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1225 - Die Reliquie

1225 - Die Reliquie

Titel: 1225 - Die Reliquie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme bei der folgenden Frage wieder anzuheben. »Sagen Sie, Mrs. Long, ist schon in früheren Zeiten nach der Kirche getaucht worden? Hat sich jemand für sie interessiert? Ob als Wissenschaftler oder aus purem Hobby. Wenn Eric Tallier das gewusst hat, dann war es sicherlich auch anderen bekannt.«
    »Das mag schon sein, MR. Sinclair. Nur ist mir niemand bekannt, der sich dafür interessiert hätte.«
    »Wie hieß die Kirche?«, fragte Suko.
    Tessa dachte kurz nach. »Der Name ist zum Glück überliefert worden. Die Kirche heißt ›Unserer reuigen Sünderin‹! Seltsam, nicht?«
    Das konnte sie laut sagen. Ich wiederholte den Namen und blickte meinen Freund Suko dabei an. Mit diesem Begriff konnten wir beide nichts anfangen, zumindest nicht im Moment.
    »Sie wissen auch nicht, wem sie geweiht worden ist?«, wandte ich mich an Tessa. »Hat man diesen Namen denn nicht personalisiert? Ich meine, das ist bei Kirchen so üblich. Zumindest bei kleinen Kirchen, nicht unbedingt bei allen Prachtbauten.«
    »Nein, MR. Sinclair, das ist nicht der Fall gewesen. Es wurde nur immer allgemein von der reuigen Sünderin gesprochen, wen immer man sich darunter vorzustellen hat.«
    Ja, wen immer!, dachte ich. Eines allerdings stand fest. Es ging hier um eine Frau. Da hatten wir wieder das Verbindungsglied zwischen den Templern und der Frau. Der reuigen Sünderin, wer immer das auch gewesen sein mochte.
    Tessa musste lächeln. »Sie sehen ja sehr überrascht aus. Alle beide. Haben Sie das nicht gewusst?«
    »Nein.«
    »Sie kannten MR. Tallier doch. Hat er Ihnen nichts gesagt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Überhaupt nichts.«
    »Aber er hat etwas aus der Tiefe mitgebracht«, fuhr Suko fort und wartete kurz, bevor er weitersprach. »Es waren Gebeine, drei Knochen, die man bei ihm fand.«
    Tessa Long geriet ins Staunen und gab uns eine Antwort, an die wir gar nicht gedacht hatten. »Eine Reliquie«, flüsterte sie.
    »Bingo.«
    »Äh - wie bitte?«
    »Sie haben den berühmten Nagel auf den Kopf getroffen.«
    Suko wandte sich an mich. »Hast du schon an eine Reliquie gedacht, John? Ist dir das in den Sinn gekommen?«
    »Nein, ehrlich gesagt nicht. Der Gedanke, dass es eine Reliquie sein könnte, ist mir nicht gekommen. Reliquien sind ja Überreste von Heiligen, aber die versunkene Kirche ist ja keiner Heiligen geweiht. Und auch keinem Heiligen, sondern der reuigen Sünderin. Demnach muss er die Knochen dieser Person unten in der Kirche gefunden haben. Sie stammen von der reuigen Sünderin.«
    »Falls die Behauptung stimmt.«
    Ich zuckte die Achseln. »Davon müssen wir zunächst ausgehen. Und dann müssen wir eine Verbindung zwischen Baphomet und dieser reuigen Sünderin herstellen.«
    Sukos Augenbrauen zogen sich zusammen. Ich kannte die Gestik. Bei ihm ein Zeichen, dass er mir nicht folgen wollte und die Theorie ihm zu weit hergeholt erschien, was mich leicht ärgerte, sodass ich sagte: »Du bist nicht dabei gewesen, Suko, als er mich angriff, mir das Blut entgegenspie und der Name Baphomet fiel. Da gibt es Verbindungen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ja, ja«, murmelte er mehr zu sich selbst gewandt. »Das mag alles so sein.«
    Tessa hatte zugehört und wahrscheinlich nicht begriffen. Jetzt griff sie ein. »Bitte«, sagte sie. »Kann mir von Ihnen mal jemand sagen, um was es eigentlich genau geht?«
    Ich legte ihr eine Hand auf den Unterarm. »Nein Tessa, das bitte nicht. Sie würden es nicht begreifen. Nicht weil ich es Ihnen nicht zutraue, sondern weil Sie mit der Materie nicht so sehr vertraut sind. Wir aber können uns gratulieren, dass wir diese Spur hier gefunden haben. Das ist fast mehr, als wir erwarten konnten.«
    »Ja, wenn Sie das sagen. Und damit ist also Ihr Besuch hier bei mir beendet - oder?« Sie fragte so, als würde sie an ihren eigenen Worten zweifeln.
    »Bei Ihnen ja«, erklärte ich. »Aber für uns fängt er erst richtig an, Mrs. Long.«
    »Bitte - wie soll ich das denn verstehen, MR. Sinclair?«
    »Es ist ganz einfach. Wir werden das Gleiche tun, was auch Ihr Gast getan hat. Wir werden tauchen.«
    Erst zuckte sie zusammen, dann saß sie starr auf ihrem Platz.
    »Sie… Sie… wollen tatsächlich…«
    Ich ließ sie nicht ausreden. »Ja, Mrs. Long, wir möchten uns die Kirche dort unten auf dem Grund des Sees genauer ansehen. Jetzt kann ich Ihnen sagen, dass wir aus diesem Grund überhaupt hergekommen sind. Wir suchen nach einer bestimmten Spur, die uns später die Lösung eines Falls bringen

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