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1231 - Im Würgegriff des Grauens

1231 - Im Würgegriff des Grauens

Titel: 1231 - Im Würgegriff des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Besonderes, aber ich ahnte, dass er eine bestimmte Bedeutung für diesen Psychologen und dessen Patienten haben musste, wenn stimmte, was uns Jennifer Flannigan gesagt hatte.
    Ich ging auf den Spiegel zu. Meine Gedanken schweiften etwas ab, denn ich dachte daran, dass ich meine Erfahrungen mit Spiegeln gesammelt hatte. Hin und wieder hatten sie zwar normal ausgesehen, aber sie waren manchmal auch Tore in andere Welten oder Dimensionen gewesen, und das konnte möglicherweise auch hier der Fall sein.
    Vielleicht hatte Barker den Spiegel auch für andere Therapiezwecke benutzt. Das vorauszusehen war mir leider nicht möglich. Aber er hatte seine bestimmte Aufgabe, das wusste ich sehr genau, und ich würde auch ohne Barker herausfinden, was er zu bedeuten hatte.
    Die Fläche selbst fühlte sich glatt und kühl an, als ich mit der Hand darüber hinwegstrich. Es gab also keine Probleme damit.
    Ich wollte mich damit allerdings nicht zufrieden geben, denn der große Test stand noch bevor.
    Sollte es sich bei dem Spiegel tatsächlich um ein Tor in eine andere Welt oder Dimension handeln, dann würde ich es auch öffnen können. Das hatte ich in ähnlichen Situationen immer geschafft.
    Ich sah mich. Ich schaute mir auch genau meine Umrisse an.
    An den Seiten zerliefen sie nicht. Mein Körper malte sich glatt im Spiegel ab. Da war nichts zu kritisieren.
    Jetzt kam es auf den Test an!
    Das Kreuz hatte ich noch stecken gelassen. Mit der rechten Hand griff ich zuerst an den Hals. Dort berührte ich die Kette mit zwei Fingern, die ich dann in die Höhe zog.
    Ich merkte, wie das Kreuz an meiner Brust entlangglitt.
    Erwärmt hatte es sich noch nicht, aber der Drang, es einzusetzen, wurde in mir immer größer. Auch die Spannung nahm zu, und ich hatte das Gefühl, dass alles mit Jane Collins zu tun hatte, denn ihr Bild stand wieder vor meinem geistigen Auge.
    Endlich lag das Kreuz auf meiner Hand.
    Den Spiegel ließ ich nicht aus den Augen. Er hatte sich nicht verändert, obwohl er meiner Meinung nach in einem unmittelbaren Zusammenhang zu Barker stand.
    Ich schaute wieder auf mein Kreuz. Es war sehr still geworden. Suko hatte sich mit Jennifer Flannigan in das normale Zimmer zurückgezogen. Beide wollten nicht stören, und als ich die rechte Hand mit dem Kreuz anhob und sie nahe an den Spiegel heranbrachte, drang durch die offene Tür der Schrei an meine Ohren.
    Dann hörte ich die Worte.
    »Er ist da! Ich spüre ihn! Er ist wieder…« Ihre Stimme brach ab.
    Ich wusste nicht, was die Frau in eine derartige Panik versetzt hatte. Vielleicht sah sie etwas, was mir verborgen war. Aber danach wollte ich sie fragen, drehte mich um, das heißt, ich wollte es tun. Mitten in der Bewegung stoppte ich.
    Plötzlich weiteten sich meine Augen.
    Der Spiegel bewegte sich. Er selbst blieb zwar an der Wand hängen, aber in seinem Innern war die normale Glätte plötzlich verschwunden.
    Wellen entstanden, vielleicht auch Risse, so genau war es für mich nicht zu erkennen.
    In der folgenden Sekunde interessierten mich weder Risse noch Wellen, denn ich sah etwas ganz anderes, das sich allmählich aus dem Hintergrund nach vorn schob.
    Es war ein Gesicht!
    ***
    In den ersten Sekunden nach dem Erscheinen dieser Fratze als etwas anderes konnte ich das Gesicht nicht bezeichnen -, stand ich auf dem Fleck, ohne mich zu rühren. Ich war irgendwie fest gefroren und merkte, dass es hinter meiner Stirn tuckerte. Das Blut war in Wallung geraten. Zugleich hatte sich das Kreuz leicht erwärmt. Es musste zwischen ihm und dem Gesicht einen Kontakt geben, etwas anderes konnte ich mir nicht vorstellen. Es war aus irgendwelchen Tiefen hervorgeholt worden und hatte meine letzten Zweifel beseitigt. Ich war mir jetzt sicher, dass Barnabas Barker, der große Psychologe und Psychotherapeut etwas mit den Mächten der Finsternis zu tun hatte. Anders ging es gar nicht. Dieses Wissen und auch der Gedanke an Jane Collins ließ abermals einen kalten Schauer über meinen Rücken laufen. Plötzlich kam mir der Gedanke, dass Jane in diese andere Welt, aus der das Gesicht aufgetaucht war, entführt worden war. Möglicherweise durch den Spiegel.
    Ich hatte mich nur kurz ablenken lassen und konzentrierte mich nun wieder auf das Gesicht. Es war so nah, und doch kam es mir meilenweit entfernt vor.
    Es war das Gesicht eines Menschen. Allerdings nicht mit einer menschlichen Haut versehen. Mir kam sie vor, als bestünde sie aus Stein, der im Laufe der Zeit Risse bekommen hatte.
    Ein Maul.

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