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1229 - Psionisches Roulette

Titel: 1229 - Psionisches Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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regulierend einzugreifen, machten aber durch noch extremere Vermischung der Populationen alles nur noch schlimmer.
    Ich hatte mich in diesem Zeitalter des Chaos im Land Nyrgren angesiedelt. Es war für uns Chylinen nicht mehr nötig, zu Einsatzorten zu reisen, um Hilfsbedürftigen beizustehen, ihnen erste Überlebenshilfe zu geben und ihnen beim Aufbau einer neuen Zivilisation zu helfen. Sie kamen in immer rascherer Folge und verschwanden wieder, kaum, daß sie erste Hilfe bekommen hatten.
    In Nyrgren spielte sich Unbeschreibliches ab. Niemand glaubte mehr an die Große Rekonstruktion, und unter den Betroffenen geriet auch bald in Vergessenheit, daß hinter den Völkerwanderungen eine Idee stand, der geniale Plan einer aufstrebenden Superintelligenz der Raum-Zeit-Ingenieure.
    Mir und den anderen Chylinen erging es nicht anders. Die Völker, Stämme, Splittergruppen und Einzelwesen kamen und verschwanden wieder, kaum daß sie uns konsultiert hatten. Wir hatten uns an dieses Wechselspiel allmählich gewöhnt, kamen unseren Pflichten nach und kümmerten uns nicht um die Prophezeiungen und Gerüchte, wonach das Tiefenland seinem endgültigen Untergang entgegenstrebte.
    Und irgendwann hörten die Völkerwanderungen plötzlich auf. Ich versorgte in Nyrgren meine Schützlinge und erlebte es, daß sie sich allmählich konsolidierten. Aber irisgeheim befürchtete, ich immer noch, daß die Tiziden eine neuerliche Völkerwanderung inszenieren konnten. Um meine Schützlinge gegen alle Eventualitäten zu wappnen, begann ich damit, für sie nützliche Gebrauchsgegenstände zu produzieren, die sie bei sich tragen und überall ins Tiefenland mitnehmen konnten.
    Da meldete sich das Vagenda bei mir. Es gab mir zu verstehen, daß die Experimente mit den Völkerwanderungen endgültig abgebrochen worden waren. Die RZI hatten offenbar erkannt, daß diese Versuche zu nichts führten und die „wilden" Quellen der Kraft nicht das geeignete Medium für die Große Rekonstruktion waren.
    Damit gestanden die Raum-Zeit-Ingenieure ein, daß sie einen schweren Fehler begangen hatten. Die Bestätigung für dieses Eingeständnis folgte bald darauf, als sie die drei Tiefengesetze erließen, deren erstes besagte, daß es ein Mißbrauch sei, jene „wilden" Energiequellen zu nutzen, die nicht Teil des Vagendas waren.
    Ich nahm Abschied vom Land Nyrgren, wo es nichts mehr für mich zu tun gab. Wie es mir vom Vagenda aufgetragen worden war, suchte ich den nächsten Transmitterdom auf.
    Von dort wurde ich ins Land Vanhirdekin abgestrahlt, wo sich nach und nach auch die anderen Chylinen einfanden.
    Noch einmal - und zum letzten Mal - wandte sich das Vagenda mit einer Botschaft an uns. Es ließ uns wissen, daß wir vorerst beurlaubt seien und uns in Vanhirdekin zur Verfügung halten sollten, bis uns die Raum-Zeit-Ingenieure wieder brauchten.
    Darauf warteten wir bis in die Gegenwart vergebens.
    Wir wurden in Vanhirdekin vergessen, und das Vergessen kam auch über uns. Die Rekonstruktion wurde für uns zu einem blassen, schemenhaften Begriff, und manchmal überkamen uns Ahnungen darüber, daß einst große Anforderungen an uns gestellt worden waren und daß es das Versprechen gab, uns wieder verantwortungsvollen Aufgaben zuzuführen.
    Aber es kam niemand, der uns wirklich forderte. Alles, was man von uns verlangte, war nicht mehr als Tand oder Kinderkram. Und so wurden aus uns Chylinen die Spielzeugmacher ...
     
    5.
     
    Nachdem Arq von Armocor alles Wissenswerte erfahren hatte, paralysierte er ihn kurzerhand. Arq wollte sichergehen, daß der Tizide die Tiefenverbrecher nicht warnen konnte.
    Die Robots machten keine Schwierigkeiten. Sie waren darauf programmiert, Exterminatoren als Autoritätspersonen anzuerkennen. Die Tiefenpolizei galt immer noch als bedeutender Machtfaktor, obwohl sie lange Jahre Verstöße gegen die Tiefengesetze nicht hatte ahnden müssen.
    Arq begab sich zum Transmitterdom, Auf dem Flug dorthin begegnete er zwei anderen Exterminatoren, die ebenfalls auf der Suche nach den drei gefährlichen Helfern und ihren Helfershelfern waren. Arq tauschte einige belanglose Worte mit ihnen aus, ohne ihnen jedoch zu verraten, daß er die Gesuchten gefunden hatte.
    Er hatte vom Großen einen speziellen Auftrag bekommen und war entschlossen, diesen ohne die Hilfe anderer auszuführen. Es wäre ihm auch gelungen, hätte sich ihm dieser vierarmige Riese nicht in den Weg gestellt. Was für eine Kampfmaschine! Aber falls es zu einer weiteren Begegnung

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