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1218 - Dämonenflucht

1218 - Dämonenflucht

Titel: 1218 - Dämonenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sie mit mir keine große Mühe.
    Eine Hand war noch immer auf meinen Mund gepresst. Der Druck erstickte jeden Laut. Die anderen Finger drückten den Hals zusammen, als sollte ich erwürgt werden. Das wäre für Justine dank ihrer Kraft sogar ein Leichtes gewesen. Nur konnte sie mit einem Toten nichts anfangen. Vampire interessieren sich nicht für tote Menschen, weil bei den Toten der Blutfluss ins Stocken geriet.
    Sie würde mich am Leben lassen, um sich dann richtig auf mich zu stürzen. Aber sie würde mich schwächen, was bereits jetzt passierte, denn der Mangel an Sauerstoff wurde immer gravierender.
    Sie zerrte mich weiter. Die Dunkelheit löste sich allmählich auf, und ich gelangte wieder in den unruhigen Schein der Kerzen in Blochs Arbeitszimmer. Den Luftzug verursachten wir, deshalb flackerten sie auch. Meine weit aufgerissenen Augen starrten in das pittoreske Spiel aus Licht und Schatten.
    Justine warf mich herum. Sie ließ mich dabei erst los, als ich schon nach unten fiel. Ich wäre auf das Gesicht geschlagen, hätte ich nicht in einem Reflex die Hände hochgerissen und die Arme angewinkelt. So milderte ich den Aufprall ein wenig, der trotzdem von meinen Ellenbogen hoch bis in die Schultern hineinzuckte.
    Der Druck von Kehle und Mund war verschwunden. Ich bekam endlich wieder Luft, aber das Einatmen schmerzte schon. Zu stark war mein Hals malträtiert worden.
    Justine griff nicht wieder ein. Es musste für sie ein großes Vergnügen sein, mich vor ihren Füßen liegen zu sehen. Wieder verfluchte ich den Verlust meiner Waffen. Ausgerechnet einer Blutsaugerin war ich ausgeliefert, die mit normalen Waffen nicht zu besiegen war. Über eine Bleikugel hätte sie nur gelacht.
    Es konnte sein, dass die Haut an meiner Kehle blutige Striemen zeigte. Jedenfalls brannten verschiedene Stellen, und auch auf den Lippen spürte ich noch den Druck. Ich wartete darauf, dass mich Justine in die Höhe reißen würde, um mich in Position zu stellen. Das tat sie noch nicht. Ich hörte sie in meiner Nähe gehen. Jedes Schrittecho traf meine Ohren wie ein dumpfer Glockenschlag, der meinen Tod ankündigen wollte.
    Dann tat sie etwas, was sie einfach tun musste. Es förderte ihr Image. Es war auch zugleich menschlich und gehörte zur Mentalität eines Siegers.
    Justine blieb stehen, hob einen Fuß an und stellte eines ihrer Beine auf meinen Rücken. Ich spürte den Fuß im Kreuz. Es war ein verdammtes Gefühl, und in meiner Lage hatte ich den Eindruck, als sollte mein Rücken in zwei Teile gespalten werden.
    Wieder riss man mir die Luft weg. Das Stöhnen konnte ich nicht vermeiden, und Justine hatte darauf nur gewartet, denn sie konnte mit dem Lachen nicht an sich halten.
    »So will ich dich haben, Sinclair!«, hörte ich Sekunden später ihre Worte. »Genau so. Du musst am Boden liegen. Du bist das Sinnbild für meinen Sieg über dich. Die Vampire holen sich die Menschen. Nichts anderes schreiben unsere Gesetze vor.«
    Ich gab ihr keine Antwort. Es hätte zudem keinen Sinn gemacht, etwas zu sagen, denn eine Person wie Justine ließ sich nicht von ihrem Tun abbringen.
    Um die Worte zu bekräftigen, trat sie noch härter zu. Diesmal presste ich früh genug die Lippen zusammen, weil ich ihr einen weiteren Triumph nicht gönnen wollte.
    Ich sah nicht, was sie tat. Aber sie bewegte sich, und das spürte ich auch an ihrem Fuß, der sich dabei leicht drehte.
    Vielleicht suchte sie nach einem besonderen Platz für den perfekten Biss.
    Plötzlich war der Druck weg. Ich bekam wieder normal Luft, auch wenn mir der Rücken schmerzte. Das Leder knirschte leicht, als sich Justine bewegte.
    Beide Hände griffen in meine Kleidung am Rücken und in der Höhe der Schulter. Mit einem einzigen Schwung riss sie mich in die Höhe und stellte mich auf die Füße wie ein Dekorateur seine Schaufensterpuppe, die er noch anziehen musste.
    Meine Knie waren weich geworden. Ich wäre auch wieder zusammengesackt, aber Justine hielt mich fest. Sie hatte ihre Hände in meinen Nacken geschlagen, aber sie presste mir nicht die Luft ab, und ich war auch nicht wehrlos.
    Beide Arme winkelte ich an und rammte sie im nächsten Moment nach hinten. Ich konnte einfach nicht untätig bleiben.
    Das hätte meiner Mentalität widersprochen, aber ich hatte Pech. Justine stand einfach zu weit hinter mir, als dass ich sie hätte voll treffen können.
    Ihr Lachen schlug in meine Ohren. In diesen Momenten nahm ich es wie eine Folter wahr. Sie hatte noch immer ihren Spaß,

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