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1229 - Das Vogelmädchen

1229 - Das Vogelmädchen

Titel: 1229 - Das Vogelmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Anblick der Person in ihrem Innern einen Gefühlsumschwung und war sogar davon überzeugt, dass sie keine Feindin war.
    Die Fremde ging über den Strand, als wäre sie schon da gewesen. Sie schien aus dem Nichts gekommen zu sein. Sie hatte sich materialisiert und war nun da.
    Eine Königin!, schoss es Maxine durch den Kopf. Sie schreitet wie eine Königin, die alles im Griff hat, egal, ob man ihr als Freund oder als Feind gegenüberstand.
    Natürlich berührte sie den Sand, aber es sah trotzdem aus, als schwebte sie darüber hinweg.
    Maxine riss sich nur mit Gewalt vom Anblick der Frau los.
    Sie wollte wissen, wie Sina auf das Kommen der anderen Person reagierte, und sie sah, dass Sina nichts tat. Weiterhin wurde ihr Gesicht durch den Unglauben geprägt, aber auch etwas anderes stahl sich in die Augen der Blonden hinein.
    Das war der Zorn, die Wut und auch der Hass. Sie war enttäuscht, sie schlug mit dem Schwert und zischelte etwas.
    Es war zu undeutlich, als dass Maxine es verstanden hätte, aber es war kurz gewesen und trotzdem hatte sie die beiden dunklen Vokale darin gehört.
    »Wer ist das?« Die Ärzt in hatte mehr zu sich selbst gesprochen, war aber von Carlotta gehört worden, und sie erhielt auch von ihr eine Antwort.
    »Das ist Kara.«
    »Was? Du kennst sie?«
    »Nein.«
    »Aber ihren Namen…«
    »Ich habe ihn verstanden. Sina hat ihn gesagt. Sie muss die Frau kennen.«
    Maxine konzentrierte sich wieder auf die fremde Frau, die überhaupt keine Angst zeigte. In der Dunkelheit war sie zwar zu erkennen, aber es war Maxine nicht möglich, Einzelheiten auszumachen. Sie sah nur, dass die Frau dunkle Haare hatte, die ein helles Gesicht einrahmten. Und was an ihrer rechten Seite so golden schimmerte und zunächst wie ein Stab ausgesehen hatte, erwies sich bei näherem Hinsehen als Schwert.
    Wie auch Sina eines trug.
    Waffe gegen Waffe!
    Maxines Gedanken wurden durch das scharfe Lachen der Blonden unterbrochen.
    »Kara…!« Mehr verstand Maxine Wells nicht, denn die Sprache war nicht die ihre.
    Aber die dunkelhaarige Frau kannte sie. Sie blieb stehen, hielt den Kopf leicht schräg und lauschte jedem Wort, wobei sie zwischenzeitlich auflachte oder den Kopf schüttelte.
    Das gefiel der Blonden nicht. Ihre Stimme wurde lauter und aggressiver. Sie klang sogar wie das Kreischen eines Vogels, der von einem Instrument gequält wurde, und dann, wie aus dem Nichts hervor, rannte Sina auf den Monstervogel zu.
    Der richtete sich auf.
    Urplötzlich befand sich Maxine wieder in einer gefährlichen Nähe. Wenn das Tier wollte, dann brauchte es nur mit dem Kopf zu nicken, um sie zu erwischen.
    Aber nicht nur Maxine bemerkte dies, auch Carlotta war es aufgefallen. Und sie griff ein, bevor noch etwas anderes passieren konnte. Maxine hatte nichts bemerkt, sie wurde erst aufmerksam, als sich von hinten her zwei schmale, aber kräftige Hände unter ihre Achselhöhlen schoben und sie mit einem Ruck vom Boden anhoben. Gleichzeitig bekam sie den Wind der Schwingen mit, die Carlotta heftig bewegte, als sie zusammen mit ihrer Ziehmutter in die Höhe stieg.
    Für Maxine war das Fliegen nichts Neues. Sie hatte es schon öfter erlebt, nur eben nicht in dieser Lage, sondern in einer anderen Haltung, auf dem Rücken des Vogelmädchens liegend, allerdings so, dass sie die Flügelbewegungen nicht behinderte.
    Es ging hoch.
    Maxine konnte wieder lachen. Es brach aus ihr hervor. Sie musste es tun, und sie bemerkte den Wind, der ebenfalls an ihrem Körper entlang in die Höhe strich.
    Es war ein wahnsinniges Gefühl, zu schweben, aber auch ein gutes, der ersten und sehr nahen Gefahr zu entwischen, wobei sie noch immer an den Riesenvogel dachte, dem sie mit den Flugkünsten der Carlotta kaum würden entkommen können.
    Sie glitten weg. Sie schwangen höher. Sie drifteten hinein in die Dunkelheit der Nacht, und Maxine wäre gern bis hoch zu den Sternen geflogen, um sich dort zu verstecken.
    Aber Carlotta hatte etwas anderes vor. Sie wollte zuschauen, sie wollte eine Zeugin der Vorfälle sein, die sich auf dem Boden abspielten.
    Die Blonde hatte sich wieder auf den Rücken des Riesenadlers geschwungen. Sie kniete, dabei krallte sie sich mit einer Hand im Gefieder fest, während sie mit der anderen ihre Waffe schwang, als wollte sie einen Angriff gegen Kara führen.
    Der Anblick konnte einem normalen Menschen Schauer auf Schauer über den Rücken jagen. Er war furchtbar und zugleich faszinierend. Mit fast zeitlupenhaft anmutenden Schwinge nschlägen

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