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123 - Auf dem Insektenthron

123 - Auf dem Insektenthron

Titel: 123 - Auf dem Insektenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hätte sie mich angesprungen, trotz der Fesseln. Ihr Temperament entzückt mich!«
    Matt kämpfte sich wieder auf die Füße und starrte Mostroo in die Augen, der jetzt mit freundlicher Stimme geradezu leichthin fortfuhr: »Also, Maddrax, überlege deine nächsten Schritte gut. Ich werde euch Gelegenheit geben, nachzudenken. Ich habe so lange gewartet, da kommt es auf eine Nacht mehr oder weniger nicht an. Morgen früh erwarte ich deine Entscheidung.«
    Bevor Matt antworten konnte, wurde Mostroos Aufmerksamkeit abgelenkt. Ein Ruf schallte über das Trümmerfeld herüber. Kurz darauf wurden gegen den dämmrigen, fahlen Himmel menschliche Gestalten sichtbar, die über die Schuttberge kletterten und auf dem Weg nach unten wieder aus dem Gesichtsfeld in der Dunkelheit verschwanden.
    »Ah«, sagte Mostroo zufrieden. »Genau im richtigen Moment! Ich habe nämlich eine Überraschung für euch.«
    Wenige Minuten später tauchten die sechs Gestalten im Fackelschein am Rand der Siedlung wieder auf; zwei von ihnen grobschlächtig und bewaffnet, die die anderen gefesselt vor sich her trieben. Allen voran, unverkennbar mit seiner imposanten Gestalt, der hellen Haut, den langen weißen Haaren und den rot funkelnden Augen – Rulfan.
    Im Gesicht des Albinos regte sich nichts, als er Matt und Mostroo erreichte.
    Matthew sah, dass Rulfan und die drei Community-Männer Schweres durchgemacht hatten. Sie sahen abgekämpft und müde aus; jeder von ihnen hatte mehrere Verletzungen davongetragen.
    »Sind das alle?«, fragte Mostroo.
    »Ja«, antwortete der ältere der beiden Schergen. »Da draußen versteckt sich keiner mehr.«
    Der Machthaber der Siedlung zeigte ein boshaftes Grinsen.
    »Großartig! Da sind wir ja endlich alle vereint.«
    ***
    Selina McDuncan wischte sich mit erschöpfter Geste den Schweiß von der Stirn. Jeder einzelne Muskel schmerzte sie, ihre Hände waren übersät mit kleinen Schnittwunden. Ihr Körper sehnte sich nach einer Erfrischung, äußerlich wie innerlich, und nach ein wenig Ruhe. Aber noch war es nicht so weit. Die Kommandantin durfte sich erst dann eine Pause gönnen, wenn die Hokai startbereit war.
    Sie warf einen Blick zu Dr. Solnberg, der im Pilotensessel kauerte. Sie hatten den Arzt auf die Rettungsmission mitgenommen, weil sie Verletzte befürchteten. Jetzt war er selbst der Patient. »Wie geht's Ihnen?«
    Der untersetzte Mann mit dem freundlichen rosigen Gesicht versuchte ein schwaches Lächeln. »Es wird schon«, behauptete er. »Ich habe mich mit Medikamenten vollgepumpt und spüre momentan kaum etwas.«
    »Es tut mir Leid«, sagte Selina, während sie eine Verkleidung festschraubte.
    »Nein, mir tut es Leid. Normalerweise wäre es meine Aufgabe, mich um die Opfer zu kümmern.« Er wirkte verlegen.
    »Komisch, als Arzt fühlt man sich immer unantastbar und unverletzlich. Ich war auf dieser Mission noch keine große Hilfe.« .
    »Zum Glück gab es keine weiteren Verletzten«, erwiderte McDuncan. »Und das Selbstmitleid ist völlig überflüssig. Für das, was geschehen ist, trifft niemanden eine Schuld. Mit Ausnahme der Insekten natürlich, die uns zum Absturz gebracht haben.«
    Sie richtete sich auf, klopfte die Uniform ab und rieb sich die Hände. »Ich glaube, das war's. Die Reparaturen sind zwar nur notdürftig, weil ich improvisieren und überbrücken musste, aber wir müssten starten können.«
    »Wollen wir einen Test wagen?«, fragte Sohlberg.
    »Das ist nicht so einfach zu entscheiden. Mache ich die Insekten damit misstrauisch? Ihr Herrscher könnte ihnen befohlen haben, erneut über den Panzer herzufallen, sobald er sich bewegt.«
    »Und was ist mit dem Funk?«
    McDuncan hob die Arme. »Den habe ich leider nicht hinbekommen. Die Elektronik ist völlig von Säure zerfressen. Als hätten sie die Funktion der Geräte genau gekannt.«
    »Aber es hat doch keinen Sinn, darauf zu vertrauen, dass alles in Ordnung ist«, überlegte der Arzt. »Sollten wir einen Notstart durchführen müssen und es klappt nicht… nicht auszudenken.«
    Die Kommandantin überlegte eine Weile. »Ich werde testen, wie weit ich gehen kann. Ich muss ohnehin ins Freie. Der Gefechtsstand lässt sich nicht ausfahren; irgendwas ist da verklemmt, das ich nur von draußen reparieren kann.«
    »Soll ich dabei helfen?«
    »Mit drei gebrochenen Rippen, einem lahmen Arm und einer Gehirnerschütterung? Ausgeschlossen.«
    »Na schön, aber ich werde wenigstens mit nach draußen kommen und unsere Freunde beobachten. Ich kann sie auch

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