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1226 - Das Versteck

1226 - Das Versteck

Titel: 1226 - Das Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zweiten und genauerem Hinsehen wurde mir klar, woran es lag. Der Range Rover war leicht nach vorn gekippt.
    Oder, besser gesagt, er war eingesunken, denn jemand hatte beide Vorderreifen aufgeschlitzt…
    ***
    Was durch meinen Kopf zuckte, waren potenzierte Flüche.
    Ich schimpfte auf mich, auf denjenigen, der die Reifen zerstochen hatte, und ich wusste zugleich, dass uns die Dörfler nicht entkommen lassen wollten. Sie hatten es mit dieser Tat bewiesen. Es war zwar primitiv, die Reifen zu zerstechen, aber verdammt wirkungsvoll.
    Ich ging um den Range Rover herum, weil ich auch nach den Hinterrädern sehen wollte.
    Dort hatte sich niemand zu schaffen gemacht. Da waren die Reifen in Ordnung.
    Meine Wut hatte trotzdem nicht nachgelassen. Man hielt uns zum Narren, trieb ein Spiel mit uns.
    Die Sonne hatte es wieder geschafft, sich durch Lücken im Wolkenteppich zu schieben. Ihre Strahlen erreichten die Ostseite des Dorfes, fingen sich dort in einigen Fensterscheiben und hinterließen einen Glanz, der mich anwiderte, weil ich einfach das Gefühl bekam, selbst von dieser Reflektion ausgelacht zu werden.
    Ich kehrte noch immer voller Wut in die Scheune zurück und nahm auch keine Rücksicht mehr auf Jenny Orwell. Es musste einfach heraus. »Reingelegt!«
    Suko blickte überrascht auf. »Wieso?«
    »Wir kommen nicht weg. Irgendjemand hat die Vorderreifen des Range Ro vers aufgeschlitzt. Man will eben, dass wir hier bleiben.«
    »Sieht wohl nicht gut aus.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Suko blieb gelassen. »Wie ich dich einschätze, hast du dir schon einen Plan ausgedacht.«
    »Meinst du?«
    »Natürlich.«
    Ich deutete auf Jenny. »Sie ist das Problem, Suko. Wir können sie nicht allein lassen.«
    »Das stimmt. Einer von uns muss immer in ihrer Nähe sein. Es läuft darauf hinaus, dass wir uns trennen müssen.«
    »So sehe ich das.«
    Da noch kein konkreter Plan feststand, herrschte zwischen uns zunächst Funkstille, die dann von meiner Stimme unterbrochen wurde. »Ich halte es für das Beste, wenn du bei Jenny bleibst und auf sie Acht gibst.«
    »Was tust du?«
    »Ich schaue mich im Ort um.«
    Da Jenny in sich selbst versunken auf ihrem Platz saß, stand Suko auf und trat mir entgegen. »Du willst dich einfach nur im Dorf hier umschauen? Das, John, glaube ich dir nicht.«
    »Stimmt. Es bleibt auch nicht dabei. Ich werde zuerst dorthin gehen, wo Jenny übernachten wollte. Da soll man mir die entsprechenden Antworten geben, und man wird sie mir geben, darauf kannst du dich verlassen, Alter.«
    »Dein Tonfall hört sich nach Gewalt an.«
    »Die werde ich auch anwenden, wenn es sein muss.«
    »Dann bleibe ich mit Jenny Orwell solange in der Scheune und warte, dass du zurückkehrst. Aber bitte normal.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Nicht in einem Sarg, John.«
    »Keine Sorge, da passe ich schon auf. Wichtig ist, dass man Jenny nicht mehr fängt. Und ich schwöre dir, dass ich herausfinden werde, was es mit diesem Loch oder Versteck auf sich hat. Darauf kannst du Gift nehmen.«
    Er grinste mir zu. »Lieber nicht. Und gib auf dich Acht, John. Hier kann es ebenso gefährlich werden wie in der Hölle. Es kommt immer nur auf den Blickwinkel an.«
    »Es ist schon so gefährlich«, erwiderte ich, »nur eben anders. Aber damit kommen wir auch zurecht.«
    Von Jenny brauchte ich mich nicht zu verabschieden. Sie war auch jetzt noch tief versunken in ihre eigene Welt…
    ***
    Suko hatte sich nicht anmerken lassen, dass ihn die Nachricht seines Freundes verdammt tief erwischt hatte. Es ging ihm nicht so sehr um seine eigene Person, sondern um Jenny Orwell. Er wollte sie nicht als Klotz am Bein betrachten, aber sie behinderte ihn schon, denn wegschieben oder laufen lassen konnte er sie nicht so einfach. Sie wäre bestimmt wieder eingefangen worden, um sie danach ein zweites Mal zu diesem verdammten Versteck zu schaffen.
    Suko wartete, bis sein Freund die Straße erreicht hatte und drehte sich erst dann von der Tür weg. Er ging bis zum Schemel, den John stehen gelassen hatte, nahm dort Platz und schaute Jenny an.
    Sie hob langsam den Kopf. Suko erkannte, dass ihre dunklen Augen sogar klar blickten, was ihn freute. Doch ihre Frage erfreute ihn weniger.
    »Sie lassen uns nicht weg, wie?«
    »Wieso?« Er tat nichtwissend. »Was redest du denn da?«
    »Ich habe es gehört«, flüsterte sie.
    Er wiegte den Kopf. »Nun ja, das sollte man nicht dramatisieren. Im Moment sitzen wir fest. Man will nicht, dass wir verschwinden. Deshalb hat man

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