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1229 - Psionisches Roulette

Titel: 1229 - Psionisches Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten die Jaschemen für die Jyriten einen Zeitmesser oder Taktgeber entwickelt, der die erforderlichen Bedingungen simulieren konnte.
    Ich ging noch einmal in mich, und siehe da, mittels der selbsterarbeiteten Daten konnte ich mein DU derart reizen, daß es mich zur Produktion eines Jyr veranlaßte.
    Es war ein langwieriger Fertigungsprozeß, denn das Jyr entwickelte sich zu einem monströsen Apparat, der so groß war, daß eine ganze Trooßer-Sippe darin Platz gehabt hätte. Aber das Jyr erfüllte seinen Zweck.
    Es maß das Tiefenjahr, unterteilte es in drei Abschnitte, und diese wiederum in dreiunddreißig, die erneut dreiunddreißig Mal unterteilt wurden, und so fort... Darüber hinaus wurde vom Tiefenjahr, dem Jyr, bis zur Nanosekunde jede Einheit auf verschiedene Weise angezeigt. Das Tiefenjahr machte sich durch ein akustisches und optisches Feuerwerk bemerkbar, jene Zeiteinheit, die den Atemrhythmus für die Jyriten vorgab, wurde nur noch durch einen für andere Wesen unmerkbaren hyperenergetischen Impuls angezeigt.
    Der monströse Prototyp half den Jyriten zumindest fürs erste, ihren Lebensrhythmus wieder zu finden. Ich aber ging daran, ein Jyr auf semiorganischer Basis zu produzieren, das so klein war, daß jeder Jyrite es schlucken und zeit seines Lebens mit sich tragen konnte. Die nächste Generation von Jyriten aber würde schon mit einem solchen Jyr geboren werden.
    Diese Serienproduktion machte mich für kurze Zeit wieder zu einer Fließbandarbeiterin, aber rückerinnernd kann ich sagen, daß mich diese Aufgabe doch ausgefüllt hat.
    Danach habe ich noch viele ähnliche Aufgaben übernommen und unzähligen Wandervölkern Überlebenshilfen gegeben, wie alle anderen Chylinen auch. Ich brachte viele Jugenden damit zu, Ordnung in die von den Tiziden verursachten und von den RZI angeordneten Völkerwanderungen zu bringen. Den Jyriten, Gorchtas oder Trooßern begegnete ich aber nicht mehr, obwohl ich Vertreter anderer Volksstämme an den verschiedensten Orten wiederholt antraf.
    Zwischendurch gab es für mich immer wieder Ruhepausen, in denen ich, außer kleinen Gefälligkeiten für Bittsteller, keine Einsätze zu absolvieren hatte. In dieser Zeit stattete ich Eugen-1 einen Besuch ab.
    Erster Genwächter war längst nicht mehr Plasmido, sondern ein Tizide, von dem ich nicht einmal den Namen erfuhr. Er behauptete, daß die Große Rekonstruktion nun bald ihrer Vollendung entgegengehen würde. Und er erklärte mir, wieso er dieser Überzeugung war.
    Demnach hatten die Raum-Zeit-Ingenieure einen neuen Weg gefunden, um das richtige Informationsmuster für das psionische Feld des TRIICLE-9-Ersatzes zu finden.
    „Die RZI bedienen sich nun anderer psionischer Felder als Vorlage", führte er aus. „Das hat den Vorteil, daß wir nicht erst mühsam einen Rekonstruktionsplan entwerfen müssen, der dann sowieso wieder verworfen wird. Wir brauchen nicht mehr soviel Zeit für die Vorarbeiten aufzuwenden. Wenn wir so genannte ,wilde' Quellen der Kraft anzapfen, dann bekommen wir ein Muster anderer psionischer Felder, können diese vermischen und so immer wieder abwandeln. Die Idee mit den ‚wilden' Quellen ist genial. So ersparen wir uns die ganze Basisarbeit und können unsere Mühen für differenziertere Abstimmungen aufwenden. Andere psionische Felder zu kopieren und anschließend zu variieren, das ist der Geniestreich, der die Große Rekonstruktion zu einem baldigen Abschluß bringen wird.
    Vielleicht erlebe ich noch die endgültige Rekonstruktion von TRIICLE-9."
    Der unbekannte Kommandant von Eugen-1 irrte.
    In der Folge - über eine lange Zeit hinaus - nahmen die Völkerwanderungen immer schlimmere Formen an. War die Vermischung der Trooßer mit Gorchtas und Jyriten schon eine unglückliche Konstellation, zur Neuformierung des psionischen Musters aber vermutlich notwendig, so kam es mit der Zeit zu immer unverständlicher werdenden Umgruppierungen.
    Es passierte immer öfter, daß Einzelwesen völlig unmotiviert an irgendeinen willkürlich gewählten Ort abgestrahlt wurden. Ganze Populationen wurden aufgesplittert und über das gesamte Tiefenland verteilt. Die Konfusion griff um sich. Es kam selten genug vor, daß homogene Völker umgeschichtet wurden, und wenn, dann passierte es, daß sie mit anderen von völlig gegensätzlicher Mentalität zusammengebracht wurden. Es kam zu Mißverständnissen, die zu tätlichen Auseinandersetzungen und sogar zu Kriegen unter den Tiefenvölkern führten. Die Tiziden versuchten

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