir. Für mich gab es nur eine Möglichkeit, der Blutsaugerin zu entkommen. Das war der Knochensessel. Nicht grundlos war ich in seine Richtung geflohen. Was sich in den nächsten Sekunden tat, erlebte ich wie im Zeitlupentempo.
    Ich stand auf.
    Auch Justine erhob sich.
    Beide waren wir ungefähr gleich schnell, und es kam jetzt auf das genaue Timing an.
    Justine ließ ihrer Wut freien Lauf. Sie war auf die Beine gekommen. Sie holte mit dem rechten Arm aus wie ein Diskuswerfer, der kurz vor dem Start stand. Wahrscheinlich wollte sie ihrem Angriff so den nötigen Schwung verleihen.
    Den brauchte ich nicht, denn der Knochensessel stand genau hinter mir.
    Einen kleinen Schritt ging ich zurück, spürte den Widerstand an den Kniekehlen und ließ mich fallen.
    Dann saß ich und hoffte, dass der Sessel das tat, wozu er geschaffen war…
    ***
    Vincent van Akkeren sah wieder Land. Das Treffen mit Justine Cavallo war gar nicht so schlecht gewesen. So hatten sie die Aufgaben verteilen können.
    Auch wenn er Sinclair hasste, es war nicht unbedingt sein Ziel, auch ihn zu besiegen. Die Templer waren für ihn viel wichtiger. Er brauchte sie, um seine Macht zu festigen. Sie besaßen alles, was er sich noch aufbauen musste. Er konnte das Kloster übernehmen und hatte damit einen perfekten Stützpunkt, der einem Dämon wie Baphomet zur Ehre gereichte.
    Sein Geist steckte in ihm. Er spürte ihn. Es war etwas Fremdes oder wäre es für einen normalen Menschen gewesen, doch nicht bei van Akkeren. Er hatte sich zu lange in einer kalten, fremden Welt aufgehalten, um so etwas noch zu spüren.
    Aber auch die menschliche Seite in ihm war noch nicht ganz verschwunden. Es bedeutete, dass auch jemand wie van Akkeren gewisse Bedürfnisse hatte, die nun mal zu einem Menschen gehören. So verspürte er Hunger und Durst. Er musste essen und trinken wie jeder andere auch. Da er lange nichts mehr zu sich genommen hatte, merkte er sehr deutlich den Hunger, der sich in seinen Eingeweiden ausbreitete.
    Die Templer hatten noch Zeit. Mit Justine war abgemacht, dass er zunächst ihr das Feld überlassen wollte. Wenn Sinclair sein Blut verloren hatte, war er an der Reihe. Zeitlich schätzte er es auf eine halbe bis eine Stunde, in der er seinen menschlichen Gelüsten nachkommen konnte.
    Er wollte sich etwas zu essen

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