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1223 - Voodoo-Falle Ostsee

1223 - Voodoo-Falle Ostsee

Titel: 1223 - Voodoo-Falle Ostsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritten über den Spazierweg hinweg, um an der anderen Seite im unterholzartigen Gebüsch zu verschwinden und mich erst mal zu verstecken.
    Von dieser Stelle aus hatte ich den Balkon gut im Blick und sah auch bis zur offenen Tür hin und ebenfalls in das Zimmer hinein, in dem sich bis jetzt noch niemand bewegte, was aber nicht lange so bleiben würde, davon ging ich aus.
    Ich gab es zu: Diese nicht sehr große Aktion hatte mich schon angestrengt. Ein Zeichen, dass meine Verfassung längst nicht optimal war.
    Mein Beobachtungsplatz war hervorragend. Ich sah den Balkon, von der anderen Seite war ich nicht zu sehen. Auch nicht für das Liebespaar, das eng umschlungen an mir vorbeischlenderte und sich dabei immer wieder innig küsste.
    Es hatte überhaupt keine Augen für die Umgebung. Beide waren zu stark mit sich selbst beschäftigt, was mir natürlich entgegenkam. Auf meinem Balkon malte sich eine Silhouette ab. Der Fremde hatte ihn jetzt betreten, und er bewegte sich dabei mit einer unnatürlichen Langsamkeit vor. Ich drückte ein Blatt zur Seite, das mich beim Sehen leicht behinderte, und hatte nun die volle Sicht, wobei ich geduckt am Boden hockte.
    Der Mann war ein Riese. Ein dunkler Riese in der Dunkelheit. Er stand vor der Brüstung wie ein lebender Kleiderschrank, und er schien enttäuscht zu sein, denn er bewegte seinen Kopf von einer Seite zur anderen, weil er nach etwas Bestimmtem suchte.
    Das konnte nur ich sein!
    Und jetzt war ich mehr als froh, mich für diese Art von Rückzug entschieden zu haben. Der Typ sah mir nicht aus, als wäre er gekommen, um mit mir Karten zu spielen.
    Es passte ihm nicht, dass ich aus dem Zimmer verschwunden war. Und es passte ihm noch weniger, dass er keine Chance hatte, mich zu entdecken, obwohl er alles versuchte, sich nach vorn beugte und auf die niedrigen Sträucher direkt vor dem Balkon schaute, weil er erfahren wollte, ob ich mich dort versteckt hielt.
    Er sah nichts, aber er gab nicht auf, sondern holte aus irgendeiner Hosentasche eine Lampe, die er einschaltete. Er suchte noch mal die Sträucher vor dem Balkon ab, fand wieder nichts, und sein ärgerliches Knurren klang bis zu meinem Versteck.
    Dann hob er die Lampe an und strahlte über den Weg hinweg.
    Ich hatte es frühzeitig genug gesehen und machte mich so klein wie möglich. Der Strahl strich an mir vorbei und über meinen Kopf hinweg. Hinter mir verlor er sich im Grün der Blätter.
    Der Mann schwenkte die helle Lanze noch von einer Seite zur anderen, aber er erwischte mich wieder nicht, denn ich lag am Boden.
    Einige Sekunden musste ich noch zittern, dann gab der Kerl es auf. Er schaltete die Lampe wieder aus und ließ sie rasch verschwinden. Ich hob den Kopf an und richtete mich auf.
    Noch immer malte sich der Dunkelhäutige auf meinem Balkon ab. Aber er war bereits im Begriff, sich zurückzuziehen. Kopfschüttelnd verschwand er wieder in der Wohnung und damit aus meinem Blickfeld. Die Schatten im Zimmer hatten ihn aufgesaugt.
    Das hatte ich überstanden.
    Aber es freute mich nicht besonders, denn ich war nicht die einzige Person in diesem vertrackten Horror-Spiel. Jetzt ging es um Jane Collins und um Bella Luna. Bei ihnen konnte ich mir vorstellen, dass sie den Häschern nicht entkommen waren.
    Also musste ich etwas tun.
    Ich wollte in ihre Nähe gelangen. Nur nicht auf dem normalen Weg. Ich hatte mich bisher in die Büsche geschlagen, und weil es so gut geklappt hatte, wollte ich es noch mal versuchen.
    Ich löste mich aus dem Gebüsch und huschte diesmal mit schnellen Schritten über den Weg. Bis ich zur Seite des recht breiten Hauses glitt und dort stehen blieb.
    Es stand inmitten eines recht geräumigen Grundstücks. An der Seite breitete sich ein Garten aus, der allerdings sehr pflegeleicht war. Es bedeutete, dass es nur wenig Schutz für mich gab. Der meiste Teil des Gartens bestand aus Rasen.
    Zudem stand eine Laterne in der Nähe, die ihr Streulicht abgab, sodass ich zusah, aus diesem hellen Kreis zu entkommen.
    Das Grundstück zum Nachbarn war durch einen Masche ndrahtzaun abgetrennt. Da wuchsen kleine Tannen, die man bewusst durch Beschnitt niedrig gehalten hatte.
    Dort war nichts los. Das heißt, die Mieter saßen draußen oder auf den Balkonen, oder sie hockten vor der Glotze. Zum Glück hatten sie den Ton leise gestellt.
    Mich interessierte der Garten, der zu dem Haus gehörte, in dem ich einquartiert werden sollte. Ich sah die abgestellten Fahrzeuge, aber mir fiel auch ein größeres Auto auf.

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