Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1229 - Das Vogelmädchen

1229 - Das Vogelmädchen

Titel: 1229 - Das Vogelmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gedemütigt am Boden liegen. Trotz der Niederlagen war ihr Stolz nicht gebrochen worden.
    »Ich konnte nicht mehr tun, Max«, flüsterte Carlotta unter Tränen.
    »Schon gut, Kind. Wir waren beide nicht stark genug. Wer kann auch schon gegen ein derartiges Monsterpaar ankämpfen?«
    »Ich will auch sterben.«
    »Nein, das wirst du nicht. Sie brauchen dich. Du bist ein Phänomen, Carlotta. Ich nehme an, dass sie dich mit in ihre Welt nehmen werden. Es ist schade, denn ich hatte ein anderes Leben für dich vorgesehen. Tut mir Leid, dass ich es nicht geschafft habe, aber der Mensch ist nun mal…« Es war der Ärztin unmöglich, noch etwas zu sagen, denn plötzlich hatte sie das Gefühl, einen dicken Kloß im Hals zu haben.
    Waren es wirklich die letzten Sekunden in ihrem Leben?
    Alles wies darauf hin, denn Sina stand mit zum tödlichen Schlag erhobenen Schwert vor ihr, aber sie schlug noch nicht zu, denn sie sollte das Leiden ihres Opfers verlängern.
    Oder…?
    Maxine war durcheinander, aber nicht so stark von der Realität entfernt, als dass sie nicht den starren Blick der Blonden gesehen hätte, der sich nicht auf sie konzentrierte, sondern an ihr vorbeiglitt.
    Warum?
    Und dann schrie sie auf!
    ***
    »Was ist los, Myxin?«
    Der kleine Magier hob den Kopf. Ich sah, dass ihm die Bewegung sichtlich schwer fiel, und sogar das Stöhnen erreichte meine Ohren.
    »Bitte…«
    »Kara ist nicht da.«
    »Das weiß ich inzwischen.«
    Er schaute mich nicht an, als er sprach. »Sie ist weg. Sie musste weg…«
    »Hast du was gesehen?«
    »Ja…«
    Ich verlor die Geduld, packte ihn an den Schultern und schü ttelte ihn.
    »Verdammt noch mal, was hast du denn gesehen, Myxin? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!«
    »Sie ist auf der Suche nach Gryx!«
    Obwohl ich mit dieser Antwort gerechnet hatte, überraschte sie mich. »In… nein, doch nicht in Atlantis? Sie… sie ist uns nicht gefolgt, denke ich mal.«
    »Da hast du Recht, John. Sie sucht ihn nicht in der Verga ngenheit, sondern in der Gegenwart. Was das bedeutet, ist dir hoffentlich klar.«
    »Nicht so hundertprozentig.«
    »Wir haben uns geirrt. Zeitlich, meine ich. Du und ich, wir waren in Atlantis. Ich habe dir Gryx zeigen wollen, was ja auch so geschehen ist. Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass er sich so schnell auf den Weg machen würde, um in der Gege nwart aufzutauchen. Das muss einen Grund haben.«
    Es war schon okay.
    Ich hatte alles verstanden, aber mit dem Begreifen bekam ich meine Probleme.
    »Einen Grund?«, hakte ich nach.
    »Ja, das muss so sein. Sonst hätte er sich nicht gezeigt. Kara und ich sind davon ausgegangen, aber wir haben uns diesen Grund nicht vorstellen können, und wir wissen auch nicht, wo wir ihn finden können. Das ist das Schlimme.«
    Ich blieb an diesem Motiv kleben. »Was könnte das denn für ein Grund gewesen sein?«
    »Er hat nichts mit Atlantis zu tun. Er muss mit den normalen Menschen in Zusammenhang stehen, und das hat Kara zwischendurch auch herausgefunden und sich deshalb auf den Weg gemacht.«
    »Wohin? Kennst du ihr Ziel?«
    Myxin senkte den Kopf und grübelte über die Antwort nach.
    »Ich kenne es nicht genau, aber ich habe es gesehen.«
    »Kannst du die Umgebung beschreiben?«
    Es war eine Frage, die Myxin beunruhigte. Er begann nachzudenken, und ich sah, dass er sich sehr menschlich benahm, denn er hob den rechten Arm und fuhr mit der flachen Hand über sein Gesicht, als wollte er einen Schatten wegwischen, der ihn störte.
    »Denk genau nach«, trieb ich ihn an.
    »Das tue ich doch.«
    »Und?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es gibt da etwas, John, das stimmt schon. Ich bin nicht dort gewesen, aber ich habe es erkennen können. Ich sah auch Gryx und die Blonde.« Er schaute zu Boden, als könnte das Gras ihm eine Antwort geben. »Es gab da noch mehr«, erklärte er. »Ich denke da an die Umgebung.« Eine kurze Pause, dann: »Wasser. Ja, ich habe Wasser gesehen. Einen See… nein, keinen See, das waren schon richtige Wellen, die an den Strand rollten.«
    »Ein Meer also und ein Stück Küste mit Strand.«
    »Richtig.«
    »Davon gibt es viele auf der Welt. Was denkst du dir eigentlich? Wir können nicht alle Strände absuchen…«
    »Es ist auch nicht nötig. Hatte ich dir nicht mal gesagt, dass es in deiner Heimat oder in deren Nähe geschehen wird?«
    »Daran erinnere ich mich.«
    »Dann könnten wir das Gebiet schon eingrenzen.«
    »Trotzdem ist es verdammt viel Küste, Myxin. Bitte, ich brauche schon eine

Weitere Kostenlose Bücher