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122 - Der Grabräuber

122 - Der Grabräuber

Titel: 122 - Der Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Glaubensbrüder und - schwestern."
    „Das ist gehupft wie gesprungen. Weiter im Text: Du kennst Jeff Parker. Leugne es nicht! Edward ist dein Freund, und er hat zugegeben, daß Jeff Parker im Haus von Alexandra Constantini gewohnt hat."
    „Parker hat sich unserer Gemeinschaft angeschlossen", erwiderte Mohanda. „Er ist vom Padma, dem im Lotus Geborenen, abberufen worden. Hören Sie, es ist besser, wenn Sie die Finger von dieser Sache lassen. Es könnte schlimme Folgen für Sie haben."
    „Das kann ich jetzt schon langsam singen", fuhr Fred ihn an. Er zog ihn an dem honiggelben Gewand bis dicht zu sich heran. Ihre Gesichter berührten sich fast. „Ich will mehr über Jeffs Schicksal wissen, Alles! Ich kriege es schon aus dir heraus, wollen wir wetten?"
    Mohandas Augen veränderten sich plötzlich, sein Blick wurde starr. Fred hatte das Gefühl, etwas bohrte sich durch seine Pupillen in sein Inneres und breitete sich bleischwer in ihm aus. Er konnte sich nicht mehr bewegen.
    Mit unbewegtem Gesichtsausdruck entzog sich der Inder seinem Griff. Er raffte die Schöße seines langen Gewandes und lief davon. Fred schaute ihm nicht nach; er konnte nicht einmal den Kopf wenden.
    Etwas später löste sich der Bann. Fred blickte sich nach allen Seiten um, konnte Mohanda aber nirgendwo entdecken. Wütend lief er durch den Regen zum Friedhof zurück. Er suchte das gesamte Grundstück und die Umgebung ab, aber er fand nicht einmal eine Spur des Inders. Auch Mezzrow Wheaver war verschwunden.
    Fred setzte sich mit zerknirschter Miene hinter das Steuer seines Wagens und fuhr los. Er schalt sich einen Stümper und blutigen Anfänger. Hätte er nicht ahnen können, daß Mohanda bei seinen Drohungen zur Hypnose greifen würde? Hätte er nicht rechtzeitig die gnostische Gemme in die Hand nehmen und sich gegen die Trance wehren können?
    Es hatte keinen Sinn, sich Vorwürfe zumachen. Er suchte die Mercedes Street auf. Zwangsläufig fragte er sich, ob Mezzrow Whealer und Mohanda unter einer Decke steckten. Er glaubte nicht daran. Im Grunde war er in seinen Ermittlungen nicht weitergekommen. Konnte er sich von einem Besuch bei dem Leichenbestatter Sam Conway etwas versprechen?
    Die Mercedes Street lag an der Peripherie von San Leandro. Fred entdeckte ein weißes Haus mit Säulenvorbau, einen offensichtlich restaurierten Altbau, der dem Stil nach noch aus der Zeit der Konquistadoren zu stammen schien. In die Gartenmauer war ein schwarzes Schild eingelassen: Sam Conway,
Leichenbe
statter.
    Er fuhr am Haus vorüber. An der übernächsten Ecke sah er einen Zeitschriftenkiosk. Hier stoppte er, stieg aus und ging sich eine Zeitung kaufen. Der kleine Tresen und die Fenster des Standes waren mit Magazinen und Taschenbüchern aller Art sowie mit einem reichhaltigen Angebot an Süßwaren zugewachsen. Durch eine Art Guckloch blickte ihn die Verkäuferin an. Sie war noch relativ jung, jedoch völlig reizlos - der Inbegriff einer schrulligen Jungfer.
    Fred wählte eine Tageszeitung aus, dann sagte er: „Sagen Sie, wohnt hier in der Nähe nicht Mr. Sam Conway, der Beerdigungsunternehmer?"
    Sie fixierte ihn. „Schon. Sie brauchen nur die Straße runterzufahren. Das weiße Haus mit den Säulen. "
    „Ist das ein seriöser Betrieb?"
    „Haben Sie jemanden zu bestatten?"
    „Meine Tante."
    „Gehen Sie lieber zu jemand anderem. Keiner aus San Leandro beauftragt bei einem Todesfall Conway. Der nimmt überhaupt keine Aufträge an. Sie werden sich die Nase stoßen."
    „Na dann… "
    Sie senkte die Stimme und flüsterte: „Das Tollste ist, an manchen Tagen werden bei Conway bis zu fünf, sechs Särge angeliefert. Sein Geschäft scheint zu florieren. Am Tag ist das Haus leer. Angestellte hat er nicht, heißt es. Nur nachts soll in dem Haus reges Treiben herrschen. Dann scheint dort fieberhaft gearbeitet zu werden. Ich sage Ihnen, da stimmt was nicht. Soviel Privatkundschaft kann der Kerl gar nicht haben."
    „Sie machen mir Angst", erwiderte Fred Archer. „Ich werde mich hüten, zu Conway zu gehen."
    Eine Minute später stellte er seinen Wagen in einer Seitenstraße ab und ging zu Conways Haus. Die Gartenpforte ließ sich öffnen. Überrascht registrierte er, daß auch die Eingangstür halb offenstand. Wurde er erwartet?
    Die Außenfassade des Hauses entpuppte sich beim Nähertreten als bei weitem nicht so weiß und makellos, wie sie aus der Ferne ausgesehen hatte. Sie wies Flecken und Risse auf. Hinter den Fenstern hingen keine Gardinen. Alles in allem

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