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1218 - Dämonenflucht

1218 - Dämonenflucht

Titel: 1218 - Dämonenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn sie weidete sich an meiner Hilflosigkeit.
    Der Stoß ins Kreuz erwischte mich hart. Ich knickte ein und taumelte nach vorn. Dabei war ich bemüht, auf den Füßen zu bleiben. Ich wollte auf keinen Fall wieder am Boden liegen.
    Es gelang mir bis zur Wand, die mich aufhielt. Ich stemmte mich mit den vorgestreckten Händen dort ab und nutzte den Schwung aus, um mich zu drehen.
    Zum ersten Mal sah ich Justine Cavallo richtig. Auch wenn der Schein der Kerzen für eine leichte Verfremdung sorgte, so kannte ich sie gut, denn so hatte ich sie auch in der verdammten Vampirwelt erlebt. Sie liebte das Leder. Sie liebte es zweifarbig. Es stand im krassen Kontrast zu dem blonden langen und lockigen Haar, unter dem sich das perfekte Gesicht abzeichnete mit einem rot geschminkten Mund, dessen Lippen in die Breite gezogen waren, sodass die beiden Vampirzähne zu sehen waren, die mich an dicke Glassplitter erinnerten, allerdings milchig eingefärbt.
    Der unruhige Schein der Flammen erfasste sie auch jetzt.
    Allerdings mehr von der Rückseite. Er schaffte es, ihr Haar mit einer gelblichroten Aureole zu umgeben und das Gesicht in tiefen grauen Schatten zu lassen.
    Dennoch glänzten ihre Augen. Der Triumph, mich wieder in ihrer Gewalt zu haben, ließ sich einfach nicht unterdrücken.
    Mit der rechten Hand klopfte sie leicht gegen die Außenseite ihres Oberschenkels, als wollte sie mich auffordern, sie in die Arme zu nehmen.
    »Du kommst hier nicht weg, Sinclair. Egal, ob in deiner oder in der Vampirwelt, ich bin einfach stärker. Ich liebe es, dich ohne Waffen zu sehen.«
    Obwohl ich mich in einer verdammten Gefahr befand, hatte ich alles andere nicht vergessen. In diesem Fall gab es nicht nur Justine. Für mich war sie jetzt mehr an den Rand gerückt worden, denn hier im Kloster ging es vorrangig um Vincent van Akkeren und auch um das Weiterleben der Templer-Freunde.
    Deshalb fragte ich sie, nachdem ich einige Male Luft geholt hatte: »Wo finde ich van Akkeren?«
    Justine wusste nicht, ob sie ernst bleiben oder lachen sollte.
    Sie entschied sich für ein Kopf schütteln und danach für eine Frage. »Was willst du von ihm, verdammt? Wie kannst du in deiner Lage nur daran denken?«
    »Es geht nicht nur um mich!«
    »Vergiss ihn!«, zischte sie mir zu. »Vergiss ihn einfach. Er braucht dich nicht mehr zu interessieren. Van Akkeren wird hier alles übernehmen, und ich bekomme dich.«
    »Ist er noch in der Nähe?«
    Sie lächelte breit. »Vielleicht…«
    Ihre Antwort und das Lächeln sagten mir, dass sich van Akkeren tatsächlich noch in der Nähe befand. Vielleicht hatten sich die beiden sogar getroffen.
    In diesem Kloster befand ich mich nicht allein. Godwin de Salier und die anderen Templer verteilten sich auf den beiden Etagen, aber keiner von ihnen kam auf den Gedanken, bei Bloch nachzuschauen. Sie waren es eben nicht gewohnt, ihren Anführer zu stören. Außerdem hätten sie mir kaum helfen können. Justine hätte sich dann in eine wahre Kampfmaschine verwandelt und mit ihnen kurzen Prozess gemacht, denn ihr Durst nach Blut war unersättlich.
    »Auch durch Fragen hältst du mich nicht auf, Sinclair. Hier in diesem Raum werde ich dein Blut trinken.«
    Ich schlug zu.
    Es war keine spontane Reaktion. Ich hatte mir den Angriff schon überlegt, denn ich wollte Justine überraschen. Außerdem war auch bei mir ein Punkt erreicht, an dem ich einfach nicht mehr konnte. Ich wollte mir nichts mehr vormachen. Ich musste vor mir selbst bestehen können, und ich hatte all meine Kraft in diesen Schlag hineingelegt, der Justine auch nicht verfehlte.
    Meine Faust hätte ihr Gesicht zerschmettern sollen, aber sie war einfach zu schnell und reagierte reflexhaft. Sie riss den Kopf zurück, und so wurde sie nur gestreift. Meine Faust glitt an ihrem Kinn entlang in die Höhe. Ich hörte sie fluchen, dann wich sie zurück, und ich war bei ihr, bevor sie sich fangen konnte.
    Diesmal traf ich sie voll. Die linke Faust erwischte sie wie eine Ramme in der Körpermitte. Ein normaler Mensch wäre fertig gewesen, aber nicht sie. Justine hielt sich noch auf den Beinen, aber sie wich zurück, und sie knickte auch nach vorn.
    Es war eine normale Reaktion, nur nicht - wie bei einem Menschen - mit Schmerzen verbunden. Da musste man schon zu anderen Waffen greifen.
    Aber ich hatte für den Moment freie Bahn.
    Wäre ich im Besitz meiner Waffen gewesen, hätte ich mich locker auf einen Kampf mit ihr eingelassen. Leider konnte ich davon nur träumen, und so blieb mir

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