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1222 - Die Jenseits-Sekte

1222 - Die Jenseits-Sekte

Titel: 1222 - Die Jenseits-Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Thema im Moment nicht ein. Und deshalb war ich auch so scharf darauf, ihm auf der Spur zu bleiben. Ich kann mir denken, dass sich unsere nächste Begegnung unter anderen Vorzeichen abspielen wird.«
    »Da sagst du was.«
    Beide hingen wir unseren Gedanken nach und ließen vor allen Dingen nicht den vor uns fahrenden Jaguar aus den Augen.
    Anhand der Heckleuchten ließ er sich gut identifizieren, und wenn alles so stimmte, was uns gesagt worden war, dann würde Jason Abbot bald von der Autobahn abfahren und zu sich nach Hause fahren. Tendridge hieß das Kaff, in dem ich noch nie in meinem Leben gewesen war, aber bald sein würde.
    »Ist schon ein Hammer«, murmelte ich, »wenn alles stimmt, was da gesagt wurde.«
    »Du hast nichts gespürt?«
    »Nein, Suko, wenn du damit auf mein Kreuz gezielt hast.«
    »Ja, habe ich.« Er ließ sich wieder etwas zurückfallen, weil auch der Verfolgte langsamer fuhr. »Jedenfalls müssen wir davon ausgehen, dass Abbot auf zwei Ebenen existiert, mal als Mensch und auf der anderen Seite als Geist.«
    »Dann wechselt er zwischen dem Diesseits und dem Jenseits hin und her.« Ich verzog den Mund. »Ist auch eine Möglichkeit, zu existieren. Vielleicht sind ja auch alle anderen Verunglückten in der Lage, sich auf diesen beiden Ebenen zu bewegen.«
    »Mittlerweile schließe ich nichts aus. Das ist dann wie eine Jenseits-Gemeinschaft.«
    Da hatte Suko genau ins Ziel getroffen. Trotzdem bekam ich meine Probleme. Wenn das alles stimmte, was er sagte, waren wir wieder einem neuen Phänomen auf der Spur, und wir durften den Fahrer des Jaguars auf keinen Fall verlieren.
    Sehr lange würde er nicht mehr auf der Autobahn bleiben.
    Mir war der Gedanke kaum gekommen, als sein Blinker aufflackerte und er bereits auf die Ausfahrt zurollte, was Suko zu der Bemerkung veranlasste: »Zumindest hat er nicht gelogen, was seine Fahrstrecke anbetrifft.«
    »Stimmt.«
    Suko nahm Gas weg. Auch wir änderten unsere Fahrtrichtung, hielten allerdings jetzt aus Sicherheitsgründen mehr Abstand. Es war eine enge Kurve, in die wir einbogen, die jedoch von Suko bravourös gemeistert wurde.
    Wir sahen den Jaguar wieder. Er hatte die Abfahrt bereits verlassen und war nach links eingebogen, um auf einer einsamen, dunklen Straße weiterzufahren.
    Genau das war auch unser Weg.
    Ab jetzt wurde es riskant für uns. Wir mussten Acht geben, dass Abbot uns nicht entdeckte. Ich konnte mir vorstellen, dass er durch unsere Überprüfung misstrauisch geworden war und sich auch entsprechend verhielt.
    Suko verfolgte den gleichen Gedanken wie ich, denn er sagte:
    »Der hat sich nicht beruhigen lassen, John, das kannst du mir glauben. Einer wie er ist und bleibt misstrauisch.«
    Am liebsten wären wir ohne Licht weitergefahren. Das war jedoch nicht zu machen, denn die Gegend war uns unbekannt, und zudem hatte sich hier auch eine gewisse Feuchtigkeit gehalten. Sie war verdichtet und trieb nun als schwacher Dunst über die Straße hinweg und verteilte sich auch rechts und links davon.
    »Wie hieß das Kaff?«, fragte Suko.
    »Tendridge.«
    »Nie gehört.«
    »Aber da ist das Schild.«
    Wir fuhren noch nicht in den Ort hinein. Es waren noch gute drei Kilometer, bis wir den Ort erreichten. Die nicht sehr breite Straße führte wie ein Strich durch das flache Gelände hinweg, und ich kam mir vor wie in einer Mondlandschaft, weil mir die Gegend ebenfalls so unbekannt war.
    Vor uns war noch immer der Jaguar zu sehen. Er selbst nicht so stark wie seine Heckleuchten, die ab und zu verschwammen, wenn wir durch grauen Nebel fuhren.
    Tendridge lag vor uns.
    Wirklich ein Kaff. Wenige Häuser, die weit auseinander standen. Aber es gab eine Tankstelle, die geschlossen war. Nur die Notbeleuchtung brannte.
    Im Ort selbst nahm die Straße an Glätte ab. Wir rollten über Kopfsteinpflaster hinweg, spürten, dass wir auch durchgeschaukelt wurden, sahen in den Häusern kaum Licht, aber den Jaguar, der sein Tempo nicht verringert hatte, was uns schon wunderte.
    »Sieht so aus, als würde er durchfahren«, sagte Suko.
    »Das stimmt auch.«
    Die letzten Häuser glitten vorbei, und Suko senkte die Geschwindigkeit noch mehr, als rechts und links der Fahrbahn wieder das flache Gelände erschien und nicht mal in der Ferne ein Licht leuchtete, das uns als Orientierungspunkt hätte dienen können. Hier schien die Welt tatsächlich ihrem Ende entgegen zu streben.
    »Hat er gelogen, John?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Zumindest hat er uns nicht eben die Wahrheit

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