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1233 - Der Kunst-Vampir

1233 - Der Kunst-Vampir

Titel: 1233 - Der Kunst-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiterkam.
    Zwar herrschte kein warmes Sommerwetter mehr, aber es gab immer wieder Menschen, die bei jedem Wetter und auch in der Dunkelheit durch den Park spazierten oder ihn einfach nur als Abkürzung für ihren Weg sahen. Dort hatte der Blutsauger dann alle Chancen.
    Sie nahm den Weg, den sie kannte, und sah bald wieder ihr Hotel direkt am Park, der auch Goethepark genannt wurde.
    Bevor sie das eigentliche Areal betrat, musste sie eine Fläche überqueren, die sehr gepflegt wurde und wo ein Künstler ein Werk hinterlassen hatte, das zwei hohe Steinstühle zeigte, die sich gegenüberstanden. So sollten sich Oxident und Orient begegnen, hatte er sich gedacht.
    Der Himmel über ihr klarte allmählich auf. Vereinzelt sah sie an verschiedenen Stellen Sterne blinken. Sie schritt über den Kies hinweg, lauschte dem Knirschen der Steine und hatte endlich den Eingang des normalen Parks erreicht.
    Dort blieb sie erst mal stehen und schaute nach vorn. Sie wollte sich zurechtfinden. Sie sah die Wege, aber sie merkte auch sehr bald, dass sie wie graue breite Fäden in der Dunkelheit verschwanden.
    Langsam ging sie weiter, wurde von Bäumen und Hecken umschlossen und hatte das Gefühl, in eine Totenstille hineinzulaufen, was aber so nicht stimmte, denn es gab Geräusche in der Nacht, die von irgend welchen Tieren verursacht wurden, die sich selbst nicht zeigten. Der frische Abendwind war auf ihrem Gesicht zu spüren und zu hören, wenn er mit dem Laub der Bäume spielte, das sich allmählich zu verfärben begann und in ein paar Wochen auf dem Boden liegen würde.
    Schritt für Schritt drang sie tiefer in den Park ein, ohne jedoch einen Erfolg zu erreichen. Mittlerweile fühlte sie sich als Teil der Umgebung. Sie hatte sich an vieles gewöhnt. So war sie auch in der Lage, gut zu hören, und tatsächlich war sie nicht der einzige Mensch, der sich durch den Park bewegte.
    Stimmen drangen an ihre Ohren. Nicht weit entfernt bewegten sich Menschen. Sie hörte auch die knirschenden Tritte und dann das heftige Lachen einer Frau, das allerdings nicht gut klang, eher abwertend und sehr negativ.
    Dagmar hatte mittlerweile die Ruine des Tempelhauses erreicht, die aussah wie eine riesige Bogentür, die man einfach in die Landschaft hineingestellt hatte, ohne nach einer Verbindung zu einem übrigen Mauerwerk zu suchen. Neben dem rechten Pfosten blieb Dagmar stehen und merkte, dass die Stimmen deutlicher wurden. Noch klangen sie in ihrem Rücken auf, sehr bald schon hallten sie durch die Ruine, und sie hörte auch die Schritte.
    Einen Moment später sah sie das Paar, als die beiden die Ruine verlassen hatten.
    Sie gingen nicht Hand in Hand, sondern nebeneinander und hatten sich die Gesichter zugedreht. Beide gestikulierten, beschimpften sich, und die Frau schrie plötzlich zwei Worte, die wie ein Befehl klangen.
    »Bleib endlich stehen!«
    »Bitte, wie du willst.« Der Mann drehte sich lässig zu ihr um.
    Er trug einen halblangen Mantel, darunter einen Anzug, Schlips und Hemd. Selbst in der Dunkelheit sah Dagmar sein spöttisches Lächeln, was die Frau bestimmt noch höher auf die Palme brachte.
    Sie stand vor ihm. Sie zitterte vom Kopf bis zu den Füßen, so erregt war sie.
    »Ich will jetzt endlich von dir wissen, ob du mich betrogen hast!«, fuhr sie ihn zischend an. »Verdammt noch mal, ich lasse mich nicht für dumm verkaufen. Zehn Jahre lebe ich mit dir zusammen, und immer war dieses verdammte Misstrauen, das ich…«
    »Hör doch auf, Anita. Hör endlich auf damit!«
    »Hast du mich betrogen oder nicht?«
    »Und wenn es so wäre?«, fragte er spöttisch.
    Anita schnappte nach Luft. »Dann… dann… weiß ich nicht, was ich mache.«
    »Reg dich ab!«
    Das wollte sie nicht. »Du… du… hast mich betrogen, nicht wahr? Du hast es getan, und ich…«
    »Sei ruhig.«
    »Nein, will ich nicht!«
    Eine verächtliche Handbewegung zielte auf die Frau. »Ach, leck mich doch kreuzweise. Ich will meine Ruhe haben. Verstehe das endlich. Geh zu deiner komischen Mutter…«
    Er sagte nichts mehr, sondern machte auf dem Absatz kehrt und verschwand mit langen Schritten. Schon kurze Zeit später hatte ihn die Dunkelheit verschluckt, und selbst seine Schr itte waren nicht mehr zu hören.
    Von diesem Handeln war Anita wohl völlig überrascht worden. Sie konnte nichts mehr sagen. Sie stand da, schaute ihm hinterher, schüttelte den Kopf, fluchte und weinte in einem. Sie war wütend und sauer. Zugleich auch aufgebracht, hatte die Hände zu Fäusten

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