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1230 - Der Traumdieb

1230 - Der Traumdieb

Titel: 1230 - Der Traumdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John?«
    »Wer hat das nicht?« Ich griff in die Tasche, und wenig später schon hatte ich Bill am Apparat. Er und seine Frau hatten noch nicht geschlafen. »Bist du gut zu Hause angekommen, John?«
    »Na, nicht ganz.«
    »Scheiße«, flüsterte er, »das hört sich nicht gut an.«
    »Es ist auch nicht gut«, erklärte ich. In den nächsten Minuten erfuhr mein Freund, was ich erlebt hatte. Er war natürlich geschockt, wollte auch Fragen stellen, aber ich kam ihm zuvor und wies ihn darauf hin, dass ihm und Sheila das Gleiche passieren konnte.
    »Wir sind im Visier einer Person, die wir nicht kennen. Die uns aber kennt. Die Bescheid weiß, und die nicht nur Träume raubt. Darüber müssen wir uns klar werden.«
    »Dr. Barker.«
    »Ja, möglich. Es fehlen die Beweise. Aber wir können zunächst davon ausgehen.«
    »Was genau hast du dir gedacht, John?«
    »Konkretes muss sich noch herauskristallisieren, Bill. Mir geht es allein darum, dass ihr geschützt seid, was man ja eigentlich nicht kann. Aber ihr sollt euch darauf einstellen, dass Dinge passieren können, mit denen man normalerweise nicht rechnet, nicht rechnen kann. Ich habe Glück gehabt, dass ich noch lebe. Ich hätte nie gedacht, dass der Polizist, der mich sprechen wollte, gekommen war, um mich zu töten. Wir können ihn nicht mehr fragen, ebenso wie es bei dem Ehepaar Atkins nicht mehr möglich ist. Wir müssen jetzt auf Umwegen versuchen, die Fälle aufzuklären. Haltet auf jeden Fall die Augen offen.«
    »Machen wir, John. Trotzdem noch eine andere Frage. Was ist mit Barnabas Barker?«
    »Er bleibt der Hauptverdächtige. Ich vermute, dass er mit Cora Atkins in Verbindung stand und sie ihm die entspreche nden Nachrichten übermittelt hat. Sie war ja nicht mehr sie selbst. Für mich ist sie so etwas wie ein Zombie gewesen, der geleitet wurde. Mehr kann ich dir zu ihr auch nicht sagen.«
    »Danke jedenfalls, dass du angerufen hast, John. Wir werden uns entsprechend darauf einrichten.«
    »Okay, ihr hört wieder von mir.«
    »Das wird Bill auch nicht eben freudig gestimmt haben«, meinte Suko.
    »Sicherlich nicht, aber was sollen wir machen? Wir können zunächst nur warnen und nicht eingreifen. Alles andere wäre verkehrt. Kühlen Kopf behalten und uns dem Verdächtigen behutsam nähern.«
    »Einem Psychologen«, sagte Shao mit leiser Stimme. »Einem Menschen also, der anderen Menschen helfen soll, damit sie ihre Probleme loswerden. Stattdessen fängt er an, sie zu manipulieren und raubt ihnen ihre Träume. Wenn er das getan hat, dann fehlt ihnen etwas. Dann sind sie keine Menschen mehr.«
    »Zumindest keine, auf die man sich verlassen kann. Man kann ihre Reaktionen nicht ausrechnen, denn man weiß nicht, welche Befehle sie in den nächsten Minuten bekommen werden. Ich denke da an eine Fernhypnose. So einen Zustand muss auch Cora Atkins erlebt haben. Wahrscheinlich hat sie genau in dem Augenblick durchgedreht, als man ihr das für sie wichtige Stichwort gab.«
    »Wie bei Jeff Boone.«
    »Genau, Shao. Aber du kennst auch Jane. Sie würde diesen Auftrag sofort annehmen, das ist sicher.«
    »Und du meinst nicht, dass Barker auch sie kennt?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Er hat die Conollys und mich doch erst durch seine geistige Verbindung zu Cora Atkins kennen gelernt. So stelle ich mir das zumindest vor.«
    »Ja, das ist möglich.«
    »Und wer ist er wirklich?«, fragte Suko. »Ist er ein Mensch oder ist er ein Dämon?«
    »Cora hat diesen Traumdieb als Dämon bezeichnet, ob sie den Dämon im eigentlichen Sinn des Wortes gemeint hat, weiß ich beim besten Willen nicht. Sie wird einen Vergleich eingesetzt haben.« Ich drehte den Kopf, weil Kollege Owen auf uns zukam. »Aber sie kann auch ganz konkret diesen Dämon gemeint haben. Man weiß es eben nicht.«
    Das Gesicht des Kollegen zeigte schon einen ernsten Ausdruck, als er bei uns stehen blieb. »Ihre Idee war gut, Mr. Sinclair. Der Anruf bei Boones Vorgesetzem hat tatsächlich etwas ergeben.« Er blies die Luft aus. Es war schwer für ihn, die richtigen Worte zu finden. »Jeff Boone hatte Probleme.«
    »Private?«, fragte Shao.
    »Ja. Mit seiner Ehe. Er… ahm… nun ja, diese Probleme schlugen sich auch auf seinen dienstlichen Einsatz nieder, das heißt, er arbeitete nicht so, wie man es von ihm erwartete.«
    »Was war die Konsequenz?«
    Owen schaute mich an. »Jeff Boone musste sich in psychologische Behandlung begeben.«
    Für einen Moment schwiegen wir. Es war nicht so besonders ungewöhnlich, dass

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