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1229 - Das Vogelmädchen

1229 - Das Vogelmädchen

Titel: 1229 - Das Vogelmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur etwas fliegen und Spaß haben. Dabei ist es dann passiert. Ich sah das Schiff auf dem Meer, und dann kam der Vogel. Das Schiff schien auf ihn gewartet zu haben, oder warum sonst hätte es dort liegen sollen?«
    »Ich habe keine Ahnung, Carlotta. Es soll auch hier in unserer Gegend Schmuggler geben, habe ich jedenfalls mal gehört. Wie dem auch sei, die Polizisten waren ihnen lieber als dieses verfluchte Monstertier.« Die Tierärztin spürte deutlich den kalten Hauch, der an ihrem Rücken entlang nach unten rann.
    »Jetzt ist der Vogel weg!«
    Maxine gab keine Antwort. Sie war sich nicht sicher. Es konnte durchaus sein, dass er und die Blonde nur eine kurze Pause eingelegt hatten. Carlotta und sie waren schließlich wichtige Zeugen, und die mussten aus dem Weg geschafft werden. Zumindest kann das bei mir der Fall sein!, dachte die Ärztin und schüttelte den Kopf, weil sie noch immer an einen Traum glaubte, zugleich jedoch wusste, dass sie nicht geträumt hatte. Es gab diesen Vogel, es gab die Blonde, und dabei fiel ihr etwas ein, das mit ihrem Schützling in einem Zusammenhang stand. Sie drehte den Kopf, schaute Carlotta an und konzentrierte sich dabei auf die Flügel des Mädchens.
    Plötzlich konnte sie sich vorstellen, dass das Erscheinen des unglaublichen Paars gar nicht so unmotiviert war. Es musste erfahren haben, dass es einen Menschen gab, der Flügel besaß und deshalb für den Monstervogel interessant war.
    Ebenso wie für die seltsame Fremde, die zumindest Maxine das Leben gerettet hatte. Kara hieß sie. Gesehen hatte die Ärztin die dunkelhaarige Frau mit dem goldenen Schwert noch nie zuvor. Sie wusste auch nicht, wohin sie sich wieder zurückgezogen hatte.
    Die Hubschrauber hatten jetzt das offene Meer erreicht. Ihre Scheinwerfer waren noch zu sehen, und sie kreisten auch an einer bestimmten Stelle. Wahrscheinlich dort, wo auch das Schiff lag.
    »Meinst du, dass sie zurückkommen werden, Max?«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Aber du bist dir nicht sicher.«
    »Genau.«
    »Und wo kann Kara sein?«
    Das war eine gute Frage, auf die Maxine zunächst keine Antwort geben konnte. »Ich weiß es nicht. Ich weiß überhaupt nicht, ob sie von unserer Welt stammt. Ich weiß eigentlich nur, dass ich nichts weiß, wie mal ein schlauer Mensch gesagt hat. Aber das ist nicht weiter tragisch. So ist es uns Menschen schon immer ergangen. Wir denken immer, wir hätten die Weisheit gepachtet, und plötzlich merken wir, dass es andere gibt, die weit über dem stehen, was wir an Wissen in uns gesammelt haben. So ist das nun mal, meine Liebe. Auch ich kann es nicht ändern - leider.«
    »Und wir fahren nach Hause - oder?«
    »Ja, Carlotta, denn ich möchte nicht auf die Polizei warten. Ich will überhaupt freiwillig nichts sagen müssen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man uns glaubt. Auch die Männer auf dem Schiff werden Probleme bekommen, das schwöre ich dir. Auf Kara können wir uns auch nicht verlassen. Sie wäre für die andere Seite ebenfalls ein Rätsel, mit dem man nicht zurechtkommt.«
    »Ja, das stimmt schon«, gab Carlotta zu, »obwohl ich sie gern noch mal sehen würde, um mich bei ihr zu bedanken.« Sie lachte plötzlich hell auf. »Aber weißt du, wer uns helfen könnte?«
    »Im Moment nicht.«
    »John Sinclair.«
    Jetzt musste auch Maxine Wells lachen, und es klang ehrlich.
    »Ja, da hast du Recht«, bestätigte sie, als sie das Lachen eingestellt hatte. »Das stimmt. John würde uns glauben. Ich habe hin und wieder sogar an ihn gedacht, als das Unwahrscheinliche passiert ist. Außerdem kann ich es noch immer nicht fassen, dass ich mit dem Leben davongekommen bin.«
    »Wir hätten Kara nicht gehen lassen sollen.«
    Die Ärztin zuckte die Achseln. »Davon haben wir jetzt nichts. Ich möchte allerdings nicht mehr länger hier am Strand bleiben. Trotzdem bin ich froh, dass ich hergekommen bin, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe, Carlotta. Du hast die Zeit deiner Rückkehr um einiges überschritten. Da musste ich einfach nachschauen, wo ich dich finden konnte. Das ist alles, was ich dir sagen kann.«
    »Ich möchte auch nach Hause, Max.«
    Eine Hand strich über das Haar des Vogelmädchens. Maxine konnte Carlotta verstehen, aber sie bezweifelte, dass sie in ihrem Haus hundertprozentig sicher waren. Sie mussten damit rechnen, dass der Monstervogel und die Blonde zurückkehrten.
    Möglicherweise waren beide nicht verschwunden, sondern einfach nur sehr hoch geflogen, um von dort aus beobachten zu

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