1229 - Psionisches Roulette
kam, würde Arq den Vierarmigen einfach eliminieren.
Arq gelangte zum Transmitterdom und ließ sich von den Robotern in die Sektion führen, die für Kurzstreckentransmissionen innerhalb von Mhuthan gedacht war. Als er verlangte, nach Eugen-1 abgestrahlt zu werden, wurden ihm keine Fragen gestellt. Der Robot nahm die entsprechende Justierung vor, und Arq ließ sich abstrahlen.
In der Transmitterhalle von Eugen-1 angekommen, wandte sich Arq an den diensthabenden Tiziden.
„Sage mir, wo sich Atlan, Salik und Lethos aufhalten", verlangte der Exterminator, die Namen der Verbrecher kannte er vom Großen. „Und keine Ausflüchte, ich weiß, daß sich die Verbrecher in Eugeneins verstecken."
„Verbrecher?" wunderte sich der Tizide. „Ich dachte, es seien Gäste des Ersten Genwächters Kultram. Sie sind bei ihm in der Zentrale. Soll ich dich anmelden, Exterminator?"
„Das wirst du unterlassen!" befahl Arq und umfing den Tiziden mit dem Tastsinn seiner Sensuskugel, daß dieser erschauerte. „Du wirst mich führen. Es handelt sich um einen Überraschungsbesuch."
Der Tizide setzte sich auf seinen langen dünnen Beinen in Bewegung, als Arq ihm die Abstrahlmündung des Zepters in den Rücken drückte. Er hatte die Waffe auf Paralysewirkung eingestellt.
Der Tizide betrat mit ihm einen Antigravschacht und fuhr mit ihm nach oben. Einige Etagen höher trat der Tizide aus dem Schacht. Als Arq ihm folgen wollte, sah er in dem Gang vor sich plötzlich den Vierarmigen auftauchen.
„Auf ein Neues, Arq!" rief der Haluter mit seiner dröhnenden Stimme und kam auch schon herangerast. Seine vier Arme wirbelten dabei wie Rotoren.
Arq aktivierte das Zepter, aber die Paralysestrahlen konnten der lebenden Kampfmaschine nichts anhaben. Bevor er die Wirkung seiner Waffe verstärken konnte, war der Haluter auch schon heran.
Arq hatte nicht einmal mehr Zeit, seinem Gegner die Situation zu erklären. Bei ihrer ersten Begegnung war er noch zu stolz gewesen, um diesem Mitläufer irgendwelche Erklärungen abzugeben. Jetzt, da er seine Kampfstärke kannte und es gerne getan hätte, fand er keine Gelegenheit mehr.
Der Exterminator spannte seinen muskulösen Körper an und stemmte sich gegen den Angreifer. Aber der Aufprall war so stark, daß er aus dem Stand gehoben und zurückgeschleudert wurde.
Domo Sokrat, der augenblicklich zum Stillstand gekommen war, sah, wie Arq im Antigravschacht landete. Er polte das Transportfeld um und sah ihn nach unten verschwinden. Dem völlig eingeschüchterten Tiziden erklärte er: „Strahlt ihn irgendwohin ab. Wenn er noch einmal auftaucht, schlage ich ihn zu Brei."
Dann kehrte Domo Sokrat zu den anderen in die Zentrale zurück, wo Clio gerade ihre Erzählung beendet hatte.
„Erledigt, mein Ritter", meldete er Atlan. „Ich hätte nicht geglaubt, daß dieser Arq so lästig werden könnte. Aber jetzt wird er wohl genug haben."
*
Atlan nickte beiläufig. Er hatte nicht einmal richtig mitgekriegt, als Twirl meldete, daß er die Gedanken eines Exterminators empfing, und wie Domo Sokrat daraufhin sofort losgerast war. Er machte sich auch keine besonderen Gedanken über die Konsequenzen, nämlich, daß sie nun auch in Eugen-1 nicht mehr vor den Nachstellungen der Exterminatoren sicher waren. Zu sehr stand er im Bann dessen, was er von Clio gehört hatte.
Was für ein faszinierender Aspekt, meldete sich sein Extrasinn. Die Raum-Zeit-Ingenieure haben die Völkerwanderungen nur verursacht, um die Rekonstruktion des psionischen Feldes von TRHCLE-9 zu erreichen. Die psionische Ausstrahlung aller Tiefenbewohner als Informationspool des Moralischen Kodes! Das ist genial!"
Aber die RZI haben damit Schiffbruch erlitten, dachte Atlan. Jedoch nur, weil sie mit den so genannten wilden Quellen experimentierten - was immer diese auch darstellen, erwiderte sein Logiksektor.
Atlan brach den inneren Dialog ab, als er Jen Salik sagen hörte: „Nun kann es keinen Zweifel mehr geben, daß es eine wilde Quelle der Kraft war, die wir in Korzbranch angezapft haben. Damit haben wir ein verbotenes Experiment der RZI nachvollzogen und ungewollt die Völkerwanderung ausgelöst Aber was genau ist eine wilde Quelle?"
„Wilde Quellen sind all jene Kraftfelder, die nicht Teil des Vagendas sind", sagte der Tizide Kultram, als erkläre das alles. „Niemand würde es wagen, das Erste Tiefengesetz zu verletzen, nicht einmal um gegen die Graukraft vorzugehen. Ihr habt es getan, und darum müssen die Exterminatoren
Weitere Kostenlose Bücher