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1228 - Clio, die Spielzeugmacherin

Titel: 1228 - Clio, die Spielzeugmacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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später kehrte er mit verschiedenen Gegenständen in den Händen zurück. Deutlich konnte sie sehen, daß sein Schutzanzug aus zahllosen, winzigen Ringen zusammengesetzt war.
    Er erinnerte sie an einen altertümlichen Kettenanzug.
    Wiederum blieb der Weiße direkt vor ihr stehen. Sie war keine fünfzig Zentimeter von ihm entfernt, und sie hielt den Atem an. Sie war überzeugt, daß er sie nun finden würde.
    Lethos-Terakdschan und der Haluter schwebten zügig im Antigravfeld des Transmitterdoms aufwärts.
    „Wir haben es bald geschafft", stellte der Hathor. fest.
    Er blickte nach oben - und erschrak.
    „Ein Spinnennetz", rief er. „Es spannt sich quer über den Schacht."
    Sie trieben auf das Netz zu. Entsetzt sahen sie, daß zwei Tote darin hingen, ein vogelähnliches Wesen, und ein Geschöpf, das einer Pyramide glich.
    Das Antigravfeld trug sie mit unwiderstehlicher Kraft an das Netz heran. Es gab keine Möglichkeit, auszusteigen oder gar umzukehren. Sie mußten sich mit der Falle auseinandersetzen.
    Lethos-Terakdschan erreichte sie als erster. Er versuchte, die silbern glänzenden Fäden auseinander zu ziehen und hindurchzugleiten, doch sie waren so fest, daß sie sich nicht bewegen ließen, und seine Hände klebten an ihnen fest. Er erbleichte, als er das räuberische Wesen sah, das die Falle errichtet hatte. Es war eine relativ kleine Spinne, aber sie bestand offenbar aus organisch gewachsener Formenergie. Sie hatte einen gelblich schimmernden Kugelkörper, der auf dünnen, etwa vier Meter langen Beinen ruhte. Drei unterschiedlich lange Stachel ragten aus dem Körper empor. Aus ihren Spitzen tropfte eine farblose Flüssigkeit. Schwarze Knopf äugen blickten den Hathor an.
    Domo Sokrat warf sich brüllend gegen das Netz. Er hatte seinen Körper zu einem Block hochfester Materie umgewandelt. Mit seinen Titanenkräften zerriß er die klebrigen Fäden, und als die Spinne sich auf ihn stürzte, schlug er sie mit wirbelnden Fäusten zurück. Die Giftstachel zersplitterten unter der Wucht seiner Schläge, und der schimmernde Kugelkörper flog krachend in die Nische zurück, in der er verborgen gewesen war.
    „Wir wollen uns nicht länger aufhalten als nötig", sagte er und zog Lethos-Terakdschan aus dem Netz. „Soll sie sich andere Opfer aussuchen."
    Die Spinne schrie, und der Haluter erkannte mit Hilfe seines Planhirns, daß diese Schrilltöne eine Serie von Signalen enthielten. Bevor Lethos überhaupt begriff, daß die Spinne kein Tier, sondern eine hochentwickelte Intelligenz war, reagierte Domo Sokrat bereits. Er erkannte, daß die Spinne sich für die Niederlage rächen wollte. Wuchtig warf er sich zur Seite und die ausgestreckten Finger seiner vier Hände bohrten sich wie Stahlstifte in die Seitenwand des Antigravschachts.
    Seine Beine erreichten den Hathor und zogen ihn zu sich heran. Gerade rechtzeitig, denn unmittelbar darauf fiel das Antigravfeld aus, und unter ihnen gähnte ein mehr als tausend Meter tiefer Abgrund.
    „Wie konnte das passieren?" fragte Lethos-Terakdschan.
    „Das Biest hat irgendwo ein Steuergerät eingebaut, mit dem es Einfluß auf die Antigravaggregate nehmen kann", erwiderte der Haluter. „Mit akustischen Signalen hat es genau das getan."
    Er zog sich mit drei Händen an der Wand hoch und schlug sich weiter oben das nächste Loch, an dem er sich halten konnte. Danach hangelte er sich höher, um sich die nächste Stufe zu schaffen. Das hochfeste Material der Schachtverkleidung setzte ihm nur unzureichenden Widerstand entgegen, so daß er recht schnell vorankam. Der Hathor klammerte sich an seine Beine und ließ sich mitziehen. Er blickte nach unten und sah, daß die Spinne in ihrem Netz hin und her rannte, wobei sie wütend zischte und pfiff.
    Einige Male schob sie ihre Beine an den Schachtwänden hoch, als wolle sie die Verfolgung aufnehmen, ließ sich dann jedoch immer wieder zurücksinken.
    Plötzlich setzten die Antigravs wieder ein. Domo Sokrat und der Hathor schwebten nach oben. Vorsichtshalber umklammerte der Haluter Lethos mit einem Arm, und er blieb auch ständig in der Nähe der Schachtwand, um sich notfalls dorthin retten zu können. Doch sie erreichten ungehindert das Ende des Schachtes.
    Sie befanden sich nun auf dem Dach des schüsselartigen Gebildes und somit auf der Spitze des Turmes.
    „Hier oben sind wir allein", stellte Lethos-Terakdschan erleichtert fest. „Ich hatte mit Schwierigkeiten gerechnet."
    „Lord Mhuthän hat das Feld geräumt", erwiderte der Haluter.

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