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1226 - Der Kampf um Schatzen

Titel: 1226 - Der Kampf um Schatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten sie nicht gerechnet. Jen Salik prellte ein paar Schritte weit auf die freie, deckungslose Fläche hinaus. Geistesgegenwärtig warf er sich herum und kehrte in den Schutz des Unterholzes zurück. Inzwischen aber hatte er zur Seite geblickt. Atemlos stieß er hervor: „Sie landen dort draußen! Die Ratane! Die Paladine sitzen ab."
    Atlan schob sich vorsichtig bis an den Rand der Schneise und spähte nach Süden. Der Waldrand war nicht mehr als zehn Meter entfernt. Sein Blick ging unbehindert bis hinaus auf die breite Grasebene, die den Museumskomplex umgab. Er zählte allein in dem schmalen Blickfeld, das die Schneise ihm gestattete, mehr als ein Dutzend Ratane, die im Gras gelandet waren, und an die einhundert Paladine, die sich anschickten, einen Ring um die Gebäude des Museums zu bilden.
    Etwas anderes noch erregte seine Aufmerksamkeit. Die Sohle der Schneide bildeten frische Baumstümpfe, die knapp über dem Boden abgeschnitten waren. Die Handschrift des schweren Desintegrators war unverkennbar. Die Schneise hatte eine Breite von acht Metern. Sie hätte von dem graugrünen Dunst verdampfter Pflanzenmaterie erfüllt sein müssen. Aber die Luft war klar. Es mußte längere Zeit her sein, seit die Desintegratoren der Paladine hier gewütet hatten.
    Wie lange?
    Er sah die Lache lichtroter Flüssigkeit, die unter den Büschen am Rand der Schneise hervorgesickert war und sich auf dem kahlgesengten Boden gesammelt hatte. Er schob sich durch das Gestrüpp. Der Körper des Archivars war in der Mitte entzweigeschnitten.
    Die untere Hälfte fehlte. Sie war verdampft im vernichtenden Strahl des Desintegrators.
    Das war es also! Die Schneise war eine Stunde alt. Die Ratane des Grauen Lords hatten die Archivare verfolgt, als sie auf Atlans Befehl hin die Flucht ergriffen. Die Paladine hatten wahllos auf alles geschossen, was sich bewegte.
    Atlan wandte sich ab. Es war ihm trocken in der Kehle, und der Puls pochte so heftig, daß er ihn im Rauschen des Blutes hörte. Jen Salik starrte ihn verwundert an.
    „Was ist...", begann er.
    „Sie haben uns den Weg verlegt." Die Stimme klang rauh. „Aber wir stürmen trotzdem..."
     
    3.
     
    Mit einem bösen Fluch gab Nervrid den Paladinen die Jagd frei. Mochten sie sich an dem Programm orientieren, das in ihren kleinen Gehirnen ablief. Die zentrale Lenkung der Truppe war illusorisch geworden, seit er selbst das Ziel nicht mehr definieren konnte.
    Das Unternehmen verlief nicht so, wie er es geplant hatte. Ein gutes Drittel des Museums lag in Schutt und Trümmern. Lord Mhuthan würde darüber nicht begeistert sein.
    Die Ausrüstung der Fremden war weitaus besser als ursprünglich angenommen. Die Ratane waren ihren Waffen gegenüber schutzlos. Und zu guter Letzt hatte er noch die beiden Ritter der Tiefe aus den Augen verloren.
    Immerhin waren zehn Abteilungen Ratane und Paladine planmäßig gelandet und hatten den Museumskomplex eingeschlossen. Es kam niemand mehr unbemerkt hinein oder heraus. Und wenn er recht darüber nachdachte, war auch das Verschwinden der Ritter nicht allzu schwerwiegend. Wohin konnten sie sich wenden? Sie staken im Wald, wo sie nur durch Zufall entdeckt werden konnten. Aber sobald sie das Gehölz verließen, würde die Optik sie erfassen. Wenn sie dagegen ihr Versteck nicht aufgeben wollten? Nun, dann standen ihm 400.000 Kämpfer zur Verfügung, die den gesamten Wald innerhalb weniger Stunden vernichten würden.
    Inzwischen hatte Tssk sich wieder aus der Kaverne im Rucken des Tiziden hervorgewagt.
    „Ich weiß, was du denkst", flüsterte Tssk. „Ich sage dir: Du unterschätzt sie immer noch."
    „Wen?"
    „Wen? fragt er", höhnte die Schlange. „Die Ritter der Tiefe!"
    Der Graugenerator hatte inzwischen seine Flughöhe um die Hälfte verringert. Das Gerät schwebte vierhundert Meter hoch über dem südlichen Rand des Waldes, in dem die beiden Gesuchten verschwunden waren.
    „Sie werden mir nicht entgehen", sagte Nervrid. „Sobald sie sich aus dem Dickicht hervorwagen, fassen wir sie."
    „Wenn sie sich fassen lassen", warnte Tssk. „Im übrigen sprichst du nur von zweien. Wo der dritte sich versteckt hält, davon hast du nicht einmal eine Ahnung."
    Nervrid erstarrte, als er das warnende Summen hörte. Die Worte der Computerstimme entgingen ihm, denn inzwischen hatte er die Bewegung unten am Waldrand selbst bemerkt. Erregung packte ihn.
    „Sie kommen heraus", zischte er. „Sie verlassen das Versteck. Sie zielen nach Süden, auf das Museum zu. Das

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