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1222 - Die Jenseits-Sekte

1222 - Die Jenseits-Sekte

Titel: 1222 - Die Jenseits-Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Plötzlich kehrte wieder Leben in ihren Blick zurück. »Sie sind da, aber du bist ebenfalls da, Johnny, und das ist wichtig.«
    Johnny hatte schon verstanden, was da gesagt worden war, und auch den Hintersinn aus den Worten herausgeholt. »Soll das heißen, dass ich dir gegen diese Jenseits-Mächte helfen soll?«
    »Genau.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Wieso?«
    Die Angst war wieder in ihre Augen zurückgekehrt, sodass Johnny seine Antwort schon bereute, aber er musste hart bleiben. »Was immer du von mir auch denkst, Suzy, aber ich bin einfach zu schwach, um dir helfen zu können. Da müssen wir bei anderen Leuten Hilfe suchen, die viel kompetenter sind als ich.«
    Suzy Abbot wusste nicht, was sie sagen sollte. Mit gesenktem Kopf sah sie aus wie eine Sünderin und ebenfalls wie ein Mensch, bei dem eine hoffnungsvolle Welt zusammengebrochen ist. »Ich muss dir etwas gestehen«, sagte sie, ohne Johnny dabei anzuschauen. »Es ist nicht nett, es ist sogar widerlich, denn ich habe dich benutzt.« Sie hob den Kopf an und blickte ihn an. »Ja, ich habe dich benutzt!«
    Johnny begriff nicht so recht. »Benutzt?«, wiederholte er.
    »Inwiefern hast du mich benutzt?«
    »Das ist schwer zu sagen, obwohl es ganz einfach ist. Ich wusste ja, wer du bist. Das spricht sich herum. Auch das von deinen Eltern. Ihr habt viel erlebt, vor allen Dingen unheimliche Dinge, die man sich nicht erklären kann. Da habe ich gedacht, wenn ich dich auf meine Seite ziehe, bin ich nicht so allein. Dass du mir helfen kannst. Ich… ich… wusste mir wirklich keinen Rat mehr.« Immer wieder wurde ihre Stimme von einem Stocken unterbrochen. »Es ist alles so schlimm, das weiß ich, aber dann habe ich mich echt in dich verknallt, was ich nicht vorgehabt habe, da bin ich ehrlich. Ich wollte nur jemanden haben, der mich beschützen kann, damit mich meine Eltern nicht holen. Jetzt kennst du die Wahrheit, kannst aufstehen und gehen. Ich würde es dir nicht mal verübeln, so wie ich mich benommen habe.«
    Johnny war zunächst mal sprachlos. Mit einer derartigen Eröffnung hatte er nicht gerechnet. In seinem Kopf herrschte ein wirres Durcheinander, und er musste daran denken, was ihm sein Vater mal gesagt hatte. Die Menschen sind nicht nur gut. Es gibt immer wieder welche, die einen Vorteil auf Kosten anderer suchen. Genau das war Johnny jetzt widerfahren. Er stellte fest, dass ihn die Beichte aufgewühlt hatte und er ins Schwitzen geraten war, was nicht allein an den äußerlichen Bedingungen lag, und er war noch immer zu durcheinander, um eine vernünftige Antwort geben zu können.
    Suzy Abbot sprach ihn an. »Verachtest du mich jetzt?«
    »Verachten?«
    »Ja, das wäre doch…«
    »Nein, Suzy, ich verachte dich nicht. Ich bin nur enttäuscht, dass es so gelaufen ist. Du hättest mich von Beginn an aufklären sollen, um was es geht. Dass es in diese Richtung hinläuft, damit habe ich nicht gerechnet.« Er schaute ihr direkt ins Gesicht. »Ich hätte schon längst meinem Vater oder meinem Paten Bescheid geben können. Dann wäre alles anders gelaufen, aber ich allein bin zu schwach. Wie soll ich die Geister deiner Eltern denn stoppen?«
    »Das kann ich auch nicht sagen«, erwiderte sie weinerlich.
    »Da habe ich keine Ahnung.«
    »Aber wir müssen was tun.«
    Suzy zuckte ratlos mit den Schultern. »Außerdem stimmt es wirklich, dass ich mich in dich verliebt habe, Johnny. Echt, das ist nicht gelogen.«
    »Ja, kann sein, aber daran sollten wir nicht denken. Mich würde interessieren, ob du deine Eltern schon als Geister gesehen hast. Sind sie dir auch so erschienen wie mir?«
    »Mein Vater.«
    »Wann?«
    »Immer mal. Einen genauen Zeitpunkt kann ich nicht sagen. Aber ich habe ihn gesehen, und ich habe ihn nicht nur als Geist gesehen. Er kam auch als Mensch zurück. Das sah ich, als ich mal sein Arbeitszimmer betrat. Da hat er plötzlich vor seinem Computer gesessen, den Kopf gedreht, als ich eintrat und mich angegrinst. Danach hat sich sein Körper einfach aufgelöst, und er ist wieder zu einem Geist geworden.«
    »Hat er was gesagt?«
    »Ja, dass er mich holen wird. Und ich habe das Gefühl, dass es noch in dieser Nacht geschehen soll.«
    Johnny sagte darauf nichts. Er wollte es nicht bestreiten und auch nicht dafür sprechen, aber es war durchaus möglich, dass die Mitglieder der Jenseits-Sekte jetzt Nägel mit Köpfen machten, und der Gedanke ließ ihn erschauern.
    »Dann müssen wir etwas unternehmen!«, erklärte Johnny.
    »Hast du denn einen

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