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1226 - Der Kampf um Schatzen

Titel: 1226 - Der Kampf um Schatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spiralmonument enthält den einzigen Zugang zu den Kavernen unter Schatzen. Ich könnte mir gut vorstellen, daß Lord Mhuthan mit seinem ganzen Gefolge in die Unterwelt aufgebrochen ist. Es kann aber auch sein, daß sie an Bord der Gondel glauben, sie hätten ohnehin alles sicher in der Hand, was sich im Bannkreis des Museums befindet. Warum sollten sie uns also angreifen?"
    Nachdenklich blickte Atlan hinab auf den breiten, grünen Streifen, der den Innenhof säumte. Lord Mhuthans Ziel lag auf der Hand. Er war darauf aus, den großen Aktivator in den Kavernen unter dem Monument unwirksam zu machen. Bis jetzt war ihm das noch nicht gelungen, sonst hätte es dort unten kein Grün mehr gegeben. Aber wie viel Zeit blieb ihnen noch? Atlan versuchte, eine hypothetische Rechnung aufzustellen, und auf einmal erschien es ihm, als gebe es inmitten aller Trübsal doch, noch einen kleinen Hoffnungsschimmer. Der Aktivator gab massive Dosen Vitalenergie von sich. Was wollte Lord Mhuthan gegen ihn ausrichten? Alles reguläre Grauleben verwandelte sich unter dem Einfluß der Vitalkraft in Realleben zurück. Synthetisches Grauleben - wie die Ratane und die Paladine - zerfiel zu Staub. Wie wollte sich der Lord mit seinen Kohorten dem Aktivator nähern? Mußte er nicht, sobald er in den Einflußbereich konzentrierter Vitalenergie geriet, alle Initiative verlieren?
    Denk nach, meldete sich der Extrasinn. Sollte der Lord wirklich so dumm sein, daß er von dieser Gefahr nichts wüßte?
    Ob er davon weiß oder nicht - wie will er sie umgehen?
    Der Extrasinn antwortete darauf nicht. Inzwischen war der Luftbus bis unter das Niveau der Museumsdächer gesunken, und Atlan wandte seine Aufmerksamkeit dem Lande-Vorgang zu. In einem der Gebäude hatte sich ein Tor geöffnet. Eine sechsköpfige Abordnung von Archivaren schritt gravitätisch auf den voraussichtlichen Landeplatz des Fahrzeugs zu. Lethos-Terakdschan war inzwischen mit der Steuerung so vertraut, daß er den Bus ruckfrei aufsetzte.
    Atlan war der erste, der die Tür öffnete und hinausstieg. Die Archivare, selbst nur einen Meter groß, musterten den für ihre Begriffe riesigen Humanoiden mit unverhohlenem Staunen. Einer der Museumshüter - ein Geschöpf mit tiefroter, fast schwarzer Hautfarbe, die ihn als überaus altes Mitglied seiner Spezies auswies - trat zwei weitere Schritte vor und fragte den Arkoniden unverblümt: „Wer bist du, und was willst du hier?"
    Atlan hatte während der Ereignisse in Gluschuw-Nasvedbins Museum eine Art Allergie gegen Archivare entwickelt. Er antwortete daher in strengem, fast anmaßendem Ton: „Ich bin ein Ritter der Tiefe. In meiner Begleitung befinden sich zwei weitere Ritter. Wir kommen, um euch zu helfen, falls das überhaupt möglich ist."
    Gluschuw-Nasvedbin hatte nicht gewußt, was ein Ritter der Tiefe war. Er hatte sich erst vom Tabernakel darüber aufklären lassen müssen. Atlan erwartete hier keine andere Reaktion. Er wurde überrascht.
    Von den beiden Körperseiten des Archivars begannen die Tentakeln zu flattern, die ihm von der Schulter bis zur Hüfte in profuser Fülle wuchsen. Die flexiblen Pseudoarme hoben, senkten und krümmten sich, Wie von sanftem Wellenschlag bewegt. Es schien dem Arkoniden eine überaus friedliche Geste zu sein. Dazu neigte der Museumshüter den kürbisförmigen Schädel und verkündete mit tiefer Stimme: „Seid uns willkommen, ihr Ritter. ihr kommt zur rechten Zeit."
    Der Chor seiner Begleiter vollzog die Gesten nach, ohne jedoch die Worte der Begrüßung zu sprechen. Atlan sprang auf den ebenen Grund. Hinter ihm kletterten die restlichen Mitglieder der Expedition aus dem Luftbus. Noch einmal gab es Erstaunen, sogar Entsetzen, als Domo Sokrat zum Vorschein kam. Die Reihe der fünf Archivare wich ängstlich einen halben Schritt zurück. Der Alte mit der schwarzroten Haut dagegen blieb unerschütterlich stehen.
    „Sag mir deinen Namen", bat Atlan.
    „Ich bin Henner-Bak, der Älteste des Museums", antwortete der Archivar bereitwillig.
    „Der Älteste? Es gibt in diesem Museum mehr als einen Kurator?"
    „O ja. Das Zentralmuseum ist das größte und wichtigste in ganz Schatzen. Wir haben normalerweise 200 Kuratoren hier. Jetzt allerdings zählen wir zweitausend. Alles, was sich sonst wo nicht mehr halten konnte, floh hierher."
    „Ich grüße dich, Henner-Bak", sagte der Arkonide feierlich, „und verspreche dir, daß wir alles, was in unserer Macht steht, unternehmen werden, um nicht nur das Zentralmuseum,

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